Lautertal Viel zu tun beim Klimaschutz

Martin Rebhan
Fünf Lautertaler-Gutscheine wurden unter den Teilnehmern der Bürgerbefragung "Klima- und umweltfreundliches Lautertal" verlost. Als Glücksfee fungiert Felicitas Wagner. Dr. Marten Schrievers, Bürgermeister Karl Kolb, und der Klimaschutzbeauftragte des Landkreises Coburg, Christian Gunsenheimer, (v.l) achteten darauf, dass bei Ziehung alles "mit rechten Dingen" zuging. Foto: Rebhan

Die Gemeinde Lautertal hat ihre Bürger gefragt, was sie sich für den Erhalt der Natur wünschen. Das Ergebnis: eine Fülle von Aufgaben für die Politik.

 
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Lautertal - Eine aktive und bürgernahe Umweltpolitik hat sich die Gemeinde Lautertal mit Bürgermeister Karl Kolb (ÜPW) an der Spitze auf die Fahne geschrieben. Ein erster Schritt hierzu war im letzten Jahr die Bildung des Arbeitskreises "Klima und- umweltfreundliches Lautertal". Hier entstand die Idee, im Rahmen einer Bürgerbefragung die Einwohner Lautertals zu Wort kommen zu lassen. Der Arbeitskreis wurde dieses Jahr zum Beirat erhoben. In dessen ersten Sitzung präsentierte Marten Schrievers, die Ergebnisse der Umfrage (NP berichtete).

Kolb erwähnte, dass das gesamte Projekt mit einem Budget von weniger als 1000 Euro ausgekommen ist. Jetzt folge der nächste Schritt: Aus der Auswertung der Fragebögen wurden Schlussfolgerungen gezogen. Für ihn seien diese, sofern der Gemeinderat dies auch so sieht, die künftigen "Hausaufgaben" der Gemeinde. Kolb betonte, dass die Umsetzung der Ergebnisse in enger Abstimmung mit dem Gemeinderat erfolgt und auch die Bürger eingebunden werden. "Das Ganze ist und kann keine Ein-Mann-Show sein, sondern muss ein Produkt vieler werden." So sieht es auch der Klimabeauftragte des Landkreises Coburg, Christian Gunsenheimer.

Karl Kolb präsentiere einen ganzen Katalog von klimaschützenden Maßnahmen. So sollen bei künftigen Ausweisungen von Gewerbe- und Wohngebieten Umweltvorgaben festgelegt werden. Dies könnte die Installation von Photovoltaikanlagen, Zisternen, Wärmepumpen und eine naturnahe Gartengestaltung betreffen. Kiesgärten, die jegliches Grün verbannen, gefielen den Bürgern offensichtlich gar nicht. In diesem Zusammenhang verwies er darauf, dass die Gemeinde für das Gewerbegebiet "Reutersgasse" im Bebauungsplan festgeschrieben hat, dass Photovoltaikanlagen zu installieren sind. Christian Gunsenheimer sieht Lautertal auf einem guten Weg, wenn zukünftig ein Baugebiet nur noch "aus ökologisch wertvollen" Grundstücken besteht.

Auch sieht der Bürgermeister die Gemeinde in der Pflicht, sich für die Förderung regenerativer Energien stark zu machen. Die Windkraftanlage zwischen Tremersdorf und Rottenbach wird aller Voraussicht nach im Jahr 2023, wenn die Förderung im Rahmen des "Erneuerbaren-Energie-Gesetz" (EEG) ausläuft, zurückgebaut: "Hier gilt es, sich für eine Erneuerung der Anlage stark zu machen. Auch wird das Thema Mobilität viel Raum in der Klimapolitik der Gemeinde einnehmen." Kolb sprach hier von einem durchgängigen Radweg zwischen Coburg und Eisfeld, einer verbesserten Rufbusanbindung und davon, Voraussetzungen für Elektromobilität zu schaffen. Deutlich machte er hier, dass die Auswertung der Fragebögen ergab, dass die Lautertaler Elektrofahrzeugen eher skeptisch gegenüberstehen. Auch er sieht die Elektromobilität als eine Übergangstechnologie, die aber nicht außer Acht gelassen werden darf.

Als überregionales Ziel peilt er die Aufnahme des Coburger Landes in das Thüringen-Ticket an, wenn ab 2023 ein Regionalexpress von Coburg nach Erfurt fährt. Auch wünschte er sich eine Unterstützung der Gemeinden durch die Klimamanagerin des Landkreises. "Diese benötigen wir viel mehr, als einen Archivpflegeverein", meinte Kolb.

Unter den Teilnehmern der Bürgerbefragung wurden fünf Lautertaler-Gutscheine im Wert von je 25 Euro verlost. Es können sich freuen: Florian Schott, Andreas Liebelt, Michael Gertz, Michael Sollmann sowie Klaus und Christine Welz.

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