Unterrodach Unter freiem Himmel zum Tisch des Herrn

Heike Schülein
Am Sonntag feierten acht junge evangelische Christen in Unterrodach das Fest der Konfirmation. Das Bild zeigt sie mit Pfarrer Andreas Krauter (Zweiter von rechts). Foto: Heike Schülein Quelle: Unbekannt

In Unterrodach feierten am Sonntag acht junge evangelische Christen Konfirmation. Es war nicht nur aufgrund der Corona-Schutzmaßnahmen ein ganz besonderes Fest.

 
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Unterrodach - Der Sonntag wurde für acht Jugendliche der evangelisch-lutherischen Pfarrei Unterrodach zum unvergesslichen Erlebnis. In einem sonnenverwöhnten Open-Air-Gottesdienst im Garten des "Hauses Miteinander" bekräftigten sie ihren Glauben und traten sie erstmals an den Tisch des Herrn. Zelebriert wurde der fröhlich-lebendige Festgottesdienst von Pfarrer Andreas Krauter. Dieser stellte seine Predigt unter die provokante Aussage "Gott kann aus unserem Mist immer noch Dünger machen". Der spitzzüngige Spruch war niedergeschrieben auf einem von den Unterrodacher Konfirmanden gestalteten, großen Transparent, mit dem sie als lustige Truppe beim Wallenfelser Faschingsumzug durch die Stadt gezogen waren.

"Mist gibt es immer wieder im Leben", bekundete der Pfarrer: Corona ist Mist. Schule ist anstrengend. Reli und Konfi auch. Lernen ist oft keine Lieblingsbeschäftigung. "Mist!", schimpfe so mancher, wenn ihm etwas nicht gelingt. Unser Verhalten, unser Reden; gelegentlich einfach Mist. Auch unsere Beziehungen gelängen uns nicht immer so, wie wir es uns wünschten. "Gott kann aus unserem Mist immer noch Dünger machen. Dünger wohldosiert auf das Feld ausgebracht, fördert das Wachsen und Gedeihen der Pflanzen. Hier ist der Mist dann doch sinnvoll und gut zu gebrauchen", appellierte der Pfarrer.

Die Bibel nenne den Mist unseres Lebens Sünde. Alles, was uns im Leben einschränke und hindere. Alles ist Mist, alles Sünde, was das Miteinander mit Gott und dem Nächsten und uns selbst behindere. Diesen Mist wolle Gott in Dünger verwandeln, indem er uns die Last von den Schultern nehme. "Wir dürfen unseren Mist bei ihm abladen. Er macht uns frei; er vergibt uns. Wir nennen das Beichte", verdeutlichte der Pfarrer, der zur Veranschaulichung in einer Feuerschale die Beichtbriefe verbrannte und damit "Platz für Neues" schuf.

Jesus habe uns hierfür ein doppeltes Motto für das ganze Leben ausgegeben. Er sagt: "Liebe Gott von ganzem Herzen, von ganzer Seele und mit all deiner Kraft! Und: Liebe deinen Nächsten wie dich selbst!" Mit diesem "Doppelgebot der Liebe" gebe er uns einen guten Kompass für die großen und kleinen Entscheidungen im Leben. Auch der Pfarrer selbst legte den Konfirmanden dieses Lebensmotto ans Herz und beschenkte sie daher mit einer Erinnerungstasse mit der Aufschrift "love with all your heart". Die Tasse stehe für die Liebe zu Gott. Sie nütze aber nichts, wenn sie leer sei. Die Füllung sei die Liebe zum Nächsten. Beides gehöre zusammen und ergänze sich gegenseitig. Beides zusammen bringe die Wohltat, die uns stärke. Der Festgottesdienst wurde von Brigitte Geißer stimmungsvoll an der Orgel umrahmt. Bewusst für ein Leben nach Christi Vorbild entschieden sich: Laureen Kuhnlein, Emely Becker, Felix Hamburg, Lucas Herbst, Finn Holzmann, Lukas Kleylein-Sohn, Paul Klinger und Leo Gareis.

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