Grub/F Grubs Schützen müssen auf Feste verzichten

Alexandra Kemnitzer
Der elektronische Umbau des Schießstandes in Grub am Forst konnte noch vor der Corona-Pandemie erfolgen. Zwischenzeitlich kann dieser wieder für das Training genutzt werden. Foto: Kemnitzer

Eigentlich hat der Verein heuer doppelten Grund zum Feiern. Doch Corona hat fast alle Pläne dafür durchkreuzt.

 
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Grub/F. - Obwohl kein großer Festkommers für das 125. Jubiläum des Schützenvereins Grub am Forst geplant war, sollte das stolze Jubiläum Mitte Mai würdig begangen werden. Außerdem waren weitere Vorbereitungen angelaufen, etwa die Erstellung einer Festschrift. Zuvor hätte noch ein Königsessen abgehalten werden sollen, das jetzt auf Frühjahr 2021 verschoben wurde. "Zum Glück konnten wir Ende Januar in Eigenleistung noch den Umbau der elektronischen Schießstände abschließen. Viele Mitglieder haben sich in unzähligen Stunden tatkräftig engagiert", erklärt Vorsitzende Maria Lessig. Das sei ein Meilenstein für den Schießsport in Grub am Forst. Finanziert wurde dies durch Spenden, Crowdfunding sowie Förderungen der Gemeinde und des Bayerischen Sportschützenbundes.

Mit dem Schützenfest, das sonst im August abgehalten wird, ist auch das beliebte Jedermann-Schießen verbunden. Beides fällt aufgrund der Corona-Beschränkungen ebenfalls ins Wasser. "Eine zeitliche Verschiebung gestaltet sich für uns schwierig, da wir aus Kostengründen ohne Festzelt auskommen müssen und auf gutes Wetter und angewiesen sind", begründet die Vorsitzende die Entscheidung, heuer kein Schützenfest zu veranstalten. Auch das Zeltlager und ein Ausflug des Schützennachwuchses wurden gestrichen, ebenso das Hauptschießen im September.

Vor dem Schützenfest werden eigentlich beim Königsschießen die neuen Königshäuser ermittelt. Das entfällt jedoch, weshalb Schützenkaiser Rainer Wolniczak, 1. Ritterin Barbara Florschütz, 2. Ritter Manfred Florschütz sowie Jungschützenkönigin Lena Bätz, 1. Jugendritter Paul Schirmann und 2. Jugendritter Felix Knoch in die "Verlängerung" gehen. Ihre Amtszeit erstreckt sich nun bis 2021. Abgesehen von den ausgefallenen Veranstaltungen und damit entgangenen Einkünften fehlen dem Verein auch die wöchentlichen Einnahmen aus dem Betrieb des Schützenhauses, um dessen Unterhalt zu erwirtschaften. "Auch das gesellige Miteinander, was den Herzschlag eines Vereins ausmacht, bleibt derzeit total auf der Strecke", bedauert Lessig.

Ein Höhepunkt in der Geschichte der Schützen war etwa das Jubiläum 1995, für das der mehrmalige Weltmeister und Olympiasieger im Biathlon, Mark Kirchner, die Schirmherrschaft übernommen hatte. In demselben Jahr nahm man außerdem am Oktoberfestfestumzug in München teil. Weil heuer alles anders ist, wird 2020 für die Schützen nicht nur als Jubiläumsjahr der anderen Art, sondern als Jahr des ausgebremsten Vereinslebens in die Annalen eingehen.

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