17-Jährige schafft Einser-Abi

Kulmbach/Windheim - Die erst 17-jährige Abiturientin Leonie Neubauer aus dem Kulmbacher Stadtteil Burghaig, die am Markgraf-Georg-Friedrich Gymnasium einen Notendurchschnitt von 1,0 hinlegte, will Lehrerin für Musik und Deutsch am Gymnasium werden. Verständlich, denn die junge Kulmbacherin ist nicht nur eine sehr talentierte, sondern auch eine begeisternde und vielseitige Musikerin, die mit Klavier, Cello, Akkordeon, Geige und Ukulele nicht weniger als fünf Musikinstrument beherrscht:

Das musikalische Interesse hat Leonie wohl von ihrem Großvater Hermann Neubauer aus Windheim geerbt. Er ist seit zehn Jahren ehrenamtlich als Geschäftsführer des Sängerkreises Coburg-Kronach-Lichtenfels tätig. Leonie und ihr Bruder Nico sind in Windheim bestens bekannt und haben bis vor wenigen Jahren auch an Konzerten des örtlichen Gesangvereins mitgewirkt.

"Ich denke jeder hat Talente und ich habe einfach einen leichten Zugang zur Musik", sagt Leonie Neubauer. Bereits im vierten Lebensjahr fand sie den Weg zur Musik, eine entscheidende Förderin in der musikalischen Früherziehung war Luise Wild in der Musikschule Kulmbach: "Die Zeit war ganz Klasse!"

Während der Vater aus Villingen/Schwenningen im Schwarzwald kommt, stammt die Mutter aus Windheim im Landkreis Kronach. Leonie Neubauer ist in Kulmbach geboren und legt Wert darauf, dass sie Kulmbacherin ist. Der schulische Weg war für sie von Beginn an ein leichter: "Ich hatte das Glück, dass ich die Schule nie als Belastung empfunden habe, sondern, dass ich wirklich Spaß an der Schule hatte und auch lernen wollte. Meine Noten waren für mich eher so das Nebenprodukt, ich habe gar nicht so darauf hingearbeitet, nur Einser im Zeugnis zu haben. Aber ich hatte auch den Ehrgeiz, ein gutes Zeugnis zu haben und ein bestmögliches Ergebnis zu erreichen." Eine Paukerin, wie man so schön sagt, war Leonie Neubauer absolut nicht und nicht selten wurde sie von ihrer Mutter gefragt, ob sie denn die Hausaufgaben alle erledigt hat, denn häufig war sie mit ihrer Leidenschaft, der Musik beschäftigt.

Die Frage, was so die Lieblingsfächer am MGF waren, erübrigt sich bei einem Notendurchschnitt von 1,0 eigentlich und dennoch stellt Leonie Neubauer fest: "Mir hat alles Spaß gemacht und ich habe wirkliche keine Lieblingsfächer. Was mir besonders gefallen hat, das waren die Musik-Ensembles, in den ich am MGF mitspielen durfte, ob im Chor, der Big-Band oder im Solo-Gesang."

Bereits in der vergangen Woche hat Leonie Neubauer die Aufnahmeprüfung an der Hochschule in München abgelegt. Noch übt die 17-jährige vornehme Zurückhaltung, ob sie die Aufnahme an der Ludwig-Maximilian-Universität in der Landeshauptstadt bereits in der Tasche hat: "In der praktischen Prüfung lief es wirklich sehr gut, dafür hatte ich mich auch vorbereitet, nur die Theorie war nicht ohne. Das Ergebnis der Prüfung bekomme ich erst in zwei Wochen. Bei der Theorie da konnte ich mich nicht vorbereiten, aber ich habe mir gesagt, ich bin ja erst 17 und habe alle Zeit der Welt. Wenn nicht, würde ich ein Jahr an die Berufsfachschule für Musik in Kronach gehen. Da gibt es die zweijährige Ausbildung zum Ensembleleiter und die kann man auch in einem Jahr absolvieren. Das nutzen Viele, die ich kenne."

In der Kulmbacher Musikszene ist Leonie Neubauer längst keine Unbekannte mehr. So gehört sie auch dem Kulmbacher Kammerorchester an und leitet selbst die Band "Einklang", die vorwiegend in Kirchen in der Region Gastspiele gibt. Derzeit muss aber auf Live-Konzerte verzichtet werden, stattdessen wurde ein ökumenischer Gottesdienst mit der Band "Einklang" in Neuenmarkt aufgenommen und auf YouTube hochgeladen.

Was Leonie Neubauer rückblickend an ihrer Schulzeit denkt, sagt sie: "Wir hatten eine super Gemeinschaft und wir hatten ein gutes Miteinander."