Kronach Der Versuchung erlegen

Peter Müller

Mit ihrem Werk "Irrlichter oder Die Versuchung" trifft Franca Bartholomäi ins Schwarze. Sie gewinnt damit den Internationalen Lucas-Cranach-Preis 2020.

 
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Kronach - Im kleinen Kreis der an der Preisausschreibung wesentlich Beteiligten fand am Dienstagabend die Verleihung des "Internationale Lucas-Cranach-Preises 2020" der Stadt Kronach in Zusammenarbeit mit der "Regionalen Kunstförderung Kronach" bereits zum neunten Mal statt. Die Preisträger, Ingo Cesaro als Initiator des Preises, die Mitglieder der Jury, die Organisatoren der Ausstellung des Tourismus- und Veranstaltungsbetriebs der Stadt sowie die Sponsoren der jeweiligen Preisgelder wurden von Bürgermeisterin Angela Hofmann herzlich begrüßt.

Das Stadtoberhaupt der Lucas-Cranach-Stadt sieht die Geburtsstadt ihres international bedeutendsten Sohnes in besonderer Weise der Kunst und Kultur verpflichtet. Gerade in Krisenzeiten komme der Kultur und den Künsten eine besondere humanistische Bedeutung zu. Das zeigt sich vor allem, wenn sie wie in diesem Jahr den Menschen fehlen. Daher sollte es ein besonderes Anliegen aller sein, die Kulturförderung zu verstärken. Kooperationspartner wie Ingo Cesaro, der Oberfrankenstiftung und den Sponsoren dankte Angela Hofmann daher sehr nachdrücklich für die langjährige wertvolle Unterstützung. Sie gratulierte allen rund 100 kreativen Künstlern aus neun Nationen, die sich an der Auslobung mit rund 300 Arbeiten beteiligten, vor allem den Preisträgern. In die Ergebnisausstellung im Fürstenbau der Festung Rosenberg schafften es 63 Werke, so dass ein repräsentativer Querschnitt der Auseinandersetzung mit dem Thema Holzschnitt, -stich und -riss und deren zeitgenössischer Interpretation geboten ist.

Ingo Cesaro gab einen historischen Einblick in die Entwicklung seiner Initiative seit Anfang der 1990er Jahre. Er bedankte sich in seiner Begrüßungsrede bei der Stadt Kronach, besonders bei der Bürgermeisterin, Kerstin Löw und Alexander Süß, bei dem stellvertretenden Landrat Gerhard Wunder für den Sonderpreis des Landkreises und bei den Jurymitgliedern.

Die Jurymitglieder unterstrichen mit den Experten Sven Hauschke (Direktor der Kunstsammlungen Coburg), Stephanie Marx (Hochschule Leipzig), Marlies Schmidt (Lucas-Cranach-Stiftung Wittenberg), die zusammen mit Ingo Cesaro und Alexander Süß (Kronach) die Einsendungen beurteilten, die internationale Bedeutung des ausgelobten Preises. Um den Lucas-Cranach-Preis auch zu dem heutzutage seltenen Thema der Holzkunst zu einem Erfolg zu machen, hatte Cesaro über 600 schriftliche Einladungen weltweit verschickt und in persönlichen Gesprächen mit einzelnen Künstlern, Verbänden, Galerien, Hochschulen beworben. Umso bedauerlicher, dass es nicht alle in die Ausstellung geschafft haben.

Nach diesen Grußworten führte Alexander Süß in Leben und Wirken der einzelnen Preisträger ein, bevor die jeweiligen Sponsoren der Preisgelter den Künstlern persönlich die Preise überreichten. Den Sonderpreis des Landkreises überreichte Landrat Gerhard Wunder an den Kronacher Künstler Michael Huth (geboren 1959 in Kronach) für seinen Holzschnitt auf Aquarellpapier "Martin Luther" (2020). Den dritten Preis verlieh Kerstin Sperschneider für den Rotary Club Kronach an Roman Klonek (geboren 1969 in Kattowitz/Polen; Düsseldorf) für den humorvollen farbigen Holzschnitt "Last day of a summer" (2019). Den zweiten Preis stellte mit Thomas Kolb die VR Bank Oberfranken Mitte bereit für Tobias Gellscheid (geboren 1983 in Pößneck; Halle/Saale) und seinen präzisen und fein schattierten Holzschnitt "Dusk I" (2017).

Der erste Preis gebührte der renommierten zeitgenössischen Druckgrafikerin Franca Bartholomäi (geboren 1975 in Hohenmölsen; Halle/Saale) und ihrem Holzschnitt auf Chinapapier "Irrlichter oder Die Versuchung" (2019). Überreicht wurde ihr der höchstdotierte Preis durch die Vorstände der Sparkasse Kulmbach-Kronach Harry Weiß und Steffen Potstada.

Zur Ausstellung des "Internationalen Lucas-Cranach-Preises der Stadt Kronach 2020" gibt es einen hervorragend gedruckten Katalog, in dem alle Originale der Ausstellung mit Informationen zu den Künstlern zu sehen sind.

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Die Ausstellung im Fürstenbau der

Festung Rosenberg ist bis zum

31. Oktober von Dienstag bis Sonntag zwischen 10 und 16 Uhr zu besichtigen.

Bilder