Lautertal Bauhof platzt aus allen Nähten

Andreas Herzog

Die Gemeinde Lautertal sucht einen neuen Standort. Eine Lösung deutet sich an, ist aber noch nicht unter Dach und Fach.

 
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Lautertal - Einige große Maßnahmen stehen in der Gemeinde Lautertal für die nächsten Jahre an. Größter "Brocken" dürfte die Verlegung des Bauhofs in der Fornbacher Straße sein, der sozusagen aus allen Nähten platzt. Deshalb begann dort im Vorfeld der Gemeinderatssitzung am Donnerstag eine Ortsbegehung mehrerer Liegenschaften.

Der Bauhof ist mit seinen Aufgaben in den letzten Jahrzehnten erheblich gewachsen, damit stieg auch der Platzbedarf. Von Fahrzeugen, Pflege- und Arbeitsgeräten, Waschplatz mit Ölabscheider, Tankstelle und zahlreichen notwendigen Bauteilen bis hin zu Umkleiden für die Beschäftigten ist dort alles untergebracht. Zwar habe die Gemeinde immer wieder investiert, um die Gebäude zu erhalten, erklärte Gemeindegeschäftsführer Hans Frieß, jedoch sei die Aufnahmekapazität überstrapaziert und Auflagen der Arbeitssicherheit können nur unter größten Schwierigkeiten erfüllt werden.

Bauhofleiter Bernd Faber zeigte an konkreten Beispielen auf, dass die Enge des Bauhofes die Meisterung erheblicher logistischer Herausforderungen mit sich bringt. Die Gemeinde sei dabei, einen "neuen Platz für den überaus wichtigen Bauhof zu finden und wir haben schon konkret etwas im Blick", sagte Bürgermeister Karl Kolb. "Verhandlungen laufen bereits, aber wir können und wollen noch nichts Konkretes dazu bekanntgeben."

Nächste Station war das benachbarte Mehrfamilienwohnhaus aus den 50er-Jahren. "Hier haben sich die Investitionen der Gemeinde zu Sanierung und Modernisierung vor mehr als 15 Jahren gelohnt. Die Mieter wohnen gerne hier und pflegen Haus und Grundstück", gab Kolb zu verstehen. Alles entspräche dem heutigen Standard. Geplant sind Instandsetzungen und Isolationen sowie Gestaltung des Daches als Kaltdach. Feuchtigkeit im Keller soll beseitigt werden.

Entschärft werden soll der neuralgische Punkt beim Rondell an der Fornbacher Straße. Äußerst schlecht sei die Einsicht für Verkehrsteilnehmer von der Burgstraße kommend. "Außerdem wurde das Rondell schon mehr als 15 Mal angefahren. Es empfiehlt sich eine Um- und Neugestaltung des gesamten Bereiches. Ob es wieder ein Rondell wird, muss man entscheiden. Der darauf stehende Baum ist völlig kaputt" so Frieß.

Nach einer Besichtigung des ehemaligen Milchhauses in Unterlauter - es soll an einen Interessenten veräußert werden, der es zu Wohnzwecken umgestalten möchte - stand die Messstelle für die Übergabe des Abwassers an die Stadt Coburg auf dem Programm. Als äußerst wichtig bezeichnete Gemeindegeschäftsführer Hans Frieß, dass der Gemeinderat sich stets für erhebliche "unterirdische" Investitionen in das Kanalsystem entschieden habe. Die Beseitigung von Fremdwasser und die Reduzierung von Abwasser aus gewerblichen Betrieben durch Mehrfachnutzung stelle letztendlich eine Reduzierung der Kosten an die Stadt Coburg und damit für jeden Haushalt dar.

Am Friedhof Unterlauter gab Bürgermeister Kolb einen Überblick zu den Erweiterungsmöglichkeiten durch Kauf eines Grundstückes von 10 mal 70 Metern. Damit sei die Kommune für die nächsten Jahrzehnte gerüstet. Die Bestattungskultur habe sich auch in Lautertal stark geändert und der Platzbedarf sei nicht mehr so hoch wie einst angenommen, so Kolb. Der Gemeinderat überzeugte sich anschließend davon, dass der "Gottesacker" samt Baulichkeiten "gut in Schuss" ist.

Angetan zeigte sich das Gremium über die optisch ansprechende äußere und die freundliche Innengestaltung der Container für die Unterbringung der zusätzlichen Gruppe vom Kindergarten "Klecks" auf dem Gelände der Schule. "Das ist wirklich gut gelungen", betonte Karl Kolb und kündigte noch eine weitere künstlerische Aufwertung der Anlage an.

In der Mittelschule Am Lauterberg verschaffte sich der Gemeinderat einen Überblick über die laufende Modernisierung. Hier wird insgesamt eine Summe von einer Million Euro investiert - bei einer Bezuschussung von 860 000 Euro durch den Freistaat. Ein behindertengerechter Aufzug wurde eingebaut, Sanitäranlagen neu gestaltet und vieles mehr. Als Nächstes wird der Computerraum verlegt und den neuesten Anforderungen angepasst.

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