Es klingt vehement und überaus engagiert, was die Musiker und ihr Dirigent unter diesen Erschwernissen leisten. Jeder muss sich erst einmal in diese neuen Klang-Dimensionen einfinden. Gerade in der immensen und trockenen Tiefe der Coburger Bühne ist dies nicht einfach: Die Blechbläser sitzen weit vom Dirigentenpult entfernt. Deswegen ist es gut, dass der Konzertmeister und die Stimmführer der Register mit allen Möglichkeiten den Dirigenten unterstützen.
Die fieseligen Einsätze in der 4. Sinfonie starten gekonnt wie aus einem Guss, feurig, genau und kantig. Es klingt hier passend nach verliebtem Hitzkopf Ludwig van Beethoven, manchmal etwas eckig, aber das steht so in der Partitur. Ganz im Zeichen der Wiener Klassik ist hingegen die 1. Sinfonie konzipiert. Da staubt das Kolophon in den Streichern, das Holz knistert sehr erhaben und Blech und Pauken setzen wuchtige Akzente. Orchester, Dirigent und das Geburtstagskind Beethoven werden am Ende mit begeisterten Bravos bedacht.