Steinberg Schulbaum-Aktion geht in 30. Runde

Heike Schülein
Maxi, Lena und Margarete freuen sich mit (von links) 2. Bürgermeister Gerhard Eidelloth, 1. OGV-Vorsitzenden Peter Mastalerz sowie 2. OGV-Vorsitzenden Klaus Sesselmann (rechts) über ihre Schulbäume. Foto: Heike Schülein Quelle: Unbekannt

Der Steinberger Obst- und Gartenbauverein sorgt bei vier Erstklässlern für strahlende Gesichter. Aber auch sonst sind die Mitglieder äußerst aktiv.

 
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Steinberg - Der Obst- und Gartenbauverein Steinberg beschenkt alljährlich die Erstklässler aus Steinberg und Umgebung mit einem Obstbaum. Im Vorfeld hatten sich die vier Kinder auch heuer unter verschiedenen Sorten ihren persönlichen Lieblingsbaum ausgesucht, den sie - nachdem nun schon die ersten aufregenden Schultage hinter ihnen lagen - von den Gartlern geschenkt bekamen. Natürlich ließen es sich auch in diesem Jahr die frischgebackenen stolzen Baumbesitzer nicht nehmen, ihre "Schätze" persönlich in Empfang zu nehmen.

Entsprechend groß war die Aufregung auf dem OGV-Vereinsgrundstück in der Weinbergstraße, wo den drei Mädchen - ihr Klassenkamerad konnte nicht anwesend sein - die Vorfreude ins Gesicht geschrieben stand. Neugierig warfen sie schon einmal einen Blick auf ihre Schulbäume, versehen mit der genauen Angabe der Sorte und natürlich einem Namens-Schildchen des angehenden Baumbesitzers - nämlich Lena, Maxi und Semjon, die sich alle für einen Apfelbaum entschieden hatten, sowie Margarete, für die es ein Kirschbaum sein sollte.

Bevor jedes Kind seinen persönlichen Baum in Empfang nahm, freute sich der Vorsitzende des OGV Steinberg, Peter Mastalerz, dass die Traditions-Veranstaltung heuer bereits in die 30. Runde gehen könne und man dabei bereits 376 Schul-Obstbäume verschenkt habe. Die Wurzeln dieses Brauches, der über eine solch lange Zeitspanne im gesamten Landkreis und wahrscheinlich weit darüber hinaus nur von den Steinberger Gartlern aufrecht erhalten wird, reichen weit zurück. Demnach wurden bei der Schulbaum-Aktion schon vor Jahrzehnten alle Schüler aus Steinberg und Umgebung mit Obstbäumen beschenkt - jedoch früher erst zum Ende ihrer Schulzeit. Diese Tradition schlief irgendwann ein, bevor sie 1991 der OGV zu neuem Leben erweckte. Seitdem wird diese schöne Tradition aufrecht erhalten, was für einen Verein in einer solchen Größenordnung durchaus einen finanziellen Kraftakt darstellt. Gleichzeitig wurde damit ein erheblicher Beitrag zur Ortsverschönerung geleistet. Obst - am besten frisch vom Baum - schmücke, darin zeigte sich der Vorsitzende sicher, nicht nur besser als jeglicher "Süßkram", sondern sei zudem weitaus gesünder. Gleichzeitig schenke Obst neuen Schwung und neue Energie, was gerade auch für das Lernen in der Schule sehr wichtig sei.

Die Steinberger Gartler zeigen aber nicht nur in Sachen Schulbaum großes Engagement, sondern in vielerlei weiteren Bereichen für Landschaftspflege sowie Verschönerung des Steinberger Ortsbildes. So veranstaltet man beispielsweise Schnittkurse, eine Pflanzentauschbörse sowie Vorträge und ähnliche Aktionen rund um das Grüne Reich, was heuer leider Corona-bedingt weitgehend nicht möglich war. Auch das Schmücken des Gotteshauses St. Pankratius Steinberg zum Erntedankfest obliegt dem Obst- und Gartenbauverein. Auf Wunsch der Gemeinde wurde das Beet an der Brücke gegenüber vom Einkaufsmarkt Geiger vorbereitet, bepflanzt und mit Holzhackschnitzel aufgefüllt. Auch des Areals beim Parkplatz in der Hofwiese nahmen sich die Gartler an und verwandelten dieses in ein wahres Schmuckstück. Erst kürzlich wurde in Steinberg das renovierte Steinkreuz in der Eibigstraße eingeweiht. Das Zeugnis tiefer Frömmigkeit hatte auf Initiative des OGV eine Sanierung erfahren. Stets haben die Gartler ein offenes Ohr für die Belange aller Naturliebhaber und stehen ihnen gerne hilfreich zur Seite.

"Wir hoffen, dass eure Schulzeit genauso so viele Früchte trägt wie eure Bäume", gab der Vorsitzende den Kindern mit auf den Weg. Dem konnte sich Wilhelmsthals 2. Bürgermeister Gerhard Eidelloth nur anschließen. Dieser lobte das vielfältige Engagement der Gartler, gerade auch bei der Pflege ihrer wunderschönen Anlage. Er wünschte den Kindern, dass die Bäume gut gedeihen. Dann durften die Erstklässler ihre Bäume entgegennehmen. Der Vorsitzende verpasste den Obstbäumen gleich den ersten Schnitt und bereitete sie so auf das Einpflanzen im heimischen Garten vor. Zusätzlich versüßt wurden den Kindern die ersten Schulwochen durch eine Zuckertüte, gesponsert vom örtlichen Rewe-Markt Stefan Bauer. hs

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