Musik sei - wie Michael Wunder betonte - Nahrung für die Seele und ein Heilmittel gegen Isolation und Angst. In ihren sehr persönlichen und herzlichen Gedanken schloss sich Ulrike Maria Gossel, die als Musikerin den Komponisten neu entdeckt und das Konzert initiiert hatte, den Ideen des Künstlers an. Die ewige Suche nach der Blauen Blume der Romantik, nach Wahrheit und Liebe könne die Grenzen der Isoliertheit überwinden. Musik berühre die Herzen; sie führe die Seelen aus der Isolation unserer Zeit. Für ihr Konzert, das eigentlich noch mit Adolph Kurt Böhm geplant war, bevor er überraschend im Februar 2020 verstarb, hatte Ulrike Gossel den Bariton Martin Trepl mit seinem wunderbaren Belcanto und die einfühlsame Konzertpianistin Kyoko Frank am Klavier gewinnen können. Die drei Ausnahmemusiker zeigten die vielen Facetten auf, die den mit vielen künstlerischen Talenten gesegneten Menschen Adolph Kurt Böhm zu einem bemerkenswerten Komponisten machten. In Arrangements für Cello und Klavier, in denen Ulrike Gossel mit ihrem großen und sonoren Klangvolumen am Cello ebenso wie Kyoko Frank als taktvoll wohltemperierte Stimme am Flügel glänzen konnten, ließen sie "Die Blaue Blume", "Frohsinn", "Die Nacht" und "Einsamkeit" als Lieder ohne Worte, tiefste Romantik gepaart mit stillen und fröhlichen Lebensformen aufblühen.