Coburg Ehrung für eine, die nie aufgegeben hat

Andreas Teodoru
Ehemann Friedrich (links), Inge und Sohn Michael Übelhack haben immer zusammengehalten. Foto: Teodoru

Inge Übelhack engagiert sich für einen Verein. Und das obwohl sie privat mit Schicksalsschlägen zu kämpfen hatte.

 
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Sonnefeld - Die Verdienstmedaille des Verdienstordens ist die höchste Anerkennung, die für Engagement für das Gemeinwohl ausgesprochen wird und es ist die erste solche Auszeichnung, die Landrat Sebastian Straubel einer Bürgerin persönlich verleihen darf. Stellvertretend für den Bundespräsidenten ehrte er Inge Übelhack für ihre herausragenden Leistungen im Ehrenamt, die sie trotz schwerer persönlicher Schicksalsschläge seit 1988 vollbringt.

Sei diesen Tagen engagiert sie sich für den Obst- und Gartenbauverein Sonnefeld. "Ich habe einen Brief mit der Unterschrift von Markus Söder bekommen", sagt die Geehrte und wirkt als ob sie es noch immer kaum glauben könnte. Dabei war es für sie nie einfach gewesen, sich zu engagieren: Stefan, einer ihrer drei Söhne, wurde 1996 bei einem Verkehrsunfall so schwer verletzt, dass er seitdem vom Kopf abwärts querschnittsgelähmt ist. Für die gesamte Familie sei aber klar gewesen, dass Stefan ein möglichst normales Leben haben sollte. Die Firma Pfaff Bürobedarf in Michelau baute seinen Arbeitsplatz behindertengerecht um und seine Familie brachte ihn jeden Werktag dorthin und nach vier Stunden zurück.

Trotz dieser zusätzlichen Lebensaufgabe als Pflegerin konnte Inge Übelhack sich ehrenamtlich weiter engagieren. Seit 1994 ist sie als 1. Vorsitzende des Obst- und Gartenbauvereins Sonnefeld tätig gewesen.

Die Ehrung fällt wegen der aktuellen Beschränkungen bescheiden aus. Ihr Mann Friedrich und ihr Sohn Michael begleiten sie. Zur Ehrung sind Martin Mittag, CSU-Landtagsabgeordneter, und der Sonnefelder Bürgermeister Michael Keilich zugegen. Mittag ist vom Zusammenhalt der Familie beeindruckt: "Ihr habt nie aufgegeben, davor habe ich größten Respekt." Die Auszeichnung sei verdient, sagt er. Auch Bürgermeister Keilich zollt seinen Respekt für Leistung und Zusammenhalt der Familie: "Neben Haushalt und Büro noch ein ehrenamtliches Engagement im Vereinsleben zu stemmen, ist eine großartige Leistung."

Bei ihren abschließenden Worten hat Inge Übelhack sichtlich mit den Tränen zu kämpfen: "Ich musste vom ersten Moment der Geburt ankämpfen, aber ich wollte nie aufgeben."

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