Coburg Eine Reise durch Europa

Martin Rebhan
Unter dem Motto "Demokratie schafft Vielfalt" nahm Frederik Leberle die Gäste der "Langen Nacht der Demokratie" mit auf eine spannende literarische Reise durch fünf europäische Länder. Foto: Rebhan

Jetzt erst recht: Die VHS Coburg Stadt und Land lud zur "Langen Nacht der Demokratie" ein. Dabei durfte auch ein bisschen geklimpert werden.

 
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Coburg - Nach 2018 sollte in diesem Jahr die zweite "Lange Nacht der Demokratie" stattfinden. Beteiligen wollten sich 30 Kommunen aus ganz Bayern. Wie viele andere Aktionen fiel auch diese der Pandemie zum Opfer. Für die Volkshochschule Coburg Stadt und Land (VHS) war das Thema aber viel zu wichtig, um einfach darüber hinweggehen zu können. Vielmehr vertrat man die Meinung, dass gerade in Krisenzeiten ein starker demokratischer Zusammenhalt gebraucht werde. Demnach stellte man ein Programm zusammen, das auch unter Berücksichtigung der aktuellen Hygieneregeln durchgeführt werden konnte.

So stellten etwa Kursleiter wie Ragida Deeb "ihre Sprachen" vor und gaben dabei gleichzeitig einen besonderen Blick auf Menschen und Kultur anderer Länder. Immerhin zehn verschiedene Sprachen können bei der VHS erlernt werden. Auf eine interessante literarische Reise durch Europa entführte im Anschluss Frederik Leberle, Schauspieler und Regisseur am Landestheater Coburg, die Gäste des Abends. Gemäß dem Motto "Demokratie schafft Vielfalt" nahm er sich Werken verschiedener europäischer Autoren an. "Literatur verbindet und sorgt dafür, viel über Menschen, Kultur, Politik und Geschichte zu lernen", betonte Leberle. In Auszügen las er aus den Werken von Erich Kästner "Emil und die Detektive" und Heinrich Heine "Die Lore-Ley" (Deutschland), Rafael Chirbes "Alte Freunde" (Spanien), Johann Wolfgang von Goethe "Mignon" (Italien), Antoine de Saint-Expuéry "Der kleine Prinz" (Frankreich) und Shakespeare "Sir Thomas More" (England).

Im Erdgeschoss waren die Besucher eingeladen, auf einem übergroßen Stadtplan aus Straßenzügen Buchstaben zu formen, um Wörter zu bilden, die im Zusammenhang mit Europa stehen. "Wie funktioniert Europa?" Mit dieser Frage beschäftigte sich Iris Kroon-Lottes (Europe Direct) und gab an einem Informationsstand die passenden Antworten. Wer wollte, konnte zudem am Klavier die Europahymne "Ode an die Freude" nachspielen. Farbige Punkte auf der Tastatur und dem Notenblatt halfen, dass auch der Ungeübte dem Instrument eine erkennbare Melodie entlocken konnte. Ein Fragebogen lag aus und lud die Gäste ein, sich damit auseinander zu setzen, ob man einen Einbürgerungstest bestehen würde. Dass man sich für den Abend anmelden musste und somit spontane Besuche nicht möglich waren, zeigte sich an der Resonanz: Rainer Maier, Leiter der VHS, bedauerte das "gedämpfte" Interesse.

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