Neustadt Das Rosenmädchen zieht um

Peter Tischer
Kulturbürgermeister Martin Stingl schmunzelt ob des kurzfristigen Hype, der um das "Mädchen mit Rose" gemacht wurde. Mittlerweile ruht die Skulptur wieder in sich und fristet ein eher unbedeutendes Dasein. Foto: Tischer

2021 machen Arbeiten an den Brücken der B 4 eine Verlegung der Straße nötig. Die Skulptur "Mädchen mit Rose" zieht dabei mit um. Der Standort steht aber noch nicht fest.

 
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Neustadt - 19 000 Fahrzeuge nutzen täglich die B 4 bei Neustadt und passieren dabei eine Skulptur, die fast versteckt ihrer Dinge harrt. Das "Mädchen mit Rose" wurde einst im Zuge der Baumaßnahmen zur Südumgehung aufgestellt - und ist inzwischen, zumindest was den Durchgangsverkehr angeht, weitgehend unbeachtet. Dort, wo das Rosenmädchen derzeit steht, wird jedoch die B 4 nach deren Umbau bis zum Siemenskreisel verlaufen. Dementsprechend muss die Figur weichen.

"Die Figur wurde als Kunst am Bau vom Freistaat Bayern in Auftrag gegeben", erläutert Jens Laußmann, Leiter der Kronacher Servicestelle des Staatlichen Bauamtes Bamberg. Dabei werden Kunstwerke finanziert, die größere Projekte begleiten und attraktiver machen sollen. Doch dann wuchs die Stele in der Nähe des kleinen Parkplatzes kurz vor dem Abzweig nach Haarbrücken fast zu. "Fährt man da mit 100 erlaubten km/h vorbei, dann sieht man die Figur wohl nur, wenn auch weiß, dass dort ein Kunstwerk steht", meint Kulturbürgermeister Martin Stingl bei einem Vor-Ort-Termin.

Ganz verschwinden wird das Rosenmädchen freilich nicht, sondern nur umziehen. Geschuldet ist dies den Brückenbauten, die im kommenden Jahr noch in Angriff genommen werden und die B 4 ein Stück weit gen Norden verschieben werden. Weit vom alten Standort weg wird das "Mädchen mit Rose" aber wohl nicht umziehen. "Das war schon ein Thema bei den Leuten", erinnert sich Stingl ans Frühjahr, als der ehemalige Innenstaatssekretär Jürgen W. Heike "den Fall" zum Laufen brachte. Der Kulturbürgermeister findet es ausdrücklich gut, wie sich die Geschichte mit der Figur entwickelt hat: "Es ist schön, dass dieses Kunstwerk mehr ins Bewusstsein gerückt ist, als es in den vergangenen Jahrzehnten war."

In die Diskussion über den künftigen Standort vom "Mädchen mit Rose" einmischen werde sich die Stadt aber auf keinen Fall, versichert Stingl und verweist auf die eindeutigen Eigentumsverhältnisse. "Egal, welcher Standort gefunden wird. Besser als der jetzige ist er allemal." So fallen denn Möglichkeiten wie inmitten einer der Kreisel genauso wie der Marktplatz als möglicher neuer Standort, ohne freilich irgendeine Zusage seitens des Staatlichen Bauamts vorliegen zu haben.Ein bisschen werde es bis zum Umzug aber noch dauern, so Laußmann.

Einen Künstler kann Laußmann übrigens nicht benennen. Das ließe sich aus den Unterlagen nicht mehr herauslesen. Fest steht freilich, dass das Staatliche Bauamt Eigentümer des Konstrukts ist und dafür eben zuständig. Außerdem soll die Stele eine Affinität zur Bayerischen Puppenstadt herstellen. Wie und vor allem wo sie dann aufgestellt wird, darüber gibt es bisher nur Spekulationen.

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