Kronach Diskussion um Vereinszuschüsse

Maria Löffler

Der Gemeinderat Schneckenlohe vertragt eine Entscheidung über gemeindliche Zuschüsse für Vereine. Am "Roten Hügel" wird ein Schotterweg zum Ringschluss.

 
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Schneckenlohe - Der Schneckenloher Gemeinderat fällte auch in der jüngsten Sitzung Entscheidungen, die das Leben der Bürger beeinflussen. Dies betrifft unter anderem einen Grundsatzbeschluss, wie künftig gemeindliche Zuschüsse an Vereine und Organisationen vergeben werden sollen. Derzeit orientiere sich die Gemeinde am Bedarf der entsprechenden Institutionen, die betreffs der jeweiligen Maßnahmen Anträge an die Gemeinde stellen. Diese Einzelentscheidungen sollen nun auf den Prüfstand. Für eine neue Lösung gebe es drei Ansätze: Verteilt man künftig nach einem Gießkannenprinzip, trifft man weiter Einzelentscheidungen, oder wird es eine ausgeklügelte Regelung mit festen Konstanten geben?

Feuerwehr-SMS-Dienst

Eine neue SMS-Zusatz-Alarmierung verspricht im Kronacher Landkreis mehr relevante Informationen für Feuerwehrleute. "Wo genau befindet sich der Einsatzort? Wie viele Männer werden beim Einsatz gebraucht? All diese zusätzlichen Angaben sollen dazu beitragen, dass die Wehren zielführender agieren können." Laut Bürgermeister Knut Morgenroth übernimmt die Kosten dafür der Landkreis Kronach. Das Ganze sei eine gute Sache . ml


Zum Vergleich zog Bürgermeister Knut Morgenroth (SPD) die Gemeinden Mitwitz, Marktgraitz und Sonnefeld heran. Diese verfolgen unterschiedliche Herangehensweisen und das Gremium stellte sich die Frage, welches Modell am besten für Schneckenlohe passe. Höchstgrenzen, feste Prozentsätze, Förderung nur auf konkrete Maßnahmen, zeitliches Limit, keine Bezuschussung des laufenden Betriebes - wie geht man mit diesen Kriterien um? Um den Gemeinderäten Zeit zu geben, sich gedanklich mit der Thematik auseinander zu setzen, wurde die Diskussion schließlich vertagt. In der nächsten Gemeinderatssitzung soll dann einen einheitlichen Konsens gefunden werden, der Leitlinien festlegt.

Die Tagesordnungspunkte waren an dieser Stelle eigentlich schon abgehakt, in den Bekanntgaben von Morgenroth jedoch fanden sich interessante Informationen. Unter anderem stand das Neubaugebiet "Roter Hügel" gleich zweimal im Fokus. Das erste Mal ging es um die Wasserversorgung für das Gebiet, die aus bestimmten Gründen abgestellt werden sollte. Was dann kam, erinnerte eher an einen Schildbürgerstreich. Die ausführende Firma erkundigte sich nämlich im Vorfeld nicht, an welcher Stelle sie die Versorgung abstellen muss sondern drehte "wahllos Schieber zu." Das führte dazu, dass die Gemeinden Beikheim und Leutendorf plötzlich ohne Wasser waren. Im Gemeinderat traf diese Aktion auf Unverständnis. Morgenroth: "Hätten die mal jemand gefragt, der sich auskennt." Mittlerweile sei aber wieder alles in trockenen Tüchern. Eine weitere Diskussion drehte sich um den Ringschluss im "Roten Hügel", der als Schotterweg nicht alle glücklich mache. Vor allem die zahlreichen Grundstücksinteressenten, die sich zur Sitzung eingefunden hatten, forderten, gehört zu werden. Morgenroth sprach von einer "Minimallösung", für die es natürlich gute Gründe gäbe. Das Baugebiet sei mit einer asphaltierten Straße erschlossen worden und die sei in beiden Richtungen befahrbar. Einen Ringschluss gäbe es deshalb nur in Form eines Schotterweges, weil man Altanlieger nicht noch einmal zur Kasse bitten wolle für eine Straße, die sie gar nicht nutzen und auch nicht brauchen. Außerdem habe man die Grundstückspreise entsprechend niedrig halten wollen. Man könne die geschotterte Ringstraße ja befahren, räumte Morgenroth ein, doch wenn zu viel Verkehr stattfinde, müsse man eine Sackgasse anlegen. Die Bauinteressenten waren über diese Auskunft allerdings nicht glücklich, doch Morgenroth verteidigte das Vorgehen der Gemeinde: "Es ist eine gute und praktikable Lösung für alle." Am Ende stellte Gemeinderat Jens Blinzler (DG) eine pfiffige Lösung in Aussicht. Er könne sich vorstellen, dass sich die Jagdgenossenschaft, die die Straße ebenfalls nutze, unter Umständen bereit erkläre, Rasengittersteine zu setzen. Natürlich müsse das noch mit der Vorstandschaft abgesprochen werden und die Gemeinde müsse ebenfalls einen Beitrag dazu leisten, aber denkbar wäre es. Ob es aber auch dazu kommt, werden die Gespräche mit den zuständigen Personen zeigen.

Einen zweiten "Schildbürgerstreich" gab es im geplanten Bürgerhaus. Hier wurde über das Bayernwerk die Unterbrechung der Stromversorgung beantragt und auch ordnungsgemäß durchgeführt. Was dabei aber nicht bedacht worden war: Dieser Aktion fiel auch der notwendige der Baustrom zum Opfer. Und da bekanntlich ohne Strom gar nichts geht, mussten sich die Firmen vorübergehend beim Nachbarn versorgen. Morgenroth: "Da hat man die Zähler abgeklemmt, nur um dann festzustellen, dass man ja keinen Strom mehr hat." Noch keine guten Nachrichten gab es in Bezug auf den Blitzschutz. Hier habe bei der ersten Ausschreibung leider keine Firma ein entsprechendes Angebot eingereicht. Nun schreibe man erneut aus. Der regelmäßige Jour fix halte alle Betreffenden auf dem Laufenden, meinte Morgenroth und lud die Gemeinderatsmitglieder ein, bei Interesse daran teilzunehmen. Die Bedenken von Jens Blinzler (DG) bezüglich diverser Kostensteigerungen konnte der Bürgermeister zerstreuen.

Eine Information betraf ferner den Antrag auf Nutzungsänderung für den Einbau einer Kindergartengruppe ins ehemalige Schulgebäude. Der Antrag sei auf Grund der unterschiedlichen Nutzungsprofile notwendig geworden. Brandschutzkonzept, zweiter Rettungsweg, all das müsse man bedenken und in die Planung einbeziehen. Auch eine rutschhemmende Treppe aus Holz sowie ein Podest im Sanitärbereich.

"Es ist ein Wahnsinn", meinte Morgenroth mit Blick auf die Kanalsanierung in Beikheim. Hier musste der geplanten Baubeginn am 14. September verschoben werden. Grund war eine durch Beikheim verlaufende Umleitung wegen der Straßensanierung der B 85 bei Gundelsdorf. Aus diesem Anlass verweigerte das Landratsamt die Anordnung zur Durchführung der Kanalarbeiten auf der Mitwitzer Straße/Staatsstraße 2208. Nun soll Ende Oktober mit den Arbeiten begonnen werden.

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