Lautertal Maßnahmenstau an der Lauter

Martin Rebhan
Ein Sorgenkind für die Gemeinde Lautertal ist die Fußgängerbrücke in der Wassergasse in Oberlauter. Genutzt werden darf sie nicht mehr. Ein Abriss und eventueller Neubau birgt unkalkulierbare Risiken. Foto: Rebhan

An Geländern und Brücke in der Wassergasse sind Ausbesserungen nötig. An einer Stelle fehlt aber ein Gutachten, an anderer die Rechtssicherheit.

 
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Lautertal - Bei den Bürgerversammlungen in Unter- und Oberlauter gab es eine kritische Anmerkung: Und zwar von Sigrid Brunner, die meinte, dass die Fahrradwege in der Gemeinde in einem sehr schlechten Zustand seien.

Auf ihre Nachfrage hin erklärte Bauamtsleiter Peter Welz, dass der Weg zwischen Rottenbach und Tremersdorf auf einer Strecke von 400 Metern ausgebaut werden soll. Das schwierige daran ist nach seinen Worten, dass es sich hier nicht um einen reinen Radweg, sondern um einen Flurweg handelt. Der müsse so beschaffen sein, dass er auch von landwirtschaftlichen Fahrzeugen genutzt werden könne. Sofern die Förderzusage der Regierung von Oberfranken rechtzeitig eintreffe, könnte mit den Baumaßnahmen noch in diesem Jahr begonnen werden.

Im Haushalt der Gemeinde Lautertal ist ein Betrag von 200 000 Euro für die Sanierung des Geländers entlang der Lauter in der Wassergasse eingestellt. Udo Bühling wollte wissen, wie weit die Planungen für die Erneuerung geschritten sind. Die Antwort: Die Gemeinde sei in einem gewissen Dilemma. Ein Ersatzgeländer müsse mit einem sogenannten "Anfahrschutz für Pkw" ausgestattet sein. Ob die Ufermauer so stabil ist, einen eventuellen Aufprall eines PKW absorbieren zu können, stehe zum jetzigen Zeitpunkt aber noch nicht fest. Nach Worten von Bürgermeister Karl Kolb ist ein Ingenieurbüro beauftragt eine entsprechende Expertise zu erstellen. "Das Geländer wird mit Sicherheit kommen", versicherte Kolb.

In der Wassergasse gibt es noch ein weiteres Sorgenkind: Die Fußgängerbrücke hin zur Straße "Am Brunnen". Das Bauwerk ist so marode, dass es gesperrt werden musste. Ein Abriss kommt laut Geschäftsleiter Hans Frieß nicht in Frage, da das Gewicht der Brücke die Widerlager des angrenzenden Wehrs stabilisieren. Durch einen Abriss könnte das Wehr, das dem Besitzer des Wasserrechts gehört, in Mitleidenschaft gezogen werden. Das könnte die Gemeinde wiederum zum Schadensersatz zwingen. Damit scheide auch ein Neubau der Brücke aus. Ein Ersatzbau würde bedeuten, dass die alte Brücke zunächst entfernt werden müsste.

"Wir wissen nicht wie die Widerlager während der Bauzeit reagieren", erklärt Hans Frieß, warum die Gemeinde das Problem noch nicht angegangen ist. Für Axel Stiller ist die Sperrung der Brücke nicht nachvollziehbar. "Die ist genauso schlecht wie vor 50 Jahren", meinte Stiller und fügte hinzu: "Die Brücke darf nicht weg". Er regte an den Überweg provisorisch auszubessern.

Zwischen Ortsende von Unterlauter und dem Kreisel soll in Richtung Coburg ein Fußweg gebaut werden. Horst Pohl wollte wissen, wie weit die Planungen dazu seien. Bürgermeister Kolb erläuterte, dass ein Ingenieurbüro beauftragt wurde, die notwenigen Baumaßnahmen zu ermitteln. Kolb weiter: "Wir haben einen Förderantrag gestellt und warten derzeit auf den entsprechenden Bescheid". Der Gemeinderatsbeschluss sieht vor, dass das Projekt nur umgesetzt wird, wenn die in Aussicht gestellte staatliche Förderung in Höhe von 60 Prozent der Kosten erfolgt.

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