Für die neue Saison hat die Coburger Gesellschaft der Musikfreunde einiges geplant. Fraglich ist aber, ob ihr Corona nicht wieder einen Strich durch die Rechnung macht.
Coburg - Die Coburger Gesellschaft der Musikfreunde hat für die neue Konzertsaison 2020/21 ein attraktives Programm vorbereitet. Jedoch stehen die Planungen unter dem Vorbehalt Corona-bedingter Einschränkungen. Dies wurde bei der Mitgliederversammlung des Vereins deutlich.
Vorsitzender Alfons Kreczy wies in seinem Rückblick auf die abgelaufene Saison auf die dramatischen Veränderungen infolge der Corona-Pandemie hin. Bis zu deren Ausbruch habe man viele tolle Veranstaltungen erlebt - mit dem Konzert des "Sestetto Stradivari" als Höhepunkt. Danach konnte jedoch monatelang überhaupt nichts mehr stattfinden. Die ausgefallenen Konzerte sollen aber in der neuen Saison nachgeholt werden - für die Mitglieder der Musikfreunde kostenfrei. Dies betonte Musikvorstand Joachim Rückert in seiner Vorschau auf die neue Saison.
Sonaten und Sonette
Davor hatte Kreczy noch den gelungenen Neustart nach der Zwangspause mit dem gutbesuchten Konzert von "LionLion" im Rahmen der "green line" im September erwähnt. Auch mit dem Konzertauftakt der klassischen "gelben Reihe" vor wenigen Tagen zeigte sich der Vorsitzende angesichts der hervorragenden Leistungen des Oberon Trios und der immerhin fast 100 Besucher zufrieden.
Bis zum Jahresende sind die geplanten Veranstaltungen nach aktuellem Stand sicher, sagte Rückert. Demnach können sich die Coburger Musikliebhaber am 9. November auf einen Beethoven-Abend mit dem Geiger Ingolf Turban und dem Pianisten Marlo Thinnes freuen. Am 14. Dezember beschließt der Pianist Benjamin Moser den Zyklus aller 32 Klaviersonaten von Beethoven, die in den vergangenen Jahren geboten wurden. Ergänzt wird das Programm durch einen Shakespeare-Abend am 19. November im Glasmuseum in Rödental mit der Schauspielerin Constanze Rückert, die Shakespeare-Sonette rezitieren wird, und Elias Conrad, der auf Laute, Theorbe und Gitarre Musik von Shakespeares Zeitgenossen John Dowland spielen wird. Dieser Abend ist eine Gemeinschaftsveranstaltung mit dem Europäischen Museum für Modernes Glas und dem Coburger Literaturkreis.
Hinter den geplanten Veranstaltungen im neuen Jahr stehen zumeist noch Fragezeichen: So wird im Januar Nina Scheidmantel zu einem "Piano spezial" erwartet, offen ist aber, ob dies in der HUK möglich ist.
Am 8. Februar wird das Prazák Quartett zu einem Gastspiel erwartet - falls es eventuelle Reisebeschränkungen zulassen. Im März 2021 soll das Viola-Rezital mit Zhuo Lu und dem Pianisten Antonio Grimaldi nachgeholt werden, das im vergangenen Mai ausfallen musste, und im April soll ein Sinfoniekonzert in Zusammenarbeit mit dem Landestheater stattfinden.
Im Rahmen der "green line" steht am 18. Februar in Zusammenarbeit mit "Klanggrenzen" ein Abend mit dem Aramis Trio und dem Coburger Schauspieler Frederik Leberle auf dem Programm. Recht konkret ist ein "green line"-Projekt mit dem österreichischen Ensemble "Faltenradio", das am 25. April in der Morizkirche stattfinden soll. Weitere Veranstaltungen sind für Juni und Juli geplant: ein Wandelkonzert im Hofgarten mit den Philharmonischen Blechbläsern, ein Barockkonzert mit dem Concert Royal Köln sowie ein Divertimento im Zeughaushof.
Eine betrübliche Nachricht musste die Mitgliederversammlung auch zur Kenntnis nehmen: Thomas Ehrle, Leiter des Collegium musicum, informierte, dass angesichts bis jetzt fehlender Probenräume das Weihnachtskonzert in der Morizkirche ausfallen muss.
Schnitzer Ehrenmitglied
In seinem Kassenbericht sprach Schatzmeister Dieter Ritz von geordneten Finanzen. Sorge bereitet allerdings der anhaltende Mitgliederrückgang. Bei den anstehenden Neuwahlen stellte sich der bisherige Pressewart und Schriftführer Alois Schnitzer nach knapp 30-jähriger Vorstandstätigkeit nicht mehr zur Wahl. Die anderen Vorstandsmitglieder wurden einstimmig bestätigt: Vorsitzender bleibt Alfons Kreczy, 2. Vorsitzender und Schatzmeister Dieter Ritz, Musikvorstände bleiben Joachim Rückert und Edgar Eichstädter, Schriftführer ist weiterhin Martin Peetz. Die bisher von Alois Schnitzer wahrgenommenen Aufgaben werden auf die verbliebenen Vorstände verteilt. Für seine Verdienste wurde Schnitzer zum Ehrenmitglied ernannt. as
