Kronachs 2. Bürgermeister Michael Zwingmann würdigte die Schau in der Friesener Dorfscheune ebenfalls: "Hier kann Geschichte hautnah erlebt werden."
Ausstellungkuratorin Heidi Hansen sagte, dass die Schau "eine Gemeinschaftsarbeit von ganz Friesen" sei; habe man sich doch von vielen Bürgern Gegenstände zusammengeborgt. Sehr berührt habe sie insbesondere das Gespräch mit dem letzten noch lebenden Soldaten aus Friesen, Ludwig Lang. Als er davon erzählt habe, wie er seine verwundeten Kameraden in ein Schiff geschleppt habe, seien ihm und auch ihr die Tränen gekommen. Zutiefst bewegend seien auch die Schilderungen von Heinrich Fischer-Weiß gewesen, der als 15-Jähriger hätte eingezogen werden sollen, aber floh.
Ihre Interviews sowie weitere Aufnahmen - vor allem von Zeitzeugen sowie der Kirche - sind bei der mit großer Sorgfalt zusammengestellten Ausstellung als Audio-Dateien zu hören. Weitere Bestandteile sind beispielsweise Feldpost-Briefe, Fotos, Uniformen, Todesnachrichten, Schilderungen von Fliegeralarm, Hunger, Kriegsgefangenschaft und Flucht.
Im Rahmen der Ausstellung las Georg Schneider aus seinem begleitend zu der Schau entstandenen Buch "Denkmal = Denk mal?" vor. Manchem möge das Kriegerdenkmal in Friesen heute wohl überflüssig erscheinen, sagte er. Es sei aber weit mehr als ein Steinblock, sondern ein wichtiges Stück Erinnerungskultur, das zu Demokratie und Toleranz mahne - wie auch die gesamte Ausstellung.
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Geöffnet hat die Ausstellung bis 29. November immer sonntags zwischen 10 und 12 Uhr sowie zwischen 14 und 16 Uhr. Weitere Besichtigungen sind nach Vereinbarung bei Heidi Hansen möglich (Telefon 0176/32494244, E-Mail
hansenkronach@gmail.com).