Bad Rodach Immer noch keine Lösung in Sicht

Martin Rebhan
Bereits am 5. Oktober machte sich der Bauausschuss ein Bild vom Rad- und Fußweg zwischen der Straße Schmückerwiese und der Ringstraße. Eine Entscheidung, ob dieser geöffnet werden soll oder nicht, steht auch nach der jüngsten Sitzung des Gremiums aus. Foto: Rebhan

Die Frage, wie man den Verkehr um die Baustelle Heldritter Straße umleiten kann, beschäftigt den Bauausschuss Bad Rodach. Im Wohngebiet will ihn nämlich keiner haben.

 
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Bad Rodach - Der Ausbau der Heldritter Straße sorgt in Bad Rodach für Kopfzerbrechen. Im kommenden Jahr will man dort den zweiten von insgesamt drei Bauabschnitten angehen. Dafür muss der Verkehr umgeleitet werden. Die Suche nach einer geeigneten Strecke dafür glich in der jüngsten Sitzung des Ausschusses für Bau, Umwelt und Digitalisierung dann aber der "Quadratur des Kreises".

Bauausschuss in Kürze

Familienwald

Stadtrat Mattias Thumser (ÖDP) regte vor geraumer Zeit an, im Kurpark einen "Familienwald" zu schaffen. Jetzt machte der Ausschuss den Weg hierfür frei. Die Bürger können bei der Stadt Bäume im Wert von 150 Euro beziehungsweise 200 Euro erwerben, die von der Stadt gepflanzt und zwei Jahre lang versorgt werden. Ein entsprechendes Informationsblatt soll erstellt werden.

Internet-Hotspot

Der Stadt Bad Rodach wird ein weiterer öffentlicher Internet-Hotspot gefördert. Wo dieser installiert werden soll, steht noch offen. Christoph Herold schlug als Standort den Georgenberg vor.

Neues Baugebiet

In Heldritt sollte ein Baugebiet mit vier Baurechten entstehen. Da die Preise für Tiefbauarbeiten enorm gestiegen sind und damit die Grundstücke mit sehr hohen Erschließungskosten belastet würden, wurde vereinbart, die vier Grundstücke zusammenzufassen und nur zwei Bauplätze entstehen zu lassen.


Den Stein ins Rollen hatte ein Antrag von Gunter Bähr (FW) gebracht, der darauf abzielte, den Geh- und Radweg zwischen der Straße "Schmückerwiese" und der Ringstraße für den Verkehr zu öffnen. Bereits in der vorhergehenden Sitzung hatten sich die Stadträte bei einer Ortsbesichtigung mit der Thematik beschäftigt und waren damals überein gekommen, die Entscheidung zu vertagen. Doch auch diesmal wurden nur viele Für und Wider ausgetauscht, ohne dass sich am Ende eine Richtung abzeichnen konnte.

So informierte Bürgermeister Tobias Ehrlicher (SPD), dass sich in der Bürgerschaft Widerstand gegen eine Öffnung geregt hätte. Demnach liege der Stadt eine Liste mit 56 Unterschriften vor. "Wir kaufen uns mit einer Öffnung der Straße mehr Probleme ein, als wir lösen", befürchtete Bürgermeister Ehrlicher.

Auch wurden Überlegungen angestellt, in dem Bereich Schmückerwiese und Draesekestraße eine Einbahnstraßenregelung einzuführen. Ferner wurde darüber diskutiert, die Zufahrt zur Walter-Gempp-Straße aus Richtung Heldritt zu sperren, um den Umleitungsverkehr aus dem Wohngebiet herauszuhalten. Aber auch hier gab es die unterschiedlichsten Betrachtungen. Von Michael Pertsch (SPD) wurde die Frage aufgeworfen, warum der zweite Bauabschnitt in der Heldritter Straße nicht in zwei Etappen umgesetzt werden könne. Nach seiner Ansicht würde dies viele Probleme lösen. Bauamtsleiter Dirk Hochberger verwies auf die Ausschreibung des Landkreises Coburg, die aus Kostengründen drei Bauabschnitte vorsieht. Er äußerte seine Befürchtung, dass die Stadt Bad Rodach dann die Mehrkosten für eine Teilung der zweiten Ausbauphase tragen müsste. Für Christoph Herold (CSU) war indes nicht klar, wie der Schulweg während der Tiefbaumaßnahme erfolgen soll. Hier müsse nach seinen Worten auch eine Lösung gefunden werden.

Klaus Geuther (SBB) brachte das Dilemma auf den Punkt: "Wir können nicht annehmen, dass sich Straßen durch ein Wohngebiet als Umgehung für eine Kreisstraße eignen." Am Ende kam das Gremium überein, sich mit der Problematik zu beschäftigen, wenn weitere Erkenntnisse vorlägen.

Leichter tat man sich mit der Beschlussfassung zum Kernwegeausbau. Dieser ist für die Kurstadt aufgrund einer sehr hohen Förderung und der Abwicklung durch das Amt für ländliche Entwicklung interessant geworden. Die Strecken Sülzfeld/Schlettach, Breitenau/Gauerstadt und Niederndorf/Gauerstadt sollen demnach auf eine Breite von 3,5 Meter ausgebaut werden. Unterschiedliche Auffassungen über die Ausbaubreite gab es bei der Straße zwischen Lempertshausen und Heldritt. Am Ende der Diskussion wurde dann bei zwei Gegenstimmen ein Ausbau auf 4,50 Meter beschlossen. Zuvor wurde der Vorschlag der Verwaltung, die Straße auf einer Breite von 3,50 Meter auszubauen, mit sechs zu vier Stimmen abgelehnt. Abgeschlossen ist das Thema damit aber noch nicht.

Bei allen geplanten Maßnahmen ist Grunderwerb notwendig. Und hier sieht Bürgermeister Ehrlicher eine große Hürde. "Es gibt leider Grundstückseigentümer, die nicht bereit sind, einen Streifen von einem Meter auf einer Länge von 30 Meter für das Gemeinwohl zu verkaufen." Deutlich machte Ehrlicher was passiert, wenn die Grundstückskäufe nicht getätigt werden können: "Dann ist der betroffene Ausbau gestorben."

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