Kronach/Marktrodach Maria Metze erhält Mesner-Abzeichen in Gold

Heike Schülein
Stadtpfarrer Thomas Teuchgräber (rechts) überreicht "Ria" Metze (Mitte) die Ehrenurkunde für das Mesner-Abzeichen in Gold. Mit im Bild ist Pfarrer Erwin Lohneisen (links). Foto: Heike Schülein Quelle: Unbekannt

Seit 40 Jahren ist sie ehrenamtlich in der Kreuzbergkapelle tätig. Ein Dienst, den sie mit Herzblut ausübt.

 
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Kronach/Marktrodach - Vom Dienst eines Mesners oder einer Mesnerin hängt es auch ab, dass die Liturgie zu Ehren Gottes würdevoll gefeiert wird. Eine dieser unverzichtbaren Mitarbeiterinnen ist "Ria" Metze. Seit vier Jahrzehnten ist sie immer für "ihre" heimelige Kreuzbergkapelle da und übt dabei ihren wichtigen Dienst mit viel Herzblut aus.

Mesner oder Küster

Der Begriff Mesner: geht auf das lateinische Wort "mansonarius" zurück, was so viel bedeutet wie "Haushüter". In Norddeutschland verwendet man die Bezeichnung "Küster", was ebenfalls aus dem Lateinischen von "custor" kommt und "Wächter" bedeutet. hs


Im Gottesdienst für die Kreuzberggemeinde, der coronabedingt seit September nunmehr wöchentlich in der Stadtpfarrkirche stattfindet, sprach ihr Stadtpfarrer Thomas Teuchgräber größten Dank für ihre zuverlässige Arbeit aus. Als Zeichen der Anerkennung überreichte er ihr die Ehrenurkunde des Erzbistums Bamberg nebst dem sehr selten verliehenen Mesner-Abzeichen in Gold für "40-jährige Tätigkeit in der Kreuzbergkapelle St. Sebastian zu Marktrodach". In herzlichen Worten dankte er für die Liebe für ihre Aufgabe.

Die kleine Heilig-Kreuz-Kapelle ist den Heiligen Sebastian und Rochus geweiht. Nach der Belagerung durch die Schweden und dem Durchzug der Pest gelobten die Kronacher Bürger 1634 den Bau einer Kapelle. Noch heute wird der Brauch der Sebastiani-Oktav gepflegt. Hinzu kommen Eucharistie-Feiern, Mai-Andachten sowie zahlreiche Trauungen.

Mesnerin ist "Ria" Metze seit dem 1. Mai 1980, nachdem sie vom damaligen Kronacher Pfarrer Theo Herold darauf angesprochen worden war. "Viele Jahre lief sie Woche für Woche noch zu Fuß zum Kreuzberg", würdigte Teuchgräber den Einsatz der treuen Mitarbeiterin. Von ihrem Wohnort in der Pfählangerstraße hat sie durchaus eine weite Wegstrecke hinauf zur Kreuzbergkapelle zurückzulegen.

Höchste Anerkennung für ihren Dienst zollte ihr auch Pfarrer Erwin Lohneisen. Er überreichte ihr eine Flasche Chevalier-Wein. Chevalier heißt übersetzt "Ritter". Das Geschenk stehe auch symbolisch dafür, dass ihre nunmehrige hohe Auszeichnung einem Ritterschlag gleichkomme.

Der Dienst als Mesnerin ist aber nicht das einzige Ehrenamt der vitalen Seniorin. Vielmehr ist die gebürtige Neuserin, die schon seit sechs Jahrzehnten in Kronach lebt, in weiteren Bereichen ein leuchtendes Beispiel für die Allgemeinheit. 35 Jahre lang - ebenfalls seit 1980 - organisierte sie die jährlichen Caritas-Sammlungen und zeichnete für die Verteilung der Spendengelder verantwortlich. Hierfür wurde sie 2011 mit der Caritas-Ehrennadel in Gold ausgezeichnet.

"Es heißt immer, man hat nur eine große Liebe. Ich habe aber zwei - die Caritas und die Kreuzbergkapelle", erzählt die 86-Jährige. Noch gut kann sie sich daran erinnern, wie sie zu ihren Aufgaben kam. "Das war 1980, damals war noch Pfarrer Theo Herold in Kronach. Meine Vorgängerin bei der Caritas hörte aus gesundheitlichen Gründen auf. Der Pfarrer hat mich gefragt und ich habe ja gesagt", schmunzelt die Jubilarin. "Mein Mann hat mir zugeredet, obwohl er ja evangelisch war. Er meinte, ich hätte doch die Zeit dazu, und die beiden Posten wären für mich wie geschaffen", lacht Metze.

Ihre Ehrenämter bereiteten ihr immer viel Spaß, seien aber auch zeitintensiv. Während sie die Organisation der Caritas-Haussammlungen vor rund fünf Jahren in neue Hände abgab, ist sie nach wie vor als Mesnerin tätig. Dazu gehören das Sauberhalten des Gotteshauses, die Wäsche und vieles mehr.

"Es ist ein wunderbarer, sehr erfüllender Dienst", versichert sie. Der Herrgott habe sie in ihrem Leben auch immer beschützt. "Warum soll ich nicht auch etwas für ihn tun?", bekundet sie.

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