Meeder Höhere Gebühren für Trinkwasser

Martin Rebhan

Pro Kubikmeter muss in Meeder künftig 2,36 Euro gezahlt werden. Auch Abwasser kostet mehr. Sorgen bereitet der Gemeinde ein Nagetier.

 
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Meeder - Die Bürger der Gemeinde Meeder müssen sich auf höhere Wasser- und Abwassergebühren einstellen. Einstimmig und ohne Diskussion beschloss der Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung die von der Verwaltung vorgelegte Kalkulation. Demnach steigt der Preis für den Kubikmeter Trinkwasser zum 1. Januar 2021 von 1,90 auf 2,36 Euro. Für die gleiche Menge Abwasser werden künftig 4,88 statt 4,70 Euro fällig. Als Grundgebühr für den kleinsten Wasserzähler (2,5 Kubikmeter Durchflussmenge) wurden 60 Euro festgelegt. Bei größeren Messuhren wird die Gebühr linear angepasst. Die höheren Gebühren seien auch den gestiegenen Unterhaltskosten für das Leistungsnetz geschuldet, sagte Geschäftsführer Patrick Härter: "In Meeder sind rund 80 Kilometer Abwasserkanäle verlegt."

Ein besonderer "Einwohner" bereitet der Gemeinde nach Worten von Bürgermeister Bernd Höfer (CSU/Landvolk) derzeit Probleme: der Biber. Die Population des Nagetiers nehme derart zu, dass dessen Dämme anliegende Landwirtschaft, den Betriebsablauf von Gewerbebetrieben und sogar den Bahnbetrieb gefährdeten. Ein "Hotspot" liegt offensichtlich am Zusammenfluss von Ochsengraben und Sulz in Wiesenfeld. "Durch die Biberdämme wird der dortige Vorfluter gefüllt, was in der Folge dazu führen könnte, dass die Industrieböden der Firma Leuwico Schaden nehmen", erklärte Höfer. Die Gemeinde dürfe den Nager im innerörtlichen Bereich von Wiesenfeld entnehmen. Umfangreiche Dammentfernungen hätten bereits stattgefunden. Der Bürgermeister betonte, dass alle Maßnahmen mit den Fachbehörden abgesprochen würden: "Kein Bauhofmitarbeiter geht einfach hin und baut einen Damm ab." Die Bevölkerung bat er um Akzeptanz für die Maßnahmen. Eine nachhaltige Lösung für das Problem sieht Höfer derzeit nicht. "Als Kommune werden wir im Stich gelassen", stellte er fest. Auf Nachfrage von Tobias Bauersachs (CSU/Landvolk) informierte er, dass Meeder im vergangenen Jahr etwa 10 000 Euro für Schadensabwehrmaßnahmen gegen den Nager aufgewendet habe - "und da ist die Leistung des Bauhofes noch nicht berücksichtigt". Bauersachs forderte daraufhin: "Es muss mehr Druck auf das Landratsamt ausgeübt werden."

Bezüglich der Errichtung von Freiland-Photovoltaikanlagen riet Bernd Höfer allen interessierten Bürgern, aufmerksam die kommunale Entwicklung zu verfolgen, bevor diese verbindliche Schritte einleiten. Er geht davon aus, dass in der nächsten Gemeinderatssitzung am 14. Dezember ein Kriterienkatalog zur Etablierung von solchen Stromerzeugungsanlagen vorgestellt werden kann.

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