Coburg Licht in dunkler Zeit

Im ersten Lockdown waren es Regenbögen, nun sind es Laternen. Weil die Martinsumzüge ausfallen, hängen die Lampions der Kinder in Coburger Läden.

 
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Coburg - "Laterne, Laterne - Sonne, Mond und Sterne." Es ist ein liebgewordener Brauch, das am 11. November, dem Martinstag, Kinder mit bunten Laternen durch die Straßen ziehen und Lieder singen. In diesem Herbst ist alles anders. Auf Grund der Corona-Infektionszahlen wurden bayernweit die Umzüge abgesagt oder so reduziert, dass nur die Jüngsten in ihren Kita-Gruppen laufen. Um trotzdem an die Tradition und den Sinn des Martinstages zu erinnern, haben sich einige Städte Alternativen einfallen lassen. Coburg zum Beispiel beteiligt sich an der "Aktion Laternen Fenster", die Jennifer Brenziger aus Baden-Württemberg ins Leben gerufen hat. Deren Idee: Gebastelte Laternen zu Hause ins Fenster stellen, damit sie von Spaziergängern gesehen werden.

Hier gibt’s was zu sehen

Die Laternen des Kindergartens Tausendfüßler sind im Café Siebträger in der Rosengasse, bei Hörgeräte Geuter in der Mohrenstraße, bei Hörgeräte Seifert in der Ketschengasse sowie in der Touristinfo in der Herrngasse zu sehen.

Die Werke der Marienschule hat Riemann am Markt, Brinarina in der Ketschengasse und Foto Wiesner im Steinweg ausgestellt.

Der Kindergarten Cortendorf hat Laternen für Doris Stark Mode an der Mauer und BB-Kebab in der Gerbergasse gefertigt.

Vom HUK-Kindergarten Wuselwald sind die Laternen bei Riemann am Markt, Brinarina in der Ketschengasse, Secondo Engelservice im Steinweg, Foto Wiesner im Steinweg, Doris Stark Mode an der Mauer und Veste Immobilien an der Mauer.

"Ich bin übers Internet auf diese Aktion aufmerksam geworden", erinnert sich Coburgs Citymanagerin Andrea Kerby. Für die Vestestadt hat sie eine ganz eigene Umsetzung gefunden. "Wir haben Kindergärten aufgerufen, uns Laternen zu basteln, die die Coburger Einzelhändler in ihre Schaufenster hängen können", erzählt Kerby. So könnten die Kinder dann mit ihren Familien durch die Stadt laufen und ihre Kunstwerke bewundern. "Vier Einrichtungen haben sich beteiligt und 42 Laternen gebastelt", freut sich die Citymanagerin, die über Coburg Marketing zehn weitere Laternen zur Verfügung gestellt hat. Sie alle haben mittlerweile ihren Platz in Coburger Schaufenstern bezogen (siehe Infokasten ).

Bei Riemann am Markt zum Beispiel hängen die bunten Werke im Geschäft, bei Foto Wiesner im Steinweg stehen sie im Schaufensterboden und im Café Siebträger in der Rosengasse zieren sie das Fenster. "Die Rückmeldungen der Händler sind allesamt positiv", freut sich Andrea Kerby. Und auch die Kindergärten seien von der Idee begeistert gewesen. Neben dem "Tausendfüßler" haben sich die Marienschule, der Kindergarten Cortendorf sowie die HUK-Kita Wuselwald beteiligt.

Die Laternen sollen mindestens bis zum 16. November hängen bleiben und dürfen dann bei den Händlern abgeholt werden. "Alle die bis Ende November nicht geholt werden, werden verschenkt", so Kerby.

Neben dem sichtbaren Zeichen der Verbundenheit - "Laternen sind die neuen Regenbögen", sagt Andrea Kerby - soll damit auch die Frequenz in der Stadt angekurbelt werden. Denn auch wenn die Läden im Lockdown Light weiter geöffnet haben, ist die Not im Einzelhandel groß. Das Citymanagement hat daher die im Frühjahr auf die Beine gestellte Kampagne #Aufgeht‘sCoburg erneut aufgelegt und wirbt damit, vor Ort einzukaufen. "Überlegen Sie zweimal, ob Sie etwas online bestellen müssen oder nicht auch in Coburg besorgen können", so Andrea Kerby. Jeder Einzelne könne unterstützen. "Wir schenken uns damit eine belebte, vielfältige Innenstadt." So könnte man Kuchen zum Mitnehmen kaufen, Theater- oder Kino-Gutscheine für die Zeit "danach" verschenken, Essen bestellen, Online-Angebote der Tanz- und Yogastudios nutzen oder sich einen Strauß Blumen gönnen. "Erst an Weihnachten zu spenden ist in diesem Jahr zu spät."

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