Und der gestaltet sich als absolut nicht brutal, sondern sehr kindgerecht und lustig. Da steht das tot geglaubte Wildschwein (höchst amüsant: Boris Stark) mit Pfeil in der Brust doch quiekend wieder auf und galoppiert "oinkend" ins Gebüsch, da werden die Pfeile vom Buchsbaum (ebenfalls Boris Stark) persönlich in die Zielscheibe getragen und da pennen diese gefährlichen Wachen Large und Extra-Large (zum Brüllen komisch: Nils Liebscher und Niklas Scheibli) doch permanent. Und als sie sich als "Poor" und "Extra-Poor" verkleiden, um Robin Hood und seine Mannen zu überführen, geht dies auch noch gehörig schief. Und die Zuschauer erfahren, was königliche Wächter so unter ihrer Uniform drunter tragen. Einer der zahlreichen Beweise für die rundum gelungenen Kostüme, deren Kreativität und Vielfalt Carola Volles zu verdanken ist.
Den grotesken Gipfel der Fröhlichkeit bilden die schöne Prinzessin und Herzensdame Robin Hoods, Lady Marian (herrlich und so gar nicht damenhaft: Alexandra Weis) und ihre Gouvernante (exaltiert, schräg und köstlich amüsant: Eva Marianne Berger). Erstere findet alles "mega" und hat so gar nichts Mittelalterliches an sich, sondern jugendliche Sprache und Schwung. Ihren Angebeteten findet sie genauso faszinierend wie er sie, was sich nun in den Augen des, von "gemeinen Coburger Kerkermücken" gepiesackten königlichen Kindermädchens gar nicht ziemt.
Eingebettet ist die abenteuerreiche Geschichte in die traumhaft schöne Naturkulisse des Hofgartens rund um den Herzog-Alfred-Brunnen, den Bühnenbildner Robert Schrag perfekt in den "Forest" integriert hat. Rechts ein Hochsitz, links das königliche Schloss, der Steg übers Wasser, die zahlreichen Pflanzen und viele liebevolle Details runden das Ambiente harmonisch ab.
Nächste Vorstellungen am 22., 26. und 31. Mai, jeweils um 11 Uhr sowie
am 30. Mai und 1. Juni um 15 Uhr.
Karten gibt es bei der Neuen Presse.