Die Art und Weise, Fußball zu spielen, war Werder immer wichtiger als anderen Clubs. Offensive und Spektakel waren stets ein Markenzeichen dieses Vereins. Der Abstieg 2021 tat den vielen Fans auch deshalb so weh, weil er mit dem Verlust jedweder Spielkultur einher gegangen war. An diesem Samstag in Wolfsburg deutete sich zumindest an, dass so ein Abstieg manchmal auch etwas Positives bewirken kann.
Kovac: "In der Bundesliga musst du giftig sein"
So paralysiert sich dieser Club vor 14 Monaten aus der Bundesliga verabschiedet hatte, so mutig, selbstbewusst und auch eingespielt kehrte er in der Volkswagen Arena dorthin zurück. Mit dem Dänen Jens Stage und dem Abwehrspieler Amos Pieper standen nur zwei Neuzugänge in der Startelf. Den Rest richteten die Aufstiegshelden. "Der Moment heute war: Geil, endlich wieder Bundesliga", sagte Bittencourt.
Für Wolfsburgs Trainer Niko Kovac war es mehr als zweieinhalb Jahre nach seiner Freistellung beim FC Bayern München auch eine Rückkehr in die Bundesliga. Sie lief in seinem Fall nur nicht so, wie er sich das vorgestellt hatte. Die Bremer spielten so, wie er seinen VfL gern gesehen hätte - und das sagte Kovac dann auch gewohnt deutlich.
"Der Wille war bei Werder ein viel größerer", meinte er. "Sie sind in jeden Zweikampf gegangen. Sie haben das umgesetzt, was sie trainiert haben." Denn: "In der Bundesliga musst du giftig sein. Du musst in jedem Zweikampf dabei sein wollen. Das hat mir gefehlt. Ohne Zweikämpfe wirst du in der Bundesliga keine Punkte holen und nicht erfolgreich sein. Wenn wir den Slogan "Arbeit, Fußball, Leidenschaft" haben, dann sollten wir uns auch daran halten. Ohne das wird es schwierig." Das saß. Und das war auch ein Kompliment an die Bremer.