12500 Euro für Kartenspiel Wasser sparen leicht gemacht

Von
Jana Lenhard gehört zum Team, welches das „Game of Rain“ entwickelt hat. Foto: Jana Lenhard

Studierende der Hochschule Coburg haben ein Kartenspiel samt Online-Plattform entwickelt, das Kinder für Wasserverbrauch sensibilisieren soll. Das Bundesforschungsministerium hat das Projekt ausgezeichnet. Nun geht der Wettbewerb in die nächste Runde.

 
Schließen

Diesen Artikel teilen

Coburg - Wenn kreative Köpfe sich mit ernsten Themen auseinander setzen, dann sind ungewöhnliche Ideen vorprogrammiert. So haben Teilnehmer des Coburger Studiengangs Zukunftsdesign nun ein Kartenspiel zum Thema Wasserverbrauch entwickelt, begleitet von einer Onlineplattform. Dafür wurden sie vom Bundesforschungsministerium ausgezeichnet.

In dem Masterstudiengang arbeiten Studierende aus verschiedenen Fachrichtungen, die ihren Bachelor in der Tasche haben, gemeinsam an Fragestellungen und entwickeln im ersten Semester ein reales Projekt. Oft in Zusammenarbeit mit Firmen aus der Region oder der Hochschule, diesmal zum Thema Wasserverbrauch. „Wir haben bei der Recherche schnell gemerkt, dass der virtuelle Wasserverbrauch das Problem ist, nicht der im Haushalt“, so Studierende Jana Lenhard, die an dem Projekt mitarbeitet und inzwischen im dritten Semester ist. Denn die Herstellung von Produkten oder Nahrungsmitteln benötigt teils sehr viel Wasser, etwa um in heißen, trockenen Regionen Pflanzen zu gießen. „Daran können wir erstmal nichts ändern, wir wollen aber Kinder, die nächste Generation, dafür sensibilisieren“, erklärt Lenhard das Konzept.

Zunächst wollte das Team im vergangenen Sommersemester ein Brettspiel entwickeln, verwarfen die Idee dann aber, denn ein Kartenspiel ist viel handlicher. „Das können Kinder einstecken, mitnehmen und zum Beispiel auch in der Pause spielen“, sagt Lenhard. Sie hat als Designerin die Bilder auf den Karten gestaltet, Studierende aus der Sozialen Arbeit kannten sich mit pädagogischen Fragen aus. Eingebettet haben die Studierenden ihr Kartenspiel in eine Geschichte. Dazu heißt es in der Anleitung: „ 100 Jahre waren vergangen, seit der letzte Regengott sein Amt angetreten hatte. Nun war er alt und schwach, ausgezehrt von der harten Amtszeit, die hinter ihm lag. Ein neuer Herrscher über das Regenreich musste her. So versammelten sich also die mutigsten Regenwesen des Landes, um für das Amt des Regengottes gegeneinander anzutreten. Also, lasst die Regenspiele beginnen.“

Mehr als 1000 Einsendungen gingen im Rahmen des Wettbewerbs „Gesellschaft der Ideen“, beim Bundesforschungsministerium ein. 30 Projekte erhielten den Ideenpreis für Soziale Innovationen, darunter drei im Freistaat Bayern. Einer dieser Preise ging an das Coburger Team. Er ist mit 12500 Euro dotiert und beinhaltet auch Coachings, um das Projekt weiter voran zu treiben. Nachdem die Studierenden nun die erste Stufe erfolgreich gemeistert haben, wollen sie auch in der zweiten Runde des Wettbewerbs gut abschneiden. Wer da weiter kommt, bekommt 200 000 Euro um sein Projekt wirklich zu realisieren, in diesem Fall, die Spiele in die Läden zu bringen. „Für uns beginnt jetzt die Forschungsphase, wir wollen 100 Spiele rausschicken und von der Zielgruppe testen lassen“, plant Lenhard. Bis Ende Mai müssen die Ergebnisse ausgewertet, das Konzept angepasst und für die Jury eingereicht werden. Zusätzlich findet auch eine Onlineabstimmung statt. „Wir hoffen, dass wieder viele Leute für uns voten“, wünscht sich Jana Lenhard.

www.gesellschaft-der-Ideen.de

Autor

Bilder