1.FC Nürnberg Club erleidet Derby-Debakel

Mit einem Sieg gegen den FC Ingolstadt hätte der 1.FC Nürnberg auf den Zweitliga-Relegationsplatz springen können. Doch das Team blamiert sich beim 0:5 gegen das Schlusslicht bis auf die Knochen.

 
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Filip Bilbija feiert seinen Derby-Treffer zum zwischenzeitlichen 3:0. Der überragende Eckert Ayensa hatte assistiert. Foto: /Sportfoto Zink / imago

Nürnberg - Die Rückkehr ins Stadion hatten sich die Anhänger des 1. FC Nürnberg sicher ganz anders vorgestellt. Rund 10 000 Zuschauer waren zum Freitagabendspiel der 2. Fußball-Bundesliga gegen den FC Ingolstadt nach Corona-Bestimmungen zugelassen. Wer da war, rieb sich verwundert die Augen. Denn während der Club beim 0:5-(0:3)-Debakel die Chance verpasste, auf den Aufstiegs-Relegationsplatz zu klettern, spielten der Tabellenletzte befreit auf und wirbelte offensiv wie nie zuvor in dieser Spielzeit.

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Schon früh in der Partie wurden die Nürnberger vom Offensivpressing der Ingolstädter überrascht, die sich in der ersten Hälfte angetrieben von den überragenden Offensivkräften Florian Pick und Dennis Eckert Ayensa eine hochkarätige Möglichkeit nach der anderen erspielten. Deren Trainer Rüdiger Rehm stellte in der Pressekonferenz nach dem Spiel zurecht fest, wie „griffig und gierig“ sein Team agierte. Bereits nach vier Minuten tauchte FCI-Stürmer Eckert Ayensa völlig freistehend vor Club-Keeper Christian Mathenia auf. Nur dessen blitzschnelle Reaktion verhinderte einen frühen FCN-Rückstand. Auch danach gab der Gast gegen völlig abwesend wirkende Cluberer den Ton an: Patrick Schmidt scheiterte per Drop-Kick an der Latte (12.). 60 Sekunden später war es dann aber soweit, der agile Pick drang in den Strafraum ein, zog zweimal auf und drosch das Leder anschließend aus spitzem Winkel ins Tor. Die Nürnberger wirkten völlig von der Rolle, waren offensiv komplett ideenlos und im Passspiel äußerst fahrig. Auch die frühe Einwechslung des erfahrenen Johannes Geis für den verunsicherten Nürnberger verpuffte völlig.

Der FCI erhöhte dagegen bereits in der 17. Minute durch Eckert Ayensa nach einem blitzsauberen Konter über Pick auf 2:0. Zunächst stoppte ihn zwar noch Mathenia mit seiner Parade, doch der Nachschuss zappelte im Netz. In der 41. Minute zog der deutsch-spanische Stürmer erneut auf und davon und bediente Filip Bilbija, der keine Mühe hatte, den Ball zum 3:0 ins Tor zu schieben. Die einzige nennenswerte Möglichkeit der Hausherren in der ersten Halbzeit vergab Nikola Dovedan, als er freistehend an Gäste-Schlussmann Dejan Stojanovic scheiterte.

Die Nürnberger machten sich anschließend unter einem gellenden Pfeifkonzert ihrer enttäuschten Anhänger auf den Weg in die Kabine. Trainer Robert Klauß konnte im Nachgang die wütenden Fans durchaus verstehen: „Das war die schlechteste Saisonleistung, da dürfen die Fans natürlich auch pfeifen.“ Auch er selbst war ob der Leistung seiner Spieler bedient: „Wir spielen kein Team mit halbem Arsch weg.“ Der Club agierte in der zweiten Hälfte zwar offensiver, entwickelte mit dem eingewechselten Manuel Schäffler auch endlich Torgefahr, doch ihre Hoffnungen auf eine Aufholjagd wurden schon früh zerstört.

Kurz nach Wiederanpfiff feuerte Eckert Ayensa einen Eckball von Pick Richtung Gehäuse, Patrick Schmidt musste nur den Fuß hinhalten. Die Schanzer standen in der zweiten Hälfte tief und versuchten ihren Vorsprung clever zu verwalten. Taylan Duman vergab die beste Gelegenheit, als Stojanovic seinen Flachschuss hielt. Zehn Minuten vor Ende der Partie kam es noch dicker für den Club: Valmir Sulejmani stellte auf 5:0. Dem Club habe Fleiß, Einstellung und Moral gefehlt, so Krauß. Nach der Niederlage rückt der Aufstieg in weite Ferne. Der FCI dagegen meldet im Abstiegskampf zurück.