2. Basketball-Bundesliga ProB BBC startet in kleiner Runde

Die Korbjäger des BBC Coburg lassen in der Hauptsmoorhalle in Strullendorf seit Montag in der Vorbereitung auf die neue Saison in der 2. Bundesliga ProB die ersten Bälle fliegen. Hier Kapitän Christopher Wolf (links) und Rückkehrer Princeton Onwas in Aktion. Foto: Valentino Lott

Trainer Valentin Lott absolviert mit nur acht Spielern die erste Trainingseinheit zur Vorbereitung auf die neue Runde in der ProB. Der Headcoach muss bis Ende September eine Menge neues Personal integrieren.

 
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Strullendorf/Coburg - Neue Saison, neues Glück. Mit dem ersten Mannschaftstraining – wenn auch noch in kleiner Achter-Runde – ist der BBC Coburg am Montag in die Vorbereitung auf die Saison 2021/2022 in der der 2. Basketball-Bundesliga ProB Süd gestartet. Nachdem der Königstransfer in letzter Minute geklappt hat und das Flugzeug aus Houston/Texas mit Rückkehrer Princeton Onwas nach Plan in Frankfurt am Main gelandet war, konnte Cheftrainer Valentino Lott am Abend zumindest eine kleine „Willkommenseinheit“ mit dem amerikanischen Führungsspieler und einem Teil seines neuen Teams in der Hauptsmoorhalle in Strullendorf abhalten.

Vorerst in Strullendorf

Der personelle Umbruch ist groß, noch sind nicht alle Akteure an ihrem Standort zurück oder neu dort eingetroffen. Im Trainingszentrum des Bundesligisten und Kooperationspartners Brose Bamberg werden sich die Korbjäger aus der Vestestadt auf die erneut schweren Aufgaben in der dritthöchsten deutschen Spielklasse vorbereiten. „Die Mannschaft wird dort bis 23. August trainieren, weil wir dort von der guten technischen Ausstattung profitieren können und sieben oder acht Spieler aus dem Bamberger Nachwuchskonzept bei uns haben, für die es dorthin näher ist“, erläutert der Geschäftsführer des BBC Coburg Wolfgang Gremmelmaier. Jener freut sich besonders, dass es gelungen ist, den „Prince“ aus Spanien zurückzuholen. „Er war in unseren Reihen schon vor zwei Jahren einer der komplettesten und wertvollsten Spieler der Liga. Er wird auch diesmal eine extreme Verstärkung sein und ein Fixpunkt, den unsere junge Mannschaft braucht“, prognostiziert der 69-jährige Klubchef.

„Wir haben gewusst, dass er sich bei seinem letzten Verein unglücklich gefühlt hat, wir haben den Kontakt nie abreißen lassen. Unser Sportlicher Leiter Ulf Schabacker ist dann vor drei Monaten mit einer ersten konkreten Anfrage auf ihn zugegangen und vor drei Wochen haben wir die Verpflichtung fest gemacht.“

Hoffen auf Zuschauerresonanz

Mit dem erneuten Gastspiel des Publikumslieblings glaubt Gremmelmaier an entsprechende Resonanz bei den Fans: „Ich hoffe natürlich, dass die Zuschauer das würdigen. Nach der coronabedingten Zwangspause brauchen wir ordentliche Zahlen.“ Und die nötige Unterstützung von den Rängen bei Heimspielen in der HUK-Coburg-Arena.

Nachdem mit Elias Baggette der überragende BBC-Spieler der vergangenen Runde in den Bundesligakader von Brose aufgerückt ist und Moritz Plescher und Mateo Seric zu Zweitligaklubs in der ProA gewechselt sind, müsse man der vom Talent her hochveranlagten, aber eben noch jungen Truppe die nötige Zeit geben, sich zu finden. Sehr bedauerlich findet Gremmelmaier, dass sich mit Constantin Ebert ein weiterer Leader vom BBC und aus dem Profibasketball verabschiedet hat. „Er möchte sich auf sein Studium konzentrieren und in Würzburg nur noch Regionalliga spielen.“ Angesichts der personellen Änderungen und dem Umstand, dass das neue Team sehr jung ist, sei es schwierig, vom Aufstieg als Ziel zu reden. Aber: „Ich halte das Team für so gut, um unter die Top-Fünf zu kommen. Dann wären wir sicher in den Playoffs und da ist bekanntlich alles möglich“, schätzt der Geschäftsführer.

Viel Talent im Team

Auch Headcoach Valentino Lott verweist darauf, dass sehr viel Talent in der Mannschaft stecke und es nun darauf ankomme, sich auch die Erfahrungswerte zu erarbeiten. Unter anderem vier Testspiele in den nächsten sechs Wochen sollen dazu beitragen. Davon das erste bereits nichtöffentlich an diesem Donnerstag beim ProA-Team in Jena, wo es gleich zu einem Wiedersehen mit Moritz Plescher kommt. „Wir haben unter anderem viele Youngsters aus Jugendmannschaften im Kader, die wegen der Coronaauflagen im vergangenen Jahr keine Spielpraxis hatten, weil unterhalb der Bundesliga keine Begegnungen erlaubt waren. Die wieder heranzuführen, wird ein wochenlanger Prozess werden.“ Dennoch versprüht der 29-jährige Chefanweiser, der den BBC in seinem ersten Jahr als Headcoach eines Herrenteams auf den zweiten Platz in der regulären Saison führte, große Vorfreude auf seine zweite Runde mit den Vestestädtern. Nach einem spielfreien Auftaktwochenende muss sein Ensemble erstmals am 29. September in Gießen ran, ehe am 2. Oktober die Heimpremiere gegen das Farmteam Orange Academy des Bundesligisten Ulm ansteht.

Vom letztjährigen Team stehen Lott noch Leon Bulic, Lucas Wobst, Sven Lorber, Jannis Sonnefeld und Kapitän Christopher Wolf zur Verfügung. „Chris darf aktuell nach seiner überstandenen Krebserkrankung noch nicht mit Körperkontakt trainieren, aber wir freuen uns riesig, dass er wieder dabei sein kann.“ Unglücklicherweise hat sich Sonnefeld schon vor dem ersten Training des ProB-Teams verletzt. Er durfte beim Bundesligisten Brose Bamberg mittrainieren und musste mit Verdacht auf einen Mittelfußbruch abbrechen. Ein längerer Ausfall wäre tragisch, da er zu den größten Nachwuchshoffnungen Deutschlands auf der Position des Power Forward gilt.

Die Neuzugänge

Neu im Kader des BBC Coburg sind Tyreese Blunt (19 Jahre; vorher GHP Riesen Ludwigsburg), Lennart Schultz (19; BG Göttingen), Adam Skaza (19; Branik Maribor), Jugend-Nationalspieler Lukas Passarge (16; Science City Jena), Adrian Worthy (18; TSV Tröster Breitengüßbach), Calin Nita (16; ART Giants Düsseldorf) sowie aus Österreich Joshua Schönbäck (17; BK Klosterneuburg Dukes) und Nico Höllerl (18; BK Klosterneuburg Dukes). Dazu kommt Rückkehrer Princeton Onwas.

Für das Aufbauspiel als Guards auf den Positonen 1 bis 3 vorgesehen sind Onwas, Lorber, Wobst, Worthy, Blunt, Schultz, Skaza, Nita, Schönbäck und Höllerl, während auf den großen Positionen Wolf, Sonnefeld, Bulic und Passarge zum Einsatz kommen sollen. „Jetzt müssen sich erst einmal alle richtig einfinden. Nico Höllerl kam beispielsweise erst am Sonntagabend hier an, Adam Skaza zur gleichen Zeit aus Slowenien und Pricenton Onwas ist am Montag früh von Frankfurt aus nach Coburg gefahren, hat sich Trainingsklamotten geschnappt und ist direkt zum Training nach Strullendorf gekommen“, berichtet Coach Lott. Die organisatorischen Aufgaben reichen bis hin zur Wohnungssuche und Bereitstellung von Verpflegungsmöglichkeiten, beispielsweise in einer Schulkantine. Erst Mitte nächster Woche werden alle Mann an Bord sein und ab da gemeinsam den Schweiß rinnen lassen.

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