„Wir haben gut verteidigt, das Spiel vor dem Seitenwechsel schnell gemacht und mehrere Ballgewinne gehabt. Allerdings leisteten wir uns zu viele Fehler und brachten es auf zu wenig Treffer. Natürlich litten wir unter dem Ausfall unseres Topspielers Onwas. Danach waren wir im Halbfeld zu passiv und ermöglichten Ulm leichte Korberfolge“, lautete das Fazit von Valentino Lott.
Gavel lobt seine Youngsters
Sein Pendant Anton Gavel, der in seiner aktiven Zeit bei den Brose Baskets Bamberg Erfolge am Fließband feiern durfte, war stolz auf die solide Abwehrarbeit seiner Youngsters: „Der Schlüssel für unseren Erfolg war die Tatsache, dass wir nur 55 gegnerische Punkte zuließen, obwohl wir im ersten Viertel, wie zuletzt bei unserer Niederlage gegen Dresden, nicht gut gespielt haben. Nach der Pause gelangen uns mehrere Stopps, das war ausschlaggebend.“
Anfangs setzte sich die heimische Starting Five mit Sven Lorber, Christopher Wolf, Leon Bulic, Onwas und dem erst 16-jährigen Pointguard Calin Nita gut in Szene und zog bis auf 13:4 davon. In einer ersten Auszeit gelang es Ulms Trainer jedoch, sein Team neu zu justieren. Bei gelungenen Ballstafetten zeichnete sich vor allem der 17-jährige Jacob Ronald Ensminger, Sohn des ehemaligen Bamberger Centers und Idols Chris Ensminger, aus. Er setzte den Schlusspunkt des ersten Viertels zum 15:12. Ein Korbleger von Onwas und zwei sicher verwandelte Freiwürfe von Lucas Wobst zum 19:14 sorgten für Beifall von den Rängen, ehe der Gast Oberwasser bekam. 32:35 hieß es nach 20 Minuten. Den Gastgebern glückte ein guter Einstieg ins dritte Viertel. Zwei klasse Abschlüsse von Wolf zum 36:35 und zum 38:38 ließen nochmals Hoffnung aufkeimen, doch der Verlust ihres US-Amerikaners war von den Vestestädtern nicht zu kompensieren. Bei Coburg scorten lediglich Energiebündel Sven Lorber (18 Punkte) und Leon Bulic (12) zweistellig, beim Sieger überzeugten Latrell Jamal Großkopf und Michael Rataj (14).
Beifall für Wolf
„Das verletzungsbedingte Ausscheiden von Princeton hat uns gekillt. Diese Niederlage war für uns nach unserem guten Auftritt in Gießen ein herber Rückschlag. Wir lassen uns aber dadurch nicht verunsichern und blicken nach vorne“, resümierte Christopher Wolf. Dessen Auftritt war unterdessen etwas ganz besonderes: Als der Kapitän nach überstandener Krebserkrankung erstmals wieder vor Fans in der Arena auflief, löste das frenetischen Jubel aus.
Kritisch bewertete BBC-Vorsitzender Wolfgang „Jack“ Hörnlein den misslungenen Heimauftakt. „Ulm hat viel Druck auf uns ausgeübt und unsere besten Leute gedoppelt. Heute war der Wurm drin. Wir haben nie unseren Rhythmus gefunden“, monierte er.
Die nächste schwere Prüfung für die Coburger Korbjäger folgt am kommenden Samstag um 18 Uhr beim Titelaspiranten Dresden Titans.
BBC Coburg – OrangeAcademy Ulm
55:68 (25:12, 17:23, 16:18, 7:15)
BBC Coburg: Sven Lorber (18 Punkte/1 Dreier), Leon Bulic (12), Princeton Onwas (8), Lucas Wobst (6), Christopher Wolf (5), Tyreese Blunt (2), Adrian Worthy (2), Lukas Passarge (2), Calin Nita, Joshua Schönbäck, Lennart Schultz (nicht eingesetzt), Abdul Karioui (nicht eingesetzt).
OrangeAcademy Ulm: Latrell Jamal Großkopf (19 Punkte/1 Dreier) Michael Rataj (14), Jacob Ronald Ensminger (9/1), David Fuchs (8), Nat-Siti Diallo (7), Tobias Brahe Jensen (7), Antonio Dorn (4), Marius Stoll (2), Lenny Liedke, Thomas Gaus.
SR: Adrian Jung/Julian Diel. – Zuschauer: 371. – Besonderes Vorkommnis: BBC-Small Forward Princeton Onwas scheidet im dritten Viertel mit einem ausgekugelten Daumen aus.