2. Basketball-Bundesliga ProB Süd Nächste Coburger Heimpleite

Hans Haberzettl

Der BBC Coburg bleibt in der ProB Süd zu Hause auch im dritten Anlauf ohne Erfolgserlebnis. Gegen Oberhaching muss das Team von Jessica Miller eine bittere Niederlage mit 66:71 hinnehmen.

 
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Coburg - Auch im dritten Anlauf gelang es dem BBC Coburg in der Südgruppe der 2. Basketball-Bundesliga ProB nicht, den ersten Heimsieg unter Dach und Fach zu bringen. Die Schützlinge von Cheftrainerin Jessica Miller und Assistenzcoach Jan Schröder unterlagen in einer zerfahrenen, von vielen Fouls und Spielunterbrechungen geprägten Auseinandersetzung gegen den TSV Oberhaching Tropics mit 66:71 (17:18, 22:16, 12:24, 15:11).

Ratlosigkeit

Zur Halbzeit lagen die Gastgeber noch aussichtsreich mit 39:34 in Führung, gerieten dann aber wie in der Vorwoche in Karlsruhe durch ein indiskutables drittes Viertel, indem sie ratlos wirkten, ins Hintertreffen. Da nutzte es nichts, dass sie sich im Schlussabschnitt noch einmal aufbäumten und zwischenzeitlich bis auf drei Zähler herankamen. Die Gäste, die mit nur neun Akteuren angereist waren, agierten clever und entführten verdient die Punkte aus der HUK-Coburg-Arena.

Bulic fehlt

„Wir hatten in der zweiten Halbzeit Probleme, uns ohne unseren beruflich verhinderten Center Leon Bulic gegen die Oberhachinger Zonenverteidigung durchzusetzen. Als Handicap erwies sich zudem, dass Princeton Onwas schon früh mit drei Offensivfouls belastet war und sich nicht wie gewohnt entfalten konnte“, analysierte Jessica Miller.

Schwache Dreierquote

Als zum wiederholten Male großes Manko entpuppte sich die schwache Dreierquote von nur 18 Prozent (5 von 28). Da reichte es nicht aus, dass der BBC bei den verwandelten Freiwürfen mit 94 Prozent (17 von 18) gegenüber 67 Prozent (16 von 24) sowie bei den Rebounds und bei den Assists die Nase vorn hatte.

Bis zum Seitenwechsel befand sich alles im Lot. „Coburg war gut eingestellt, hat aggressiv verteidigt und uns durch viele Offensivrebounds zugesetzt“, so TSV-Coach Mario Matic. Den besseren Auftakt verzeichnete allerdings sein Team. Nach zwei Minuten hieß es 2:9. Die Miller-Schützlinge bäumten sich auf. Besonders ihre Youngsters lieferten Belege ihrer Fortschritte ab und verbuchten einige Ballgewinne sowie gute finale Pässe unter dem gegnerischen Brett. Ein 7:0-Lauf führte zur 15:11-Führung. Wie schon in der Vorwoche zeichnete sich Tyreese Blunt mit 17 Punkten, drei Rebounds, drei Assists und einem Steal auch diesmal bei den Vestestädtern besonders aus. Weil einige schwierige Würfe aber nicht ihr Ziel fanden, stand es nach zehn Minuten 17:18.

Blunt und Teamkapitän Christopher Wolf dominierten das zweite Viertel, das 22:16 an die Vestestädter ging. Sogar einige Kabinettstückchen brachten die nur 250 Zuschauer in Stimmung, so ein Steal von Blunt, dem ein Tempogegenstoß mit erfolgreichen Korbleger folgte und ein Slalom von Sven Lorber durch die Defense des Widersachers mit krachendem Abschluss. Bis zu diesem Zeitpunkt neun Coburger Offensivrebounds setzten den Oberbayern zu.

Leistungseinbruch

Nach dem Seitenwechsel wendete sich das Blatt total. Coburgs Sportlicher Leiter Ulf Schabacker ging hart mit seiner Mannschaft ins Gericht. „Wir wirkten ziel- und emotionslos. Uns fehlte der richtige Plan, Teamplay sieht anders aus. Die meisten unserer Akteure waren nur Mitläufer“, kritisierte er. Einen schwarzen Tag hatte Publikumsliebling Princeton Onwas erwischt, dem vor allem TSV-Topscorer Moritz Noeres stark zusetzte. Binnen kürzester Zeit zogen die Tropics auf 48:54 davon. Der BBC wirkte regelrecht demoralisiert. Geschäftsführer Wolfgang Gremmelmaier haderte zudem mit den Unparteiischen. „Bei 50-zu-50-Entscheidungen wurden wir meiner Meinung nach oft benachteiligt“, betonte er.

Trotzdem kämpften sich die Coburger noch einmal zurück ins Spiel. Blunt, der das Schlussviertel komplett durchspielte, erwies sich in diesem Abschnitt mit zehn Zählern neben Sven Lorber als Taktgeber. Ein Dreier von Lennart Schultz zum 51:54 ließ nochmals ein Fünkchen Hoffnung aufkeimen. Doch als Onwas in der 37. Minute mit fünf Fouls vom Platz musste, machte Oberhaching den Sack zu.

„Wir haben zu viele Dreier genommen, anstatt gegen die Zone des TSV zu arbeiten. Wir müssen lernen, uns durchzukämpfen“, monierte Jessica Miller. Neben Blunt traf nur Wolf zweistellig. Lorber verbuchte neun Zähler und sieben Rebounds. Adrian Worthy und Abdul Karioui empfahlen sich in Einsatzzeiten von jeweils 20 Minuten für die Rotation als wertvolle Kräfte.

Vorletzter Tabellenplatz

„Wenn wir nicht bald die Kurve kriegen, werden wir uns wohl mit einem Rang in den Playdowns begnügen müssen“, so das Fazit von Ulf Schabacker, der die Erwartungen zurückschraubt. Mit nur einem Sieg aus sieben Begegnungen nimmt der BBC Coburg Rang elf in der Tabelle ein. Auf dem zwölften und letzten Platz rangiert der FC Bayern München II mit einem Erfolg und sieben Niederlagen. Die nächste Bewährungsprobe für die Vestestädter folgt am 4. Dezember bei den BIS Baskets Speyer.

BBC Coburg: Tyreese Blunt (17 Punkte/1 Dreier), Christopher Wolf (14/1), Sven Lorber (9/1), Princeton Onwas (6), Lennart Schultz (5/1), Adrian Worthy (4), Lucas Wobst (4), Calin Nita (3/1), Joshua Schönbäck (2), Abdul Karioui (2), Lucas Passarge (0).

TSV Oberhaching Tropics: Janosch Kögler (17 Punkte/2 Dreier), Moritz Noeres (14/4), Bernhard Behnke (14/1), Fynn Fischer (10), Omari Knox (9), Thomas Pethran (5), Philipp Bode (2), Mateo Jukic (0), Lauri Eklou (0).

Schiedsrichter: Sebastian Harth/Philipp Spörlein.

Zuschauer: 250.

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