2. Bundesliga Der Club verpasst die großen Chancen

Der 1. FC Nürnberg zeigt erneut eine starke Leistung, muss allerdings wieder mit dem Chancenwucher hadern. Mit einem 0:0 gegen den 1. FC Kaiserslautern verpasst die Klose-Elf den Sprung auf die Aufstiegsplätze.

 
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Stefanos Tzimas (hinten) rang zwar seinen Gegenspieler nieder, nicht aber den 1. FC Kaiserslautern. Foto: IMAGO/Zink/IMAGO/Sportfoto Zink / Daniel Marr

Vor 37 791 Zuschauern kommt der 1. FC Nürnberg im Max-Morlock-Stadion gegen den 1. FC Kaserslautern nicht über ein 0:0 heraus. Der FCN mit Cheftrainer Miroslav Klose zeigte dabei abermals eine starke Leistung, verpasste es aber, seine zahlreichen Chancen in Tore umzumünzen. Das kritisierte Miroslav Klose auch auf der anschließenden Pressekonferenz, war mit dem Spiel seiner Mannschaft dennoch zufrieden: „Wir haben jetzt fünf Spiele nicht verloren. Wir wissen, dass wir die ein oder andere Chance haben liegen lassen, aber im Großen und Ganzen bin ich zufrieden.“ Der Übungsleiter attestierte seiner Mannschaft eine gewisse „Leichtigkeit“. „Es war ein dominanter Aufritt, wir hatten viel Ballbesitz und konnten gut umschalten.“ Das zeigten seine Spieler vor allem in Durchgang eins.

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Der Club machte direkt da weiter, wo er in Hamburg aufgehört hatte. Mit cleveren Laufwegen, einem strukturieren Aufbau und den richtigen Ideen im richtigen Moment erspielte sich die FCN-Offensive in den ersten 20 Minuten gleich mehrere Großchancen. Größter Aktivposten, gleichzeitig aber auch Pechvogel war dabei Stefanos Tzimas. Der 18-jährige Grieche erzielte nach schöner Freistoßvariante nach zehn Minuten das vermeintliche 1:0, Schiri Jöllenbeck entschied aber zurecht auf Abseits. Wenige Minuten später kombinierte sich der Club über links durch, Soares steckte durch auf Tzimas und der erzielte wieder ein Tor – so dachte er zumindest, denn nach seinem Abschluss aus spitzem Winkel drehte Tzimas zum Jubel ab, während der Ball an Keeper Krahl vorbeihüpfte, auf der Linie entlang und an den Innenpfosten tanzte, von wo ihn der Lauterer letztlich sichern und unter sich begraben konnte (20.). Der Grieche scheiterte ein weiteres Mal an Krahl, Lubach vergab außerdem aus fünf Metern – der Club drückte den FCK regelrecht fest und stand selbst in der Abwehr absolut stabil. Dabei hatten Kapitän Robin Knoche und seine Kollegen eigentlich nicht viel zu tun, denn die meiste Arbeit leistete das Mittelfeldgespann aus Caspar Jander, Julian Justvan und Rafael Lubach. Letzterer ersetzte den erkrankten Castrop und brachte dessen Giftigkeit eins zu eins aufs Feld. Trotz der klaren Überlegenheit ging es mit einem torlosen Remis in die Pause.

Nach dem Seitenwechsel zeigte sich das gleiche Bild. Begleitet von dicken Rauchschwaden der Kaiserslauterer Pyrotechnik war es abermals Tzimas, der das 1:0 auf dem Fuß hatte. Der Club blieb auch in Durchgang zwei die spielbestimmende Mannschaft, leistete sich kaum Fehler und suchte mit gutem Ballbesitzspiel die Lücken. Insgesamt zeigte die Klose-Elf eine wirklich starke Leistung – bis es zum Abschluss kam Ein ähnliches Bild hatte sich schon in der Vorwoche beim Spiel gegen den Hamburger SV gezeigt. Über die nicht genutzten Chancen ärgerte sich Kapitän Knoche nach dem Spiel entsprechend: „Da waren wieder genügend klare Gelegenheiten dabei, die wir wieder leider nicht genutzt haben. Von daher überwiegt so ein bisschen der Ärger.“

Zum großen Glück der Gastgeber blieb der Gast aus Kaiserslautern in seinen wenigen Offensivaktionen zu harmlos – andernfalls hätte es an diesem Freitagabend auch mal wieder eine klassische Club-Niederlage bei eigenem Chancenwucher geben können. So blieb es beim torlosen Remis, daran änderten auch Kloses Einwechslungen nichts. Hinter den Torjägern Emreli und Tzimas, die sich immer mehr zu einem gut eingespielten Duo entwickeln, fehlt es klar an Alternativen. Weder Lukas Schleimer, noch Benjamin Goller hauchten der Nürnberger Schlussoffensive neues Leben ein.

Mit dem Punkt wird der Club-Trainer sicher erst mal hadern, doch die eigenen Ambitionen sind noch verhalten. Den Aufstiegsplatz, den man mit einem Sieg zumindest über Nacht hätte erreichen können – erstmals seit sechs Jahren – ist für Klose nicht das erklärte Ziel. „Mein Blick ist in erster Linie nach unten“, so der Coach vor dem Spiel zurückhaltend. Dennoch: „Nach oben sind für mich alle Türen offen und die werde ich auch nicht verschließen.