Selbstbewusstsein eingeimpft
Jan Gorr hatte den zuletzt stark verunsichert wirkenden Coburger Spielern offensichtlich im Schnellverfahren Selbstbewusstsein eingeimpft. Der Start in Hälfte zwei verlief aus HSC-Sicht zunächst nicht optimal, denn statt des 18:14 stand es nach einem Ballklau der Dresdner nur noch 17:15. Doch die Gäste blieben cool. Runarsson und Krone per Strafwurf erhöhten auf 19:15.
Die Sachsen hatten jetzt Probleme, die konzentriert arbeitende Abwehr der Coburger zu überwinden. Im Gegenzug zeigten sich die Oberfranken in der Offensive treffsicher und zogen auf 21:16 davon. Der HC Elbflorenz ließ aber nicht locker, verkürzte auf 18:21.
Der HSC hatte Pech bei einem Pfostentreffer des starken Jakob Knauer. Kurz darauf erhöhte Fynn Herzig dennoch auf 22:18 in der 40. Minute. Beide Mannschaften schenkten sich nichts und fighteten um jeden Zentimeter Boden.
Fünf-Tore -Vorsprung verspielt
Von der großen Verunsicherung der letzten Spielen war bei den Coburgern nichts mehr zu sehen. Sie präsentierten sich gegen die nun offensiver verteidigenden Hausherren abgeklärt und behaupteten nach 45 Minuten beim 26:21 einen Fünf-Tore-Vorsprung. Die Dresdner gaben richtig Gas und verkürzten auf 24:26.
HSC-Coach Jan Gorr nahm die erste Auszeit und versuchte den Lauf der Sachsen zu stoppen. Das gelang nicht, denn Wucherpfennig traf zum 25:26. Mit Glück gelang Max Jaeger im zweiten Versuch das wichtige 27:25 für Coburg. Die spannende Schlussphase begann mit dem Geschoss von Mindaugas Dumcius zum 26:27. Krones Siebenmetertor stellte den alten Abstand wieder her. Nach Schröders Fehlwurf glich Elbflorenz durch Wucherpfennig zum 28:28 aus. Die Partie schien zu kippen fünf Minuten vor dem Ende. Dann Riesenpech für Herzig, der an der Latte scheiterte. Doch Jan Jochens parierte und brachte Coburg wieder in Ballbesitz. Herzig erzielte das umjubelte 29:28 für den HSC gut 120 Sekunden vor der Sirene. Ivar Stavasts 29:29 ließ das Spiel endgültig zum Krimi werden.
Jannes Krone der Siebenmeter-König
Gorr nahm die nächste Auszeit und redete auf seine Spieler ein. 1:21 Minuten standen noch auf der Uhr. Beim folgenden HSC-Angriff wurde Herzig böse gefoult und blieb auf dem Boden liegen. Es gab Siebenmeter: Krone trat an und verwandelte zum 30:29. Die letzte Minute lief. Dresdens Trainer Rico Göde nahm die Auszeit 29 Sekunden vor Ende. Letztlich entschied ein Pfiff der Schiedsrichterinnen gegen den HC Elbflorenz wegen Zeitspiels das spannende Duell .
Statistik
Elbflorenz Dresden: Marino Mallwitz, Marius Noack, Max Mohs – Rene Zobel (2), Lukas Wucherpfennig (7/3), Maurice Niestroj, Jannik Dutschke, Mindaugas Dumcius (3), Nils Holger Kretschmer, Philip Jungemann (2), Ivar Stavast (3), Sebastian Greß (8), Marek Vanco, Vincent Klepp, Michael Schulz (2), Leon Wellner (2). – Trainer: Rico Göde.
HSC 2000 Coburg: Jan Jochens, Fabian Apfel – Max Preller, Tumi Steinn Runarsson (4), Max Jaeger (4), Felix Dettenthaler, Bartlomiej Bis (1), Noah Mund, Merlin Fuß, Arkadiusz Ossowski, Fynn Herzig (8), Jannes Krone (7/5), Jakob Knauer (5), Jan Schäffer (1), Andreas Schröder. – Trainer: Jan Gorr.
SR: Maria Ludwig/Jennifer Eckert (Leipzig). – Zuschauer: 1852. – Zeitstrafen: 6/6. – Siebenmeter: 3/3 – 5/6. – Spielfilm: 4:4 (10.), 7:7 (17.), 10:12 (24.), 14;17 (Halbzeit), 16:21 (36.), 21:26 (46.), 28:28 (55.), 29:29 (59.), 29:30 (Ende).