Trainer nehmen Auszeiten
Die Ansprache wirkte, Hrstka von Außen zum 9:11 (24.) bei Coburger Unterzahl und Leu zum 10:11 brachten Dessau heran, sodass Fünf Minuten vor der Halbzeit Brian Ankersen seinen Schützlingen erstmals in einer Auszeit die Meinung geigte. Nach dem 11:11 durch Sohmann und gleichzeitiger zwei Minuten-Strafe gegen Herzig verpasste der HV die Führung, stattdessen stellte Jan Schäffer nach einem Steal und Konter auf 11:12. Ab da stand Janik Patzwaldt für Philip Ambrosius im Tor der Hausherren und wurde im Verlauf der Partie zum mitentscheidenden Faktor. Nach weiteren Zeitstrafen gegen Schäffer, Leu und Schmidt waren derer elf in einer Halbzeit erreicht. Max Preller sorgte kurz vor der Pause für den 15. Coburger Treffer und die Zwei-Tore-Führung seines Teams zur Halbzeit.
HSC zieht auf fünf Tore weg
Mit einem Herzig-Treffer zum 13:16 startete der HSC in die zweite Hälfte, zog unter anderem mit zwei Treffern von Kapitän Andreas Schröder gar auf fünf Tore davon. HV-Coach Jungandreas versuchte in einer weiteren Auszeit die Notbremse zu ziehen. Beide Teams kämpften mit offenem Visier, es ging Schlag auf Schlag hin und her. Trotz weiterer technischer Unsauberkeiten verloren die Gäste nicht den Faden, sondern waren mit schnellem Umschalten erfolgreich, wie beim Konter über Viktor Glatthard und Jannes Krone zum 18:22. Aber auch ihre Chancen aus dem Rückraum wussten sie zu nutzen, so Felix Jaeger zum 18:23. Löser und Pust brachten die Gastgeber wieder auf drei Tore ran (20:23, 47.), woraufhin Brian Ankersen seine Spieler erneut zur Ansprache zitierte. Da auch die Gastgeber sich Fehler leisteten, konnten die Gäste ihre Führung wieder ausbauen, Schäffer am Kreis stellte mit seinem dritten Treffer im vierten Versuch auf 21:24. Mit dieser Drei-Tore-Führung für Coburg ging es in die letzten zehn Minuten. Dank starker Abwehrarbeit und Toren von durch Leu vom Kreis und Max Emanuel blieb Dessau dran (23:24, 54.), nach dem 24:24-Ausgleich durch Hrstka (55.) schien das Pendel zugunsten der Sachsen-Anhaltiner auszuschlagen, die Halle tobte. Umso wichtiger war der erste Treffer von Merlin Fuß an diesem Tag zum 24:25 beim Herzschlagfinale dieser Partie. Leu gelang im Nachsetzen der erneute Ausgleich, nach einem Foul an Herzig kassierte Leu eine Zwei-Minuten-Strafe und Jannes Krone brachte von Rechtsaußen die Gäste erneut in Front. Als Kulhanek 40 Sekunden vor Schluss einen Wurf von Pust pariert hatte, hätte der HSC den Sieg ins Ziel bringen können, doch einen letzten Ballverlust des HSC nutzte Haake mit seinem einzigen Tor im Spiel zum glücklichen 26:26-Endstand und Punktgewinn für die Hausherren.
Patzwaldt lachender Dritter
Das Duell der beiden aktuell besten Torhüter der Liga, Kulhanek und Ambrosius, ging übrigens an den lachenden Dritten: Janik Patzwaldt hatte am Ende mit 48,15 Prozent an gehaltenen Bällen die Nase vorn gegenüber dem ebenfalls gut parierenden Kulhanek (35 Prozent).
Ligaübergreifend haben beide Vereine nun elf Mal gegeneinander gespielt. Drei Erfolge stehen dabei auf der Habenseite der Dessauer „Biber“, zwei Mal trennte man sich mit einem Unentschieden und sechs Siege feierten die Coburger.
Dessau-Roßlauer HV 06: Janik Patzwaldt (13 Paraden; 48,15 Prozent an gehaltenen Bällen), Philip Ambrosius (2; 14,29) – Timo Löser (9), Jakub Hrstka (3/1 Siebenmeter), Carl Philipp Haake 1, Patrick Gempp (2), Vincent Sohmann (2), David Misovych (1), Daniel Schmidt, Malvin Haeske (1), Lennart Gliese, Paul Bones, Max Emanuel (2), Yannick-Marcos Pust (3), Tillman Leu (2), Yannick Danneberg. Trainer: Uwe Jungandreas.
HSC 2000 Coburg: Jan Kulhanek (14; 35,00), Fabian Apfel (n.e.) – Max Preller (2), Tumi Steinn Runarsson (1/1), Bartlomiej Bis (2), Viktor Glatthard (1), Merlin Fuß (1), Julius Siegler, Arkadiusz Ossowski (2), Fynn Herzig (5), Jannes Krone (4), Jakob Knauer, Jan Schäffer (4), Felix Jaeger (1), Andreas Schröder (3). Trainer: Brian Ankersen.
SR: Marijo Zupanovic (Berlin)/Martin Thöne (Lilienthal).
2-Minuten-Strafen: 6 (Schmidt 2, Haeske, Emanuel 2, Leu – 6 (Bis 2, Herzig, Krone, Schäffer 2).
7-Meter: 1 – 1.