2. Handball-Bundesliga HSC feiert knappen Auswärtssieg

Der HSC 2000 gewinnt in der 2. Handball-Bundesliga in Ferndorf mit 28:27. Coburgs Keeper Jan Jochens ist der Garant für den Sieg und kommt gegen den Tabellenletzten auf 14 Paraden.

 
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Ferndorf/Coburg - Der HSC 2000 Coburg hat am Mittwochabend sein Auswärtsspiel in der 2. Handball-Bundesliga in Ferndorf knapp für sich entschieden. Die Mannschaft von Brian Ankersen setzte sich beim TuS hauchdünn mit 28:27 durch. Garant für den Erfolg war ein überragender Jan Jochens im Tor, der insgesamt auf 14 Paraden kam und in den Schlusssekunden den Sieg der Gäste festhielt.

Für den HSC geht es schon am Samstag mit dem Heimspiel gegen Lübeck-Schwartau weiter.

TuS Ferndorf – HSC 2000 Coburg 27:28 (12:14). Bei den Coburgern begann der zuletzt so starke Fabian Apfel im Tor. Florian Billek kehrte zwar in das Aufgebot zurück, saß aber anfangs nur auf der Bank. Als Mittelmann musste Lukas Juskenas den erneut verletzten etatmäßigen Spielmacher Tobias Varvne ersetzen.

Den deutlich besseren Start erwischten die Gastgeber. Nach fünf Minuten führten sie mit 4:1. Der HSC fand in der Offensive keine Lösungen, der TuS erhöhte auf 5:1 (8. Minute). Coburgs Coach nahm sofort die erste Auszeit und sagte: „In der Abwehr müssen wir härter sein.“

Karl Toom ersetzte nun Andreas Schröder im Rückraum, Jan Schäffer löste Justin Kurch am Kreis ab, ins Tor kam Jan Jochens, der in den Folgeminuten gleich drei Bälle entschärfte. Vorne lief es bei den Gästen nun flüssiger (8:7, 16.).

Starker Jan Jochens

Florian Billek feierte nun sein Comeback und Milos Grozdanic glich zum 8:8 aus (18.). Doch wer glaubte, der HSC würde nun das Spiel drehen können, sah sich getäuscht. Nur fünf Minuten später hatte der TuS aufgrund einer Leistungssteigerung wieder die Oberhand (12:9, 25.). Vom Siebenmeterstrich scheiterten die Ferndorfer und vergaben somit die Chance auf vier Tore davonzuziehen. Karl Toom verkürzte auf der Gegenseite. Beide Teams ließen in der Folge einige Würfe liegen. Ferndorfs Keeper Tim Hottgenroth stand zu diesem Zeitpunkt bei sieben Paraden (38,89 Prozent gehaltener Bälle), Jan Jochens kam auf sechs Paraden (50 Prozent). Dieudonné Mubenzem kam ins Spiel, traf für den HSC und zerrte sich in dieser Aktion den Oberschenkel. Eine Jochens-Aktion sowie im Anschluss ein Billek-Gegenstoß sorgten für das 12:12 (28.). Bis zur Pause erspielten sich die Vestestädter eine 14:12-Führung, auch weil der ehemalige Potsdamer Jan Jochens nahezu jede Ferndorfer Idee ahnte und bis zum Wechsel auf 60 Prozent gehaltener Bälle kam.

Nach dem Seitenwechsel musste der HSC 2000 eine doppelte Unterzahl überstehen, blieb aber zunächst in Führung. Nach fünf Minuten schaffte der TuS den Ausgleich (15:15, 35.). Doch die Gäste aus Coburg übernahmen nun das Kommando und zogen erstmals in dieser Partie auf drei Tore davon (15:18, 38.). „Wir brauchen einfache Tore“, sagte Ferndorfs Trainer Robert Andersson während einer Auszeit und ahnte, dass sich in diesen Minuten eine Vorentscheidung andeuten könnte.

„Einfach Kopf einschalten“

Jan Jochens war auch weiterhin gut in Fahrt, ebenso Florian Billek, der auftrat als sei er nie weg gewesen. Fünf seiner sechs Würfe fanden bis zu diesem Zeitpunkt ihr Ziel. Die Gastgeber versuchten weiter alles und ließen die Coburger nicht uneinholbar enteilen. „Einfach Kopf einschalten und dann sind wir wieder dabei“, sagte Brian Ankersen, als er bei 20:19-Führung eine Auszeit nahm.

Eine Viertelstunde vor dem Ende war nach einer zwischenzeitlichen Vier-Tore-Führung für die Gäste auf einmal wieder alles offen (23:23, 48.). Es deutete sich eine packende Schlussphase an. Karl Toom verfehlte in der nächsten Aktion das Tor deutlich, plötzlich konnte Ferndorf wieder in Front gehen. Doch es ging hin und her. Nach 51 Minuten lag der HSC wieder mit 25:23 vorne.

Es blieb umkämpft, kein Team konnte sich entscheidende Vorteile verschaffen. Grozdanic behielt in der Schlussphase die Nerven vom Siebenmeterstrich und sorgte für einen Zwei-Tore-Vorsprung für sein Team (25:27, 55.).

Unglückliche Aktion der Ferndorfer

Vier Minuten vor Schluss verpasste Coburg die Entscheidung, als Jan Jochens nach einem weiteren gehaltenen Ball bei einem direkten Wurf ins leere Ferndorfer Tor nur den Pfosten traf. 27:27 hieß es nach 58 Minuten. Der TuS hätte kurz vor dem Ende in Führung gehen können, doch rutschte ein Ferndorfer in einem Gegenstoß aus und konnte den Ball nicht unter Kontrolle bringen.

1:20 Minuten waren noch zu spielen, Ballbesitz Coburg: Toom versenkte einen abgefälschten Wurf zur Führung für die Vestestädter, 45 Sekunden blieben den Gastgebern noch, doch Jan Jochens hielt mit seiner 14. Parade den knappen Auswärtssieg fest.

Die Statistik

TuS Ferndorf – HSC 2000 Coburg 27:28 (12:14)

TuS Ferndorf: Kai Bastian Rottschäfer (0 Paraden; 00,00 Prozent gehaltene Bälle), Tim Hottgenroth (12 Paraden; 30,77 Prozent gehaltene Bälle) – Simon Strakeljahn (10/1), Lucas Schneider (2), Jörn Persson, Mattis Michel (3), Linus Michel, Lukas Siegler (4), Julian Schneider (3), Tim Rüdiger (2), Branimir Koloper, Rutger ten Velde (1), Niklas Diebel, Valentino Duvancic (2). – Trainer: Robert Andersson.

HSC 2000 Coburg: Jan Jochens (14 Paraden; 40,00 Prozent gehaltene Bälle), Fabian Apfel (0 Paraden; 00,00 Prozent gehaltene Bälle) – Merlin Fuß (5), Karl Toom (5), Florian Billek (6), Dieudonné Mubenzem (1), Lukas Juskenas (1), Jan Schäffer (1), Paul Schikora, Felix Dettenthaler (n.e.), Justin Kurch (2), Milos Grozdanic (7/4), Andreas Schröder, Stefan Bauer (n.e.), Julius Siegler (n.e.). – Trainer: Brian Ankersen.

SR: Malte Frank (Radevormwald)/Leonard Bona (Remscheid).

Zuschauer: 625.

Zeitstrafen: 4 (Mattis Michel, Branimir Koloper 2, Rutger ten Velde ) – 4 (Justin Kurch, Milos Grozdanic, Karl Toom, Paul Schikora). – Rote Karten: 0 () –0 (). – 7-Meter: 0/1 (Strakeljahn verwirft) – 4/4.

Spielfilm: 0:1, 2:1 (3.), 4:1 (6.), 5:1 (8.); Auszeit Coburg; 5:2, 6:2 (10.), 6:3, 6:4, 7:4, 7:5 (12.), 8:5, 8:8 (17.), 9:8, 9:9, 10:9 (21.), 12:9 (23.), 12:10 (25.), 12:11, 12:12 (28.); Auszeit Ferndorf; 12:13 (29.), 12:14 – Halbzeit – 13:14, 13:15, 14:15 (34.), 15:15, 15:16, 15:17, 15:18; Auszeit Ferndorf; 15:19 (39.), 16:19, 16:20, 17:20 (41.), 18:20, 19:20; Auszeit Coburg; 19:21, 20:21, 20:22 (44.), 21:22, 22:22 (46.), 22:23, 23:23, 23:24 (50.), 23:25, 24:25, 24:26, 25:26, 25:27 (56.); Auszeit Ferndorf; 26:27, 27:27 (58.); Auszeit Coburg; 27:28 (Endstand).

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