2. Handball-Bundesliga Mahmutefendic wird HSC-Trainer

Handball-Zweitligist Coburg stellt die Weichen für die neue Saison. Der aktuelle Co-Trainer des VfL Gummersbach löst im Sommer Jan Gorr im Amt des Chefanweisers ab. Der Klub verkündet auch zwei Abgänge und vier Vertragsverlängerungen.

Aktuell noch Co-Trainer beim VfL Gummersbach und Leiter der dortigen Handballakademie für die U19 bis U23, ab kommender Saison Cheftrainer beim Zweitligisten HSC 2000 Coburg: Anel Mahmutefendic. Foto: IMAGO/Christian Schroedter/IMAGO/Christian Schroedter

Handball-Zweitligist HSC 2000 Coburg hat am Montag im Rahmen einer Pressekonferenz Personalentscheidungen mit Blick auf die kommende Saison bekannt gegeben. Die wichtigste ist dabei wohl die, wer Geschäftsführer Jan Gorr, aktuell in Personalunion auch Trainer der 1. Mannschaft, als Chefanweiser ablösen wird. Es wird Anel Mahmutefendic sein, aktuell noch Co-Trainer beim Erstligisten und Traditionsklub VfL Gummersbach und Leiter der dortigen Handballakademie für die U19 bis U23.

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Damit wird der HSC 2000 Coburg ab der Saison 2024/25 die Ämter des Geschäftsführers und des Chef-Trainers, die aktuell Jan Gorr in Personalunion wahrnimmt, wieder auf zwei Personen verteilen. Gorr wird sich in der kommenden Serie wieder allein auf den Geschäftsführer-Posten konzentrieren.

Auch in Berlin Nachwuchs betreut

Anel Mahmutefendic war in Gummersbach Bundesliga-Co-Trainer bei Gudjon Valur Sigurdsson und zuvor unter anderem für das Nachwuchs-Team der Füchse Berlin in der 3. Liga verantwortlich. „Wir bekommen mit Anel einen erfahrenen Trainer und einen hervorragenden Förderer junger Talente. Anel ist sehr stark in der Analyse und hat viel Erfahrung darin, Spieler individuell weiterzuentwickeln“, lässt sich HSC-Geschäftsführer Jan Gorr in einer Pressemitteilung des Klubs in einer Einschätzung des 46-jährigen Niederländers zitieren. Anel Mahmutefendic habe die Verantwortlichen in den Gesprächen durch seine offene Art und seinen klaren Plan für die Weiterentwicklung des Coburger Teams überzeugt.

Auf dem Coburger Weg

„Wir brauchen für unseren Coburger Weg einen Trainer, der junge Spieler entwickeln und fördern kann, gleichzeitig aber auch Erfahrungswerte in der Arbeit mit gestandenen Profispielern hat. Diesen haben wir in Anel gefunden. Wir verfügen über so eine vielversprechende Basis an Talenten in unseren Jugendmannschaften, da ist es natürlich unser Ziel, perspektivisch möglichst viele dieser Spieler im Leistungsbereich einzubinden“, sagt Gorr. Anel Mahmutefendic habe mit Trainern wie Velimir Petkovic, Bob Hanning und eben aktuell Gudjon Valur Sigurdsson viele Jahre zusammengearbeitet und auch schon Verantwortung auf der Cheftrainer-Position getragen.

„Ich freue mich sehr über die Möglichkeit, bei einem sehr ambitionierten Verein diese Chance zu bekommen. Nach vier Jahren in Gummersbach ist das genau der richtige Schritt in meiner Karriere. Wir waren nun seit längerer Zeit in einem sehr konstruktiven und professionellen Austausch, und ich bin sehr überzeugt von den vorherrschenden Strukturen in diesem Verein. Von daher freue ich mich riesig auf die Aufgabe ab Sommer und bin froh, dass ich zukünftig ein Teil dieses Projektes sein darf“, so Anel Mahmutefendic zu seiner neuen Aufgabe als Chef-Trainer beim HSC Coburg.

Entlastung für Gorr

Zu den zukünftig wieder getrennten Ämtern in den Bereichen Trainer und Geschäftsführung sagt Aufsichtsrats-Vorsitzender Matthias Dietz: „Natürlich haben wir gesehen, dass die Mannschaft unter Jan eine hervorragende Entwicklung genommen hat. Und auch Jan macht die tägliche Arbeit mit den Jungs in der Halle viel Freude. Am Ende sind diese beiden Jobs in Kombination allerdings unglaublich fordernd und wir sind uns darüber einig, dass dies keine Dauerlösung sein kann. Sowohl das Geschäftsführer-Amt als auch der Cheftrainer-Posten brauchen für die weitere Entwicklung des HSC jeweils 100 Prozent Kapazität, und obwohl Jan hervorragende Arbeit leistet wird das auf Dauer nicht zu leisten sein. Deshalb haben wir uns gemeinsam für diesen Weg entschieden und freuen uns sehr, dass wir mit der Konstellation mit Jan als Geschäftsführer und Anel als Cheftrainer hervorragend für die Zukunft aufgestellt sind.“

Van der Merwe und Max Jaeger gehen

Nicht nur auf der „Kommandobrücke“, sondern auch in der Mannschaft hat der HSC 2000 Coburg die ersten Entscheidungen zu vermelden. Wie der Klub nun bekannt gab, wird einer der stärksten Spieler der aktuellen Spielzeit nächste Saison nicht mehr für den HSC auflaufen. „Aus familiären Gründen zieht es Torhüter Kristian van der Merwe wieder näher Richtung Heimat“, heißt es in der Meldung. Nach seiner langen Verletzungspause startete der 29-Jährige in dieser Saison so richtig durch und hielt durch starke Leistungen einige Siege für den HSC fest.

Geschäftsführer Jan Gorr zeigt Verständnis für die Entscheidung des dänischen Torhüters: „Natürlich hätten wir mit Kristian sehr gerne weitergearbeitet, vor allem auch deshalb, weil er im ersten Vertragsjahr nahezu komplett ausgefallen ist. Nach der langen Verletzungspause zeigt er in der ersten Hälfte dieser Saison in vielen Spielen tolle Leistungen, und deswegen bedauern wir seinen Abgang sehr. Allerdings können wir die von ihm genannten familiären Gründe auch nachvollziehen und respektieren Kristians Entscheidung.“

Mit Max Jaeger wird ein weiterer zuverlässiger Leistungsträger die Vestestädter am Ende der Saison verlassen. Nachdem seine Frau an anderer Stelle ein sehr gutes Jobangebot erhalten hat, wird die junge Familie Coburg nach dieser Saison verlassen. „Wir alle schätzen Max sowohl als Sportler als auch als Persönlichkeit sehr. Von daher wird er uns hier beim HSC sehr fehlen. Die persönliche Entscheidung aufgrund der tollen beruflichen Möglichkeit für seine Frau aus Coburg wegzuziehen, gilt es aber zu respektieren und wir wünschen ihm schon jetzt alles Gute auf seinem weiteren Lebensweg“, äußert sich Geschäftsführer Jan Gorr über den Abgang.

Vier Verträge verlängert

Mit den drei Rückraumspielern Arkadiusz Ossowski, Merlin Fuß und Felix Jaeger sowie dem Rechtsaußen Jannes Krone konnte sich der HSC auf eine Vertragsverlängerung um jeweils zwei, im Falle von Felix Jaeger um drei weitere Jahre verständigen. Somit nimmt das HSC-Team für die neue Saison mehr und mehr Gestalt an.

Seit 2022 spielt Arkadiusz Ossowski für den HSC. Verpflichtet wurde der 27-Jährige als treibende Kraft im Angriff auf der Spielmacher-Position. „Durch sein gutes Auge verteilt der polnische Nationalspieler die Bälle präzise an den Kreis sowie an seine Nebenleute im Rückraum und initiiert mit guten Zweikampf-Situationen auch immer wieder eigene Abschluss-Möglichkeiten“, sagt Jan Gorr. Aktuell wartet auf Ossowski eine Operation an der Schulter. Er hatte sich im Januar in einem Spiel mit der polnischen Nationalmannschaft die schwerwiegende Verletzung zugezogen. Aller Voraussicht nach wird Ossowski somit erst wieder zur neuen Saison einsatzfähig sein.

Merlin Fuß wechselte 2021 vom TV Hüttenberg in die Vestestadt und bleibt dem HSC weitere zwei Jahre erhalten. Mit 247 geworfenen Toren in den letzten beiden Saisons und der aktuellen Hinrunde konnte der 23-Jährige sowohl durch sein starkes Eins-gegen-Eins-Spiel, als auch durch sein verlässliches Abwehrverhalten auf sich aufmerksam machen. Diese Qualitäten wird Fuß auch zukünftig für den HSC Coburg einbringen und mit Jakob Knauer das Duo auf der Rückraum-Rechts-Position bilden.

Auch Felix Jaeger wird weiterhin das Trikot des HSC Coburg tragen. Der Verein und Felix Jaeger verständigten sich auf eine Verlängerung des auslaufenden Vertrags um drei weitere Jahre. Durch seine hohe Flexibilität ist der 26-Jährige ein enorm vielseitig einsetzbarer Rückraumspieler und gibt dem HSC im Angriff viel Variabilität und Durchschlagskraft. Jaeger hat gerade in dieser Saison in vielen Spielen unter Beweis gestellt, dass er ein echter Aktivposten im Coburger Team ist.

Ebenfalls im Jahr 2022 entschied sich Jannes Krone für einen Wechsel in die Vestestadt. Seitdem bildet er gemeinsam mit Florian Billek ein schlagkräftiges Duo auf der Rechts-Außen-Position. Als pfeilschneller Außenspieler mit besonderen Abwehrqualitäten wird Krone auch in den kommenden beiden Jahren für den HSC auflaufen.„Ich freue mich sehr darüber, dass ‚Arek’, Felix, Merlin und Jannes auch zukünftig das Gelb-Schwarze Trikot tragen werden. Sie haben in dieser Saison nochmal einen sehr ordentlichen Entwicklungsschritt gemacht und werden unserem Team mit ihren Qualitäten auch in den nächsten Jahren sehr helfen können. Außerdem stehen alle Vier für viel Verlässlichkeit und Professionalität“, zeigt sich Geschäftsführer Jan Gorr erfreut über die Vertragsverlängerungen.