2:1-Sieg in der Verlängerung Ukraine kämpft die Schweden nieder

Sportredaktion
Die Ukrainer bejubeln den Siegtreffer von Artem Dowbyk (rechts). Foto: dpa/Andrew Milligan

Alles sieht nach einem Elfmeterschießen aus. Doch dann treffen die Ukrainer in der Nachspielzeit der Verlängerung – und spielen nun gegen England.

 
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Glasgow - Der Underdog aus der Ukraine hat dem schwedischen Mittsommermärchen ein jähes Ende gesetzt und sensationell erstmals das EM-Viertelfinale erreicht. Das Team von Nationaltrainer Andrej Schewtschenko rang die favorisierten Schweden mit 2:1 (1:1, 1:1) nach Verlängerung nieder, ist aber am Samstag (21 Uhr) im Duell mit dem Deutschland-Bezwinger England in Rom eindeutig in der Rolle des krassen Außenseiters.

In einem wahren Abnutzungskampf im Hampden Park von Glasgow beendeten Alexander Sintschenko (27.) und Artem Dowbyk (120.+1) alle Träume der Schweden um Torjäger Emil Forsberg. Der bereits vierte Turniertreffer des bärenstarken Angreifers von RB Leipzig (43.) zum Ausgleich reichte nicht für den ersten schwedischen Einzug ins Viertelfinale seit 17 Jahren. Auch, weil Innenverteidiger Marcus Danielson (98.) in der Verlängerung Rot nach Videobeweis sah.

Schweden-Coach Janne Andersson setzte fast komplett auf seine eingespielte Startelf. Nur Robin Quaison vom FSV Mainz 05 musste im Angriff für Dejan Kulusevski weichen. Bei der Ukraine, schlechtester der vier besten Gruppendritten, stellte der einstige Weltklassestürmer Schewtschenko in seinem 50. Spiel als Nationaltrainer der Ukraine die Abwehr um auf Dreierkette. Überraschend: Ruslan Malinowsky von Atalanta Bergamo saß zunächst auf der Bank. Vorne arbeiteten wie gewohnt Andrij Jarmolenko und Roman Jaremtschuk. Das Duo erspielte in einer ausgeglichenen Begegnung per Doppelpass auch gleich die erste Chance, Schwedens Keeper Robin Olsen war aber zur Stelle (11.). Bei Sintschenkos sattem Dropkick aber war der Keeper von AS Rom machtlos. Der frühere BVB-Stürmer Jarmolenko hatte die ukrainische Führung per Außenristheber über die verdutzte schwedische Abwehr vorbereitet.

Die Schweden aber zeigten sich unbeeindruckt. Immer wieder suchten sie den Weg durchs Zentrum und ihren Torjäger in Topform, der in Abwesenheit des verletzten Superstars Zlatan Ibrahimovic in die Bresche sprang. Also fasste sich Forsberg aus rund 20 Metern ein Herz, Verteidiger Illja Sabarnyi fälschte ab.

Nach dem Seitenwechsel drückten beide Teams zunächst aufs Tempo. Erst traf Sergej Sydortschuk (55.) den Pfosten, dann auf der Gegenseite der unermüdliche Forsberg (57.). Wenig später scheiterte er an der Querlatte (69.). In der Folge verflachte die Partie, beide Teams mühten sich in die Verlängerung. Dort sah Danielson nach einem riskanten Tackling gegen Artem Besedin Rot. Dann schlug Dowbyk noch spät zu. sid

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