25:29 gegen Flensburg HSC Coburg verkauft sich teuer

Coburgs Justin Kurch erzielte vier sehenswerte Tore Foto: Frank Wunderatsch

Die Coburger Handballer liefern eine ordentliche Leistung gegen das Topteam von der SG Flensburg-Handewitt ab. Sie zeigen viele gute Aktionen und verlieren nur mit 25:29 (11:15).

 
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Coburg - Der HSC 2000 Coburg hat am Sonntag die erwartete Niederlage kassiert. Das Schlusslicht der 1. Handball-Bundesliga verlor sein Heimspiel gegen den Meisterschaftsmitfavoriten SG Flensburg-Handewitt mit 25:29 (11:15).

Die Mannschaft von Trainer Alois Mraz verkaufte sich aber über weite Strecken ordentlich gegen das mit Topleuten gespickte Team. Die Gäste um Chefcoach Maik Machulla zogen mit dem ungefährdeten Sieg an der Tabellenspitze nach Punkten wieder gleich mit dem THW Kiel, der am Samstag mit dem 38:34 über den HBW Balingen-Weilstetten vorgelegt hatte. Weiter geht es für die Coburger am Mittwoch, 26. Mai, um 19 Uhr. Dann gastiert der TVB Stuttgart in der HUK-Arena.

Aktion für Jakob Knauer

Nach der 21:26-Niederlage im Champions-League-Viertelfinalhinspiel in Aalborg am Donnerstag forderte SG-Trainer Machulla mehr Präsenz und eine andere Körpersprache von seinen Handballern beim Auftritt in Coburg. HSC-Coach Alois Mraz dagegen hoffte, dass sein Team eine gute Mischung aus Lockerheit und Anspannung findet, um dem haushohen Favoriten einigermaßen Paroli bieten zu können. Die Coburger Spieler machten sich in T-Shirts mit der „25“ warm, der Nummer von Jakob Knauer, der sich im letzten Spiel die Achillessehne gerissen hatte. „Wir kämpfen für ihn“, sagte HSC-Kapitän Andreas Schröder vor der Partie. Die Hausherren mussten neben Knauer auch auf Christoph Neuhold, Paul Dreyer und Linksaußen Milos Grozdanic verzichten. Der Serbe war im Training umgeknickt. Bei den ohnehin ersatzgeschwächten Gästen fiel kurzfristig Routinier Alexander Pettersson aus.

Matchplan geht lange auf

„Wir wollen sehr gut stehen in der Abwehr, die Angriffe lange ausspielen, unsere Fehler minimieren und die Müdigkeit der Flensburger ausnutzen“, sagte Schröder zum Matchplan des HSC. Dieser ging zunächst hervorragend auf. Auch wenn Jim Gottfridsson bei der SG unaufgeregt die Fäden zog und seine Mitspieler clever in Szene setzte, ließen sich die Coburger nicht abschütteln. Hinten glänzte Torwart Jan Kulhanek, vorne gelangen schöne Aktionen und tolle Kreisanspiele, die Abläufe passten.

Bis zum 9:9 nach knapp 20 Minuten blieb die Partie offen. Erst eine doppelte Unterzahl nach Zwei-Minuten-Strafen gegen Pouya und Tobias Varvne ermöglichte es den Flensburgern, auf drei Tore wegzuziehen. Nun waren die Norddeutschen im Spiel und nutzten in der Folge jede noch so kleine Schwäche der Gastgeber rigoros aus, denen ein wenig das Selbstvertrauen abhanden gekommen schien. Mit 11:15 aus Sicht des HSC ging es in die Kabinen.

Nach der Pause fassten die Coburger neuen Mut und lieferten dem Favoriten einen beherzten Kampf. Immer wieder gelangen sehenswerte Aktionen und Treffer über den Kreis oder die Außen. Nach 37 Minuten stand es 16:19. Doch die routinierten Flensburger ließen sich nicht aus der Ruhe bringen, brachten ihre individuellen Stärken zur Geltung und hielten den HSC auf Distanz.

Ein wenig zu brav

Nachdem Konstantin Poltrum zwei Mal glänzend pariert hatte gegen Jondal und Wanne, war Coburg wieder auf drei Tore dran (20:23). In dieser Phase wirkten die Mraz-Schützlinge, die eigentlich nichts zu verlieren hatten, ein wenig zu brav. Die solide agierenden Gäste fanden deshalb immer wieder die richtigen Antworten und bauten ihren Vorsprung nach Fehlern des HSC vorentscheidend auf 20:26 nach 50 Minuten aus.

In der Schlussphase zeigten die Coburger noch einige schöne Spielzüge und erzielten klasse Treffer. Die SG steuerte dennoch einem souveränen Auswärtserfolg entgegen, der nicht mehr in Gefahr geriet.

Der vierfache HSC-Torschütze Justin Kurch sieht die engagierte Leistung seiner Mannschaft als Motivationsschub. „Wir können zufrieden sein. Auf dieser Leistung können wir aufbauen“, sagte der Kreisläufer nach der Begegnung. „Für mich als jungen Spieler ist es etwas Besonderes, gegen ein Topteam wie Flensburg vier Tore zu machen.“

Statistik

SC 2000 Coburg: Jan Kulhanek (5 Paraden; 20,83 Prozent gehaltene Bälle), Konstantin Poltrum (4; 28,57 Prozent) – Max Preller, Pouya Norouzi Nezhad, Felix Sproß (4), Dominic Kelm (n.e.), Jakob Kassing (n.e.), Drasko Nenadic, Florian Billek (6/2 Siebenmeter – 5 Versuche), Dino Mustafic, Pontus Zetterman (3), Tobias Varvne (2), Paul Schikora, Justin Kurch (4), Stepan Zeman (2), Andreas Schröder (4). – Trainer: Alois Mraz.

SG Flensburg-Handewitt: Benjamin Buric, Torbjörn Bergerud (9; 26,47 Prozent) – Johannes Golla (4), Simon Hald Jensen (1), Lasse Svan (n.e.), Hampus Wanne (4/3 – 3), Magnus Jöndal, Marius Steinhauser (4), Mads Mensah Larsen (4), Göran Sögard Johannessen (7), Jim Gottfridsson (3), Magnus Holpert, Mark Bult (n.e.), Magnus Abelvik Röd (2). – Trainer: Maik Machulla.

SR: Thomas Kern (Bellheim)/Thorsten Kuschel (Karlsruhe).

Zeitstrafen: 5 (Norouzi Nezhad, Varvne, Zeman 2, Billek) – 1 (Steinhauser). – Siebenmeter: 2/5 – 3/3.

Spielfilm: 1:0, 1:1, 2:1, 2:2, 3:2, 3:3 (7.), 4:3, 4:4, 5:4, 5:5 (12.), 5:6, 5:7 (16.), 6:7, 6:8, 7:8, (18.), 8:8 (19.), 9:8 (20.); Auszeit Flensburg; 9:9, 9:10, 9:11 (23.), 9:12 (24.), 10:12; Auszeit HSC; 10:13 (27.), 10:14, 10:15 (30.), 11:15; Halbzeit; 11:16; 12:16, 12:17, 13:17, 13:18 (34.), 14:18, 15:18 (37.), 15:19, 16:19 (38.), 16:20, 17:20 (41.), 17:21, 18:21(42.), 18:22, 18:23, 19:23 (44.), 20:23, 20:24 (48.); Auszeit HSC; 20:25, 20:26 (50.), 21:26, 21:27 (52.), 22:27, 22:28, 23:28, 23:29 (55.), 24:29 (57.), 25:29 (58.), Spielende.

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