Der HSC ließ zwar nicht locker und kämpfte unverdrossen weiter, doch nun war die Weltklasse-Truppe aus Kiel warmgelaufen. Sie nutzte in der Folge jeden Fehler der Coburger gnadenlos aus. Schnell stand es 12:17 und HSC-Coach Alois Mraz sah sich zur Auszeit gezwungen. Diese fruchtete. Zetterman und Billek verkürzten auf 14:17. In die Pause ging es mit 15:19 aus Sicht der Gastgeber. Sie verpassten ein knapperes Resultat, weil erst Grozdanic und dann Billek mit Siebenmeterwürfen am glänzend parierenden Quenstedt scheiterten. Dennoch konnte der Coburger Trainer mit dem engagierten Auftritt seiner Mannschaft zufrieden sein, die es bis dahin klasse gemacht hatte gegen den übermächtigen Gegner.
Kampf und Leidenschaft
Kiel drückte nach der Pause aufs Gaspedal. Beim 16:23 in der 35. Minute nahm Mraz bereits seine dritte Auszeit und stellte sein Team neu ein. Jetzt trat die große individuelle Klasse des THW deutlich zu Tage. Coburg schaffte es in der Abwehr nicht mehr, die Aktionen der Gäste wirksam zu unterbinden, und kassierte einfache Gegentreffer.
Der Kampfgeist war aber nach wie vor da und der HSC bot dem Meister weiterhin Paroli. Vor allem Stepan Zeman und Florian Billek gelangen immer wieder schöne Tore. Dennoch konnten Wiencek und Co. die Hausherren auf Distanz halten. 24:30 hieß es nach 45 Minuten aus Sicht der Coburger, bei denen nun Poltrum im Tor stand.
Die erhoffte Reaktion
Der HSC 2000 stemmte sich mit Kampf und Leidenschaft gegen die sich abzeichnende Niederlage. Es war genau die Reaktion, die sich die Coburger Verantwortlichen nach der Pleite von Magdeburg vom Team erwartet hatten. Sechs Minuten vor dem Ende stand es 30:35. Es war beeindruckend, wie sich der HSC bis zum Schluss verkaufte.
Über 30 Tore zu erzielen gegen den amtierenden Champions-League-Sieger, das war aller Ehren wert. Die abwechslungsreiche Begegnung endete letztlich mit einem hochverdienten 37:32-Erfolg der Kieler, die den Pflichtsieg routiniert und unaufgeregt einfuhren.
Statistik
HSC 2000 Coburg: Jan Kulhanek, Konstantin Poltrum, Paul Dreyer (n.e.) – Felix Sproß (4), Dominic Kelm (1), Jakob Kassing (n.e.), Drasko Nenadic, Florian Billek (8), Dino Mustafic (n.e.), Pontus Zetterman (5), Tobias Varvne (3), Justin Kurch (n.e.), Stepan Zeman (7), Milos Grozdanic (2/2), Andreas Schröder (2), Christoph Neuhold. – Trainer: Alois Mraz.
THW Kiel: Philip Saggau, Dario Quenstedt – Domagoj Duvnjak (3), Sander Sagosen (9), Harald Reinkind (4), Oskar Sunnefeldt (1), Steffen Weinhold (1), Patrick Wiencek (5), Niclas Ekberg (5/1), Philipp Wäger, Rune Dahmke (3), Miha Zarabec, Bevan Calvert (1), Malte Voigt (2), Pavel Horak (1), Hendrik Pekeler (2). – Trainer: Filip Jicha.
Schiedsrichter: Thomas Kern/Thorsten Kuschel (Bellheim/Karlsruhe).
Zeitstrafen: 2 (Drasko Nenadic, Stepan Zeman) – 2 (Rune Dahmke, Hendrik Pekeler).
Siebenmeter: 2/4 – 1/1.
Spielfilm: 1:0 (1.), 1:2 (4.), 2:3 (4.), 3:4 (5.), 5:4 (7.), 6:4 (8.), 6:5 (9.), 8:5 (10.), 8:6 (11.), 9:6 (11.), 9:7 (13.), Auszeit HSC (13.), 9:8 (14.), 10 (15.), 10:10 (16.), 10:11 (18.), 11:12 (20.), 11:14 (22.), 12:15 (23.), 12:17 (24.), Auszeit HSC (24.), 14:17 (26.), 15:18 (28.), 15:19 (Halbzeit), 16:20 (32.), 16:23 (35.), Auszeit HSC (35.), 17:24 (36.), 18:25 (37.), 19:26 (38.), 21:26 (40.), 22:27 (41.), 23:29 (43.), 24:30 (45.), 25:31 (46.), 26:32 (48.), 27:33 (51.), 28:34 (52.), 30:35 (54.), 30:36 (57.), 31:37 (58.) und 32:37 (Endstand).