"In der Bundesliga ist kein Spiel einfach. Dementsprechend sollten wir uns jetzt nicht alle verrückt machen", sagte Gosens. "Wir müssen aus dem Spiel die wichtigen Dinge mitnehmen: die Intensität. Die Lust, zu verteidigen. Ich glaube, man hat heute schon das Union-Gesicht gesehen." Allerdings habe man dabei "ein Spiel verloren, was nicht verloren werden musste. Deshalb stehe ich hier heute als relativ trauriger Mann."
Gosens: "Ehrfurcht und Angst brauchen wir nicht"
Gosens und Wolfsburg: Das ist offenbar eine Geschichte, die jedes Mal verheißungsvoll beginnt und dann doch für den 29-Jährigen nicht glücklich endet. Vor der Saison deutete zunächst vieles auf einen Transfer des Nationalspielers zum Volkswagen-Club hin. Der Linksverteidiger war bereits in der Stadt, um sich das imposante Trainingsgelände anzuschauen. Erst als der VfL die Ablöseforderungen von Inter Mailand nicht erfüllen wollte, wechselte Gosens nach Berlin.
Am vergangenen Wochenende absolvierte er dann wieder in Wolfsburg das erste Länderspiel seit seinem Wechsel zum 1. FC Union, der zuvor keinen Nationalspieler für das DFB-Team gestellt hatte. Beim 1:4 gegen Japan verschuldete Gosens allerdings ein Gegentor. Und auch sein drittes Tor im vierten Bundesliga-Spiel war am Samstag nicht viel wert. Gosens traf per Kopf nach Flanke von Aissa Laidouni, salutierte danach vor der Südtribüne - und fuhr am Ende doch mit leeren Händen nach Hause.
Gosens' Aufgabe ist es jetzt, seinen Teamkollegen bis zum Spiel in Madrid etwas von seiner Erfahrung mit auf den Weg zu geben. In der vergangenen Saison stand der Nationalspieler mit Inter Mailand noch im Finale der Champions League. So etwas hat bei Union mit Ausnahme des neuen Verteidigers Leonardo Bonucci noch niemand erlebt. Gosens wichtigste Botschaft vor dem Spiel bei Real: "Ehrfurcht und Angst sind genau die beiden Sachen, die wir nicht brauchen."