500-Millionen-Euro-Projekt Coburgs neues Klinikum

In Coburg wird ein neues Krankenhaus gebaut werden. Jetzt sind die ersten konkreten Pläne vorgestellt worden.

 
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Im Jahr 2029 soll das neue Krankenhaus auf dem Gelände des ehemaligen BGS-Standorts Coburg in Betrieb gehen. Das gaben Landrat Sebastian Straubel, Oberbürgermeister Dominik Sauerteig und Alexander Schmidtke, Hauptgeschäftsführer des Regiomed-Krankenhausverbundes, am Dienstag in einer Pressekonferenz bekannt.

Bauherr des Gebäudekomplexes, dessen Kosten derzeit auf insgesamt 444 Millionen Euro geschätzt werden, ist die Klinikum Coburg GmbH. Der Freistaat Bayern bezuschusst das Projekt mit etwa 310 Millionen Euro. Rund 130 Millionen Euro werden der Krankenhausverband, den die Stadt und der Landkreis Coburg bilden, sowie die Klinikum Coburg GmbH jeweils zur Hälfte aufbringen.

Stichtag für das Einreichen der Genehmigungsunterlagen ist der 17. Dezember dieses Jahres. Damit wird die Aufnahme in den bayerischen Krankenhausbedarfsplan beantragt. Erfolgt diese, könnte bereits im Jahr 2024 Baubeginn für das neue Coburger Krankenhaus sein. Den Betrieb der Klinik wird der bayerisch-thüringische Krankenhausverbund Regiomed übernehmen, in dem sich die Städte und Landkreise Coburg, Lichtenfels, Hildburghausen und Sonneberg zusammengeschlossen haben.

Die neue Klinik im Norden Coburgs wird über 630 stationäre Betten verfügen. Der Gebäudekomplex wird sich durch kurze Wege auszeichnen, was die Zusammenarbeit der medizinischen Fachabteilungen wesentlich erleichtert, und voll digitalisiert sein. Das Haus wird zudem unter nachhaltigen Gesichtspunkten, beispielsweise beim Energieverbrauch, gebaut werden.

Heute sind am Krankenhaus Coburg rund 2000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter tätig. Regiomed-Hauptgeschäftsführer Alexander Schmidtke geht davon aus, dass die Zahl der Beschäftigten aufgestockt wird, wenn die neue Klinik im Jahr 2029 in Betrieb geht.

Dann wird das Krankenhaus in Neustadt bei Coburg aus der akutmedizinischen Versorgung in der Region herausgenommen. Noch steht nicht endgültig fest, wie das Gebäude dann weitergenutzt wird. Denkbar sei hier eine geriatrische Rehabilitation für ältere Menschen, erläuterte Schmidtke.

Erschlossen wird das ehemalige Bundesgrenzschutz-Areal in der Nachbarschaft zur Autobahn A 73 über eine Straße, die schon seit Jahrzehnten in der Planung der Stadt Coburg ist: die BGS-Trasse. Sie beginnt in der Neustadter Straße auf Höhe des Autohauses Bender, unterquert die Bahnlinie Coburg-Neustadt und mündet auf die Wilhelm-Ruß-Straße, die an der alten BGS-Sporthalle vorbei Richtung Landratsamt und Autobahn führt.

Investitionsbedarf herrscht, wie Landrat Straubel, Oberbürgermeister Sauerteig und Regiomed-Hauptgeschäftsführer Schmidtke einräumten, am „alten Haus“ in der Ketschendorfer Straße in Coburg. Hier sollen, bis die neue Klinik in Betrieb gehen kann, rund 15 Millionen Euro ausgegeben werden, um die Patientenversorgung auf hohem Niveau aufrecht zu erhalten. Überlegungen, wie der Gebäudekomplex am Ketschendorfer Hang nach dem Auszug des Krankenhauses einmal genutzt werden könnte, gebe es noch nicht, sagte OB Sauerteig. Zum jetzigen Zeitpunkt wäre das „Lesen in der Glaskugel“.

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