7. Festival Klanggrenzen in Coburg Musik zum Anfassen und Abheben

Wie modern Nostalgie klingen kann, zeigt die Mondieu Operettenassekuranz bei „Leise am Markt“. Foto:  

Das Festival Klanggrenzen bringt in diesem Jahr Musik, Astronomie, Clownerie und Bildende Kunst zusammen. Daneben bietet es viele Kinder- und Jugendkonzerte in Schulen und Kitas.

 
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Klassik kann ziemlich cool sein: Um das zu beweisen, gründeten junge Profimusiker 2016 den Verein Klanggrenzen und brachten mit dem gleichnamigen Festival frischen Wind ins Coburger Konzertleben. Mit Erfolg: Das Konzept, junge Ensembles und spannende Programme an ungewohnten Spielorten zu präsentieren, verschiedene Kunst-Welten zu vernetzen und Kinder und Jugendliche anzusprechen, funktionierte auf Anhieb und begeistert Jahr um Jahr mehr Publikum.

Zum siebten Mal können die Konzertbesucher in diesem Jahr wieder über den Tellerrand blicken und Musik mit anderen Kunstformen verschmelzen sehen und hören. Musik, Astronomie, Clownerie und Bildende Kunst verknüpft das interdisziplinäre Festival, bei dem „Grenzen gesprengt und neues Feuer entfacht wird“, wie 1. Vorsitzender Martin Emmerich sagt.

Daneben gibt es wieder Kinder- und Jugendkonzerte - dank der Unterstützung durch die Huk-Coburg „frei Haus": Unter dem Motto „Klang, grenzenlos“ werden die Musiker des Festivals gemeinsam mit erfahrenen Musikpädagogen zahlreiche Bildungseinrichtungen besuchen. Rund 1000 Schülerinnen, Schüler und Kita-Kinder erleben so „Musik zum Anfassen“. Die die „großen“ Konzerte sind dank des Sponsorings durch VR-Bank und Sparkasse Coburg-Lichtenfels erschwinglich: Maximal 20 Euro kosten die Karten, die ab sofort im Vorverkauf erhältlich sind.

Mit einem Update für das Genre Operette starten die Klanggrenzen am 27. April bei „Leise am Markt“: Unter dem Motto „Treu sei, das liegt mir nicht“ verbindet die Mondieu Operettenassekuranz mitreißende Musik mit hintersinnigen Texten und doppelbödigen Conférencen zu einer Bühnencollage ganz eigener Art. Inspirieren lässt sich das Trio vom Esprit der großstädtischen Operettenrevuen der 20er Jahre, vom Rhythmus der Jazz-Operette der Weimarer Republik – und ein bisschen auch vom Wiener Operettenschmäh.

In unendliche Weiten des Kosmos und der Musik führt das Konzert am 29. April im Pfarrsaal St. Augustin in Kooperation mit den Musikfreunden Coburg. Franz Schuberts Oktett in F-Dur sprengt die Grenzen der Kammermusik, Karlheinz Stockhausen griff 1974 zu den Sternen, als er zu jedem der zwölf Tierkreiszeichen eine Melodie komponierte. Mit Zahlen und Fakten erdet der Astronom Thomas Müller den Abend und führt zugleich durch das Universum und hilft, die unendlichen Weiten zumindest ansatzweise zu verstehen.

Ein Zeitreise in die Goldene Ära des Tango kann das Publikum am 3. Mai in der Reithall erleben. Das Ensemble Tanguedon spielt Arrangements, die in den 30er- und 40er-Jahren des vergangenen Jahrhunderts Buenos Aires zum Tanzen brachten. Als besonderes Highlight konnten Tanya Gutiérrez und Sebastián Avedaño gewonnen werden, die spektakuläre Choreografien dazu zeigen. Der Eintritt ist frei, Spenden sind erbeten bei diesem Benefizkonzert zugunsten KlinikClowns Bayern e.V.

„Gleich, aber anders!“ lautet das Motto beim Finalkonzert am 5. Mai in der Lutherschule. Es soll zeigen, wie Kunstwerke reifen: Komponisten wie auch Bildende Künstler überarbeiten und modifizieren oftmals ihre Werke. Martin Emmerich, Woongwhee Moon und Kyoko Frank demonstrieren das anhand von Johannes Brahms’ Klaviertrio Nr. 1 H-Dur, op. 8, das sie in der Urfassung von 1854 sowie in der revidierten Fassung von 1989 spielen. Als visueller Gegenpol werden Bilder aus unterschiedlichen Schaffensperioden bekannter Künstler gezeigt.

Klanggrenzen 2024

Sa. 27. April, 19.30 Uhr, Leise am Markt: Mondieu Operettenassekuranz

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