75 Jahre KJR Haßberge Viele Puzzleteile sorgen für den Erfolg

Christian Licha

Der KJR Haßberge hat seinen 75. Geburtstag gefeiert. Im Rahmen der Jubiläumsfeier wird deutlich, dass die rund 20 Vereine und Verbände, die dem KJR angehören, wesentlich für dessen erfolgreiches Bestehen sind.

 
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Jeder der 20 Mitgliedsvereine im KJR Haßberge präsentierte ein selbst gestaltetes Puzzle-Teil, wie hier zum Beispiel die Kreisjugendfeuerwehr. Foto: Christian Licha

Normalerweise gibt es bei einer Jubiläumsveranstaltung Grußworte am laufenden Band. Nicht so beim Kreisjugendring Haßberge (KJR), der sein 75-jähriges Bestehen am Samstag im „Silberfisch“ am Haßfurter Schulzentrum. Sehr kurzweilig mit drei Interviewrunden gestaltete Moderator Peter Kraus und Vorsitzender Thomas Wagenhäuser den Abend. Dabei kamen neben Landrat und Schirmherr der Veranstaltung, Wilhelm Schneider, auch zahlreiche Ehrenamtliche zu Wort, die den KJR aktiv unterstützen oder dies in der Vergangenheit getan haben.

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„Unsere Unterstützung wird immer da sein, wenn wir es machen können“, sagte Landrat Wilhelm Schneider und zeigte als Beispiel den Grundlagenvertrag auf, der 2017 geschlossen wurde. Demnach erhält der KJR regelmäßig einen Globalkostenzuschuss des Landkreises, ohne jedes Jahr erneut als Bittsteller auftreten zu müssen. Schneider schätzt die Arbeit des KJR sehr hoch, zu dem er bereits seit 1984 Kontakt hat. Damals war der Landrat noch Gemeinderat und Jugendbeauftragter in Maroldsweisach.

Die Einzigartigkeit der Aktivitäten im KJR Haßberge hob die Vorsitzende des Bezirksjugendrings, Jennifer Wolpensinger, hervor: „Das Angebot ist sehr vielfältig. Etwa das Spielmobil und die Spieletage gibt es sonst in keinem anderen Landkreis.“ Michael Waldhäuser vom Bayerischen Jugendrings zeigte als beispielhafte Aktivität das integrative Zeltlager auf, das sein Verband finanziell unterstützt und schon lange zu einer Institution des KJR Haßberge geworden ist. Mit Jonas Erickson, Sherry Zipperer und Kerstin Viering kamen auch drei Ehrenamtliche zu Wort. „Mein Herz schlägt für das integrative Zeltlager“, sagte zum Beispiel Erickson, der das jährliche Event sogar als Vorzeigemodell bezeichnet. „Wir bekommen aus ganz Deutschland Anfragen, wie wir es auf die Beine stellen, dass Zeltlager gemeinsam für behinderte und nicht behinderte Kinder auszurichten.“ Wie viele Stunden ehrenamtlicher Arbeit die drei Aktiven im Jahr für den KJR leisten, wissen sie nicht: „Wenn man etwas gerne macht, zählt man nicht die Stunden.“ Gleichzeitig warb Erickson für den KJR: „Wer mithelfen will, ist gerne willkommen. Der KJR Haßberge ist wie eine Familie, in der man nicht nur als Ehrenamtlicher gesehen wird, der seine Arbeit ableistet, sondern die Wertschätzung ist sehr hoch.“

Auch der ehemalige KJR-Geschäftsführer Frank Kupfer-Mauder und Bernd Wagenhäuser als ehemaliger Vorsitzender plauderten aus dem Nähkästchen von Erlebnissen vergangener Zeiten. So bleibt Kupfer-Mauder etwa ein Jugendaustausch in Erinnerung, bei dem er mit zahlreichen Jugendlichen Israel besuchte. Die Formalitäten an der Passkontrolle seien dort sehr streng und es werde alles genau kontrolliert. So sorgte damals ein Buch als Geschenk eines israelischen Bürgermeisters als Geschenk für die Teilnehmer für eine unfreiwillige Reiseverzögerung. Jeder, der Reisenden musste sein Exemplar vorzeigen, wobei dies bei einem der Jugendlichen für besondere „Begeisterung“ sorgte. Er hatte nämlich das Buch ganz unten in seinem Koffer und musste so alle persönliche Sachen ausräumen, schmunzelte Kupfer-Mauder. Auch der Hintergrund der Reise blieb nicht unerwähnt.

Im Jahr 1992 wurde der Grundstein für die offizielle Partnerschaft zwischen dem Landkreis Haßberge und der israelischen Stadt Kiryat Motzkin mit der Unterzeichnung der Partnerschaftsurkunden gelegt. Die internationale Jugendbegegnung, die vom Kreisjugendring organisiert wird, ist ein ganz besonderer Teil dieser Partnerschaft. Jährlich im Wechsel finden eine In- und eine Out-Begegnung statt.

20 Vereine und Verbände, die sich Jugendarbeit auf die Fahne schreiben, sind Mitglied im KJR Haßberge. Die Organisatoren der Jubiläumsfeier um Geschäftsführerin Eva Pfeil hatten sich eine ganz besondere Erinnerung an diesen Tag ausgedacht. Jeder Verein erhielt im Vorfeld ein überdimensionales Puzzle-Teil, das er selbst gestalten konnte und bei der Feier präsentierte. Später soll das komplette Puzzle einen Ehrenplatz in der Geschäftsstelle bekommen.