Im November 1942 schreibt ein gebürtiger Rodacher aus Stalingrad: „Ich glaube, dass wir hier in dieser Gegend den russischen Winter überhaupt nicht bekommen, wohl aber die eisigen Steppenwinde und Stürme. Wohl aber ist die Kälte noch zu ertragen und das ist ein Glück, man hat wenigstens von Mitte November an gerechnet nicht einen allzu langen Winter.“ Der Soldat, Jahrgang 1904, weiß zu diesem Zeitpunkt noch nicht, was ihm bevorsteht. So war es den deutschen Truppen im September 1942 zwar gelungen, zahlreiche Stadtteile von Stalingrad zu erobern, eine gänzliche Einnahme der Stadt scheiterte jedoch am Widerstand der Roten Armee. Und so rückten die Soldaten der Roten Armee am 19. und 20. November aus gleich zwei Richtungen zur Gegenoffensive vor – ein zangenförmiger Vorstoß und plötzlich war die 6. Armee eingeschlossen im Kessel von Stalingrad.