90. Geburtstag Das stolze Leben des Günter Baum

Karl-Heinz Hofmann
Foto: Karl-Heinz Hofmann

Der 90-Jährige ist unfreiwillig viel rumgekommen. Mittlerweile aber weiß er, wo seine Heimat ist. Dort ist man ihm für seinen Einsatz sehr dankbar.

 
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Günter Baum hat kürzlich seinen 90. Geburtstag gefeiert. Der Jubilar stammt aus Schlesien und kann auf ein bewegtes und arbeitsreiches Leben zurückblicken. Als Junge von zwölf Jahren musste er im Januar 1945 mit seiner Mutter seine Heimat verlassen. Der Vater blieb im Krieg zurück – und sah seine Familie nie wieder.

Die Flucht vor der Roten Armee führte zunächst nach Klingenthal im sächsischen Vogtlandkreis. Weitere Zwischenstation seiner Flucht war Mannichswalde, zur Stadt Crimmitschau im Kreis Zwickau gehörend. Hier erlernte Günter Baum den Beruf des Herren-Schneiders, blieb aber nicht lange in dieser Branche. Es dauerte bis 1956, bis er in Stockheim eine neue Heimat, genauer gesagt im Ortsteil Neukenroth. Arbeit fand er in der Katharinenzeche, wo er bis zu deren Stilllegung im Jahr 1968 unter Tage schwere Arbeit verrichten musste. In einer Umschulung erlernte er den Beruf des Automatenschweißers. Doch auch hier blieb er nicht bis zur Rente. Als Drahtzieher in Neustadt bei Coburg verbrachte er seine letzten Berufsjahre.

Viele Gratulanten

So bewegt sein Leben war: Günter Baum hat es geschafft, sich in seine neuen Heimat zu integrieren. Dem Knappenverein Stockheim hält er seit 1956 die Treue. Auch bei der Bergmannskapelle und der Feuerwehr ist er seit Jahrzehnten treues Mitglied.

Neben Bürgermeister Daniel Weißerth, der im Namen der Bergwerksgemeinde Stockheim Glückwünsche übermittelte, gratulierten im Namen des Knappenvereins Vorsitzender Heiko Eisenbeiß und 2. Vorsitzender Jürgen Möhrle.

Zur Familie von Günter Baum zählen zwei Kinder und ein Enkelkind. Seine Frau Waltraud ist seit Jahren pflegebedürftig. Der Jubilar übernimmt seit Jahren die Pflege seiner Ehefrau.

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