Keine Wäsche waschen
Hausputz vor Weihnachten ist für die meisten selbstverständlich. Schließlich will man es zum Fest ordentlich haben. Aber zwischen dem 24. Dezember und dem 6. Januar sollten Sie keine Wäsche waschen und nicht zu viel feudeln. Früher glaubte man, dass zwischen den Jahren dunkle Mächte übers Land ziehen und Unheil bringen. Wenn sich eine Hexe oder ein Dämon in der Wäscheleine oder in einem Wäschestück verfangen, bringen sie Unheil über seinen Besitzer.
Eine anderen Überlieferung zufolge nimmt die Märchengestalt Frau Holle in diesen kalten Nächten ein Wäschestück von der Leine und macht es zum Leichentuch. Danach stirbt ein Familienmitglied. Die dunkle Mächte könnten, so glaubte man, vor allem von Frauen Besitz ergreifen, da sie es in der Regel sind, die Wäsche aufhängen. Darum ruhte man in früheren Zeiten an den Raunächten, um sicherzugehen, ja nicht betroffen zu sein.
Bei den Raunächten handelt es sich um sechs Nächte im alten und sechs im neuen Jahr. In dieser Zeit, so glaubte man, seien die dunklen Mächte stärker als sonst im Jahr und fänden den Weg aus der unterirdischen in die irdische Welt. Vor allem sollte man sich seine Träume merken. Dem Volksglauben zufolge sagen sie viel über die Zukunft aus. Die zwölf Nächte sind Sinnbild für das, was einem in den kommenden zwölf Monaten widerfahren wird. Wer etwas über sein Schicksal wissen will, sollte sich seine Traumbilder aufschreiben und deuten.