„Gefälschte Spritzen, wie sie in Großbritannien aufgetaucht sind, sind in Deutschland aber nicht bei Patienten angekommen“, gibt Schulz Entwarnung. Es habe sich um umetikettierte Insulin-Pens gehandelt. Apotheken hätten bis Mitte Februar dennoch die Vorgabe gehabt, jede einzelne Packung zu öffnen, um die Echtheit zu prüfen.
Wegovy und Co. sind keine Lifestylemittel
Die Experten appellieren daher, die Medikamente nicht als Lifestylemittel zu missbrauchen. Sie seien nur bei schweradipösen Patienten sinnvoll. „Patienten mit einem BMI über 30 können die Therapie verordnet bekommen“, erklärt DDG-Sprecher Baptist Gallwitz. Zusätzlich sind die Mittel auch für Menschen mit einem BMI über 27 mit Begleiterkrankungen wie Diabetes zugelassen.
Denn so gut die Erfahrungen mit den Mitteln, hier unter den Markennamen Ozempic oder Trulicity, bei Diabetes-Patienten auch sind: „Die bisherigen Erkenntnisse lassen sich nicht automatisch auf Menschen mit gesundem Stoffwechsel übertragen“, so die Endokrinologin Julia Szendrödi. Klar ist zudem: Wegovy und Co. haben Nebenwirkungen: Schwindel, Magen-Darm-Probleme, teils heftige Übelkeit.
„Die Einnahme muss daher immer ärztlich begleitet werden“, betonte Szendrödi. Es gibt die Medikamente daher nur auf Rezept, und gesetzlich Versicherte müssen die Abnehmspritzen selbst zahlen – mit monatlichen Kosten von etwa 300 Euro. Daran werde sich auch so schnell nichts ändern, ist sich der Pharmakologe Schulz sicher.