Lehren aus dem Anschlag in Manchester gezogen
Londons Bürgermeister Sadiq Khan bemüht sich, die Sorgen zu beschwichtigen. Dem Sender Sky News sagte er, London freue sich darauf, Taylor Swift wieder willkommen zu heißen.
Der Superstar war bereits zum Auftakt der Eras-Tour drei Mal in Wembley aufgetreten. Die Stadt war im absoluten Swift-Taumel. So wurde eine Taylor-Karte der "Tube", der Londoner U-Bahn, veröffentlicht: Dort war jede Linie nach einem anderen Album benannt und in den passenden Farben gezeichnet.
Stationen wurden nach Liedern wie "I Knew You Were Trouble" und "All Too Well" benannt. Das königliche Musikkorps spielte beim Wachwechsel vor dem Buckingham-Palast eine Version von Swifts Hit "Shake It Off" - der offizielle X-Account der Royal Family postete ein Video.
Die britische Hauptstadt sei eine internationale Stadt, die regelmäßig große Veranstaltungen ausrichte, betonte Bürgermeister Khan. "Wir haben große Erfahrung in der Überwachung dieser Veranstaltungen, wir sind niemals nachlässig."
London hat nach Khans Aussage zudem viele Lehren aus dem Bombenattentat auf ein Konzert in der Manchester Arena im Jahr 2017 gezogen. Damals hatte ein islamistischer Attentäter bei einem Konzert der US-Sängerin Ariana Grande mit einer Bombe 22 Menschen mit in den Tod gerissen.
Zuletzt war die britische Polizei nicht nur in London wegen rechtsradikaler Randale im Großeinsatz. In zahlreichen Städten kam es zu schweren Krawallen, Hunderte wurden festgenommen. Vorausgegangen war eine Messerattacke auf einen Taylor-Swift-Tanzkurs für Grundschüler in der nordwestenglischen Stadt Southport. Drei Mädchen wurden getötet. Anders als von den rechtsradikalen Randalierern behauptet, ist der Verdächtige kein muslimischer Migrant, sondern wurde als Sohn von Ruandern in Großbritannien geboren.
Von konkreten Maßnahmen, um die Sicherheit rund um die Konzerte in London zu erhöhen, war zunächst nichts bekannt. Auf der Webseite des Wembley-Stadions war zu lesen, wer kein Ticket habe, solle nicht anreisen. "Niemand darf vor einem Eingang stehen oder auf den olympischen Stufen vor dem Stadion." Doch diesen Hinweis gab es laut einem Bericht des "Time"-Magazins bereits im Juni vor den ersten Auftritten von Swift in London.
Angeblich erhöhtes Angebot an Karten zum Weiterverkauf
Ob sich eine erhebliche Zahl von "Swifties" aus Sorge vor einem Anschlag von einem unvergesslichen Abend mit ihrem Idol abhalten lassen wird, ist ungewiss. Die britische Zeitung "Independent" berichtete zwar, es habe nach den Absagen in Wien einen Anstieg an verfügbaren Swift-Konzertkarten auf einer Webseite zum Weiterverkauf von Tickets gegeben. Doch ob das tatsächlich der Fall war und ob es mit besorgten Fans zu tun hatte, die aus Angst vor einem Anschlag lieber verzichten wollten, ließ sich nicht zweifelsfrei bestätigen.
Der Superstar selbst legt nach London erst einmal eine Pause ein. Erst im November geht die Eras-Tour weiter: mit sechs Konzerten in der kanadischen Großstadt Toronto. Im Dezember sind dann noch drei Shows in Vancouver an der kanadischen Westküste geplant.