Abschied bei TBC Zum Ausstand eine Gag-Gala

Zum Ausstand bespaßte TBC mit Michael A. Tomis seine Coburger Fans im Schwarzen Bären. Und das gleich doppelt.

 
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„Für mich soll’s roten Presssack regnen...“: In seiner blutverschmierten Metzgersschürze trauert Michael A. Tomis frei nach Hilde Knef den verpönten Fleischeslüsten nach. Das war’s dann aber auch schon mit Sentimentalitäten: Statt eines tränenreichen Abschieds bieten die drei TBCler ihren Coburger Fans bei der letzten Show in dieser Besetzung einen hübsch quatschlastigen Best-of-Trip durch ihre 35-jährige Gag-Geschichte.

Elf davon hat der Fürther Komiker und Entertainer Tomis mitgeschrieben – nun locken ihn neue Projekte. Den Ausstiegsplan hatte er schon geschmiedet, bevor ihn Long-Covid für viele Monate außer Gefecht setzte. Jetzt ist er wieder einigermaßen fit for fun und für die große Abschiedstour durchs Frankenland, die am 26. März im Nürnberger Gutmann am Dutzendteich ihr vermutlich furioses Finale findet. In der TBC-Hochburg Coburg-Beiersdorf reicht ein Abend erwartungsgemäß nicht aus: Gleich zweimal füllen die Fans den Saal des „Schwarzen Bären“ und bestätigen putzvergnügt Georg Koenigers Anpreisung: „Unser Top-Publikum – im unteren Preissegment. Gutwillig im Flachwitzbereich!“.

Schräger Schabernack und fußnagelaufrollende Kalauer sind nun mal die Kernkompetenz des Trios, das sich nicht schont noch ziert, wenn es der Bespaßung dient. Baströckchen und Petrusbart, Messgewand und Sensenmanntalar holen sie aus dem Fundus, um Gott und die Welt durch den Kakao zu ziehen. Die Liebenswürdigkeit des fränkische Wesens steht naturgemäß im Mittelpunkt der handverlesenen Klassiker-Auswahl, die treue TBC-Fans auf Anhieb erkennen. Wenn Tomis und Koeniger nach Genuss des „besten Spanferkels aller Zeiten“ hackeprall an den Kneipentisch sinken, ist schon klar: Florian Hoffmann schleift bereits die Sense, um die Zechkumpanen Richtung Hölle zu befördern. Also in die Oberpfalz.

Aber mit Nonsens allein haben sich die Drei noch nie begnügt: Gottes Bodenpersonal widmen sie sich seit jeher mit satirischer Schärfe. Und so darf in der Best-of-Galerie jener Sketch nicht fehlen, mit dem sie schon vor 16 Jahren die „Sexualmoral“ der katholischen Kirche anprangerten. Die Krisensitzung dreier verdruckster Zölibazis, die die Fälle „besonderer Zuwendung“ zu ihren Schäfchen kleinzureden versuchen, ist nach wie vor eines der stärksten Stücke von TBC.

Wem es nach neuen Gags und Garstigkeiten des Total Bamberger Cabarets gelüstet, der muss sich bis Herbst gedulden – und nach Regensburg pilgern: Ihr nächstes Programm feiert pikanterweise in der Oberpfalz Premiere. Erst am 8. März 2024 steht das Stadtschloss Lichtenfels auf dem Tourkalender. Für Michael A. Tomis kommt Martin Hanns ins Team, Wahl-Würzburger aus Mittelfranken mit multiplen Talenten: Autor, Regisseur, Schauspieler, Geschichtenerzähler, Kabarettist, Sprecher, Musiker, Songwriter und Komponist.

Tmis feiert ie 70er

Ein Festival der Liebe
führt Michael A. Tomis im Schilde. Die schrillen 70er-Jahre haben es dem Entertainer und Parodisten angetan und so möchte er sein Publikum in jene Zeit entführen, in der man sein Brusthaar noch offen trug, Schlaghosen der letzte Schrei waren und Toast Hawaii noch ein echtes kulinarisches Highlight. Gemeinsam mit Carina Krämer, Christoph Ackermann und anderen bringt er eine nostalgische Revue auf die Bühne mit unvergessenen Schlagern der 70er & 60er Jahre. Premiere: 23. Februar 2024 im Schwarzen Bären Coburg-Beiersdorf.

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