Ganz vorsichtig setzt Michael Kettner ein paar schwarze Farbtupfer aus der Tube auf die Leinwand. Tritt kurz zurück, begutachtet das Werk und greift dann zum Duschabzieher. Konzentriert verstreicht er den Lack und meint dann: „Bei so vielen Schichten wird nicht mehr so viel Farbe aufgenommen.“ Im Hintergrund schimmern Gold-, Silber- und Brauntöne, die mit Strukturpaste fein herausgearbeitet wurden. Das großflächige Werk sieht edel aus, wirkt vornehm und auch Michael Kettner zeigt sich zufrieden: „Ja, das passt“, meint er lächelnd, entfernt sich noch einmal ein paar Meter von der Staffelei, kneift die Augen zusammen und nickt bestätigend. Ja, der Bezug sei da, das Gefühl, etwas geschaffen zu haben, das gefällt. „Es ist die Liebe zu den Farbkombinationen, die etwas in einem auslösen“, erklärt er, „ich male, wenn es mir gut geht oder ich etwas verarbeite.“