Trump macht schnell Schuldige aus
US-Präsident Trump hatte sich zuvor öffentlich beklagt, dass es nach solchen Unglücken immer viel zu lange dauere, bis es Informationen zu deren Ursache gebe. „Wir wissen nicht, was zu diesem Absturz geführt hat“, sagte der Präsident, „aber wir haben einige sehr starke Meinungen und Ideen.“ Die gab er zum Besten, legte einen Fehler des Hubschrauberpiloten nahe und machte Diversitätsprogramme bei der Flugsicherung für den Unfall mitverantwortlich.
Er argumentierte, der Hubschrauber hätte sein Tempo drosseln oder ganz stoppen, die Flughöhe verändern oder abdrehen können. „Man hätte eine Million verschiedene Manöver machen können, aber aus irgendeinem Grund flog er einfach weiter.“ Trump beklagte, die Besatzungsmitglieder im Helikopter hätten „sehen müssen, wohin sie fliegen“.
Der Präsident beklagte auch, die Flugsicherung am Flughafen habe zu spät eine Warnung ausgesprochen. Er werde dafür sorgen, dass nur noch „die kompetentesten Leute des Landes“ in Kontrolltürmen an Flughäfen arbeiteten. Sie müssten „brillant“ sein im Umgang mit Computern und Grafiken und „psychologisch sehr, sehr klug“.
Ausufernd wetterte Trump gegen Diversitätsprogramme bei der Flugsicherung. Die Programme bei der US-Luftfahrtbehörde FAA zielten darauf ab, „Menschen mit schweren geistigen und psychischen Behinderungen einzustellen“. Personen mit eingeschränktem Hör- oder Sehvermögen, fehlenden Gliedmaßen, Lähmungen, Epilepsie, schweren geistigen Behinderungen und Zwergwuchs qualifizierten sich demnach alle für die Position eines Fluglotsen, behauptete er. Trump griff auch explizit die Politik seiner demokratischen Vorgänger Barack Obama und Joe Biden mit Blick auf die Flugaufsicht an.
Die Opfer an Bord
Bei dem Passagierflugzeug handelte es sich um eine Maschine der American Airlines, die in der Stadt Wichita im Bundesstaat Kansas gestartet war. Der Militärhubschrauber wiederum war auf einem Übungsflug unterwegs.
An Bord des Flugzeuges waren mehrere Eiskunstläufer, Trainer sowie deren Angehörige. Sie seien auf der Rückreise von einem Trainingslager gewesen, das im Rahmen der nationalen Meisterschaften in Wichita in Kansas stattgefunden habe, teilte der US-Eiskunstlaufverband mit. Mehrere der Opfer waren Kinder oder Jugendliche. Auch zwei russische Ex-Weltmeister im Paarlaufen, die zuletzt als Trainer in den USA arbeiteten, saßen in der Maschine.