ADAC-Haßberg-Rallye Dinkel/Lutz erneut das Maß der Dinge

Gerd Plietsch
Mit vollem Einsatz unterwegs und Ende wieder überragende Gesamtsieger der Rallye in Ebern: der Rossacher Patrik Dinkel mit Beifahrerin Tamara Lutz im MitsubishiLancer Evo 9 RS. Foto: Gerd Plietsch

Der Rossacher und seine Beifahrerin drücken der Haßberg-Rallye auch in diesem Jahr ihren Stempel auf. Sie überzeugen in der Hitzeschlacht rund um Ebern.

 
Schließen

Diesen Artikel teilen

Mit einer überaus sicheren und souveränen Fahrweise drückten die für den AMC Coburg startenden Patrik Dinkel und Tamara Lutz (Rossach/Coburg) der Haßberg-Rallye des Automobilclubs (AC) Ebern ihren deutlichen Stempel auf und wiederholten ungefährdet ihren Sieg vom vergangenen Jahr.

Auf den beiden, jeweils zweimal zu befahrenden, Wertungsprüfungen im Norden (von Höchstädten über Frickendorf und Kraisdorf nach Brünn) und im Westen (von Welkendorf über Weißenbrunn und Bühl nach Jesserndorf) des Kleinodes in den fränkischen Haßbergen ließen sich die Piloten des Mitsubishi Lancer Evo 9 RS immer die Bestzeit notieren und deklassierten ihre zahlreichen Mitbewerber fortwährend um mehrere Sekunden.

Eine halbe Minute Vorsprung

Nach knapp 80 Rallye-Kilometern, von denen fast genau 30 auf Bestzeit zu absolvieren waren, hatte das Mixed-Team trotz hoher Innentemperaturen bis 70 Grad einen Vorsprung von genau einer halben Minute auf die Zweitplatzierten John Macht/Tobias Glatzl vom UMC Ulm auf Mitsubishi Lancer Evo 6 herausgefahren und weitere drei Sekunden auf ihre Coburger Vereinskameraden Ralf Hillmann und Hans-Peter Wollner (beide Ebensfeld und ebenfalls auf Mitsubishi Lancer Evo), die den dritten Platz auf dem Siegertreppchen einnahmen. Der von Insidern mitfavorisierte Baden-Württemberger Rene Noller konnte mit seinem Opel Corsa Rally4 die Gangart an der Spitze des Feldes bei seiner Premiere in den Haßbergen nicht ganz mitgehen, kam mit seiner Beifahrerin Jennifer Lerch hinter den Gefreesern Werner Mühl und Ramona Kess (BMW E 46) aber dennoch auf den ausgezeichneten Gesamtrang fünf. Ebenfalls eine herausragende Leistung zeigte der Schwarzenbacher Jan Michel, der seinen Opel Adam R 2 zusammen mit seiner Beifahrerin Monique Voigt auf Gesamtplatz sieben fuhr.

Die Gruppe der serienmäßigen Fahrzeuge gewann das Ulmer Team Jochen Baumhauer und Fabian Knese mit einem Audi TTRS 8J vor Fabian Schafhauser und Dennis Kaiser vom ADAC Südbayern auf Subaru Impreza WRX GT.

Ehemaliger Standortübungsplatz das Zentrum

Während das Olympia-Revival den Großraum seiner größten Herausforderungen vor 50 Jahren in Nordbayern weiträumig mied, tummelten sich die Teilnehmer der Eberner Haßberg-Rallye genau dort, wo eben vor 50 Jahren ein nicht geringer Teil der damaligen Rallye-Aktionen im Zeichen der fünf Ringe über die Bühne ging, nämlich rund um den ehemaligen Bundeswehr-Standortübungsplatz Ebern, wo sich an diesem Nachmittag bei Außentemperaturen von über 30 Grad mit der einstigen Kasernenanlage der Dreh- und Angelpunkt der mittlerweile 24. ADAC-Haßberg-Rallye befand.

Insgesamt 44 Teilnehmer, darunter sogar zwei aus Österreich, hatten die Rallye in Angriff genommen und nur ganze acht kamen – meist aufgrund technischer Defekte – nicht in Wertung ins Ziel. Zwar mussten die Prüfungen zwei und drei kurzfristig wegen glimpflicher Ausrutscher unterbrochen werden, doch dem gesamten Ablauf der Veranstaltung war dies in keiner Weise hinderlich. Die routinierten Verantwortlichen um Fahrtleiter Arnold Genslein (Rentweinsdorf) hatten die kleinen Problemchen schnell und gut im Griff, sodass auch die diesjährige Haßberg-Rallye mehr oder weniger mühelos durchgeführt und zeitgerecht über die Bühne gebracht werden konnte.

Retro-Rallye

Die auf den gleichen Prüfungen durchgeführte Haßberg-Retro-Rallye für Old- und Youngtimer-Fahrzeuge sah ebenfalls die Vorjahressieger auf dem obersten Platz des Siegertreppchens, die Schutterwalder Wolfgang und Fabian Michalsky mit ihrer Alfa Romeo Giulia und einer Gesamtabweichung von den vorgegebenen Zeiten auf allen vier Prüfungen von lediglich einer knappen halben Sekunde. Den zweiten Platz belegten die Frankenthaler Thomas und Nico Meyer mit einem Porsche 911 3.2 und einer Abweichung von 1,09 Sekunden, auf Platz drei landeten bei ihrer Retro-Rallye-Premiere Martin und Kerstin Zauleck (beide Lossburg/Rodt) auf Subaru Impreza GL und einer Abweichung von ebenfalls 1,09 Sekunden, da die beiden auf der ersten Prüfung eine höhere Abweichung als das Porsche-Team hatten.

Starke Lokalmatadoren

Vom gastgebenden AC Ebern waren gleich drei Teams mit von der äußerlich und wettbewerbsmäßig heißen Rallye-Partie und zogen sich überaus achtbar aus der Affäre. Die Aurachtaler Bernd Allstadt und Pascal Bächmann kamen mit ihrem Mitsubishi Lancer Evo 9 in ihrer Klasse auf Platz acht, während die ebenfalls für den AC Ebern startenden Österreicher Dirk Jäger und Angela Hofmann (beide Eben am Achensee) ihren BMW 318 is E 30 nach WP 2 wegen eines technischen Defektes vorzeitig abstellen mussten. Dagegen kamen ihre weiteren Vereinskameraden Gerrit Schmitt und Anabel Genslein (Marktheidenfeld/Rentweinsdorf) mit ihrem Opel Kadett E GSi 16 V in ihrer Klasse sogar bis auf Platz vier nach vorne.

Weitere Informationen und alle Ergebnisse im Detail unter www.ac-ebern.de.

Bilder