Geisel könnte zu Trump nach Katar reisen
Terroristen hatten Edan Alexander am 7. Oktober 2023 an einem israelischen Wachposten in der Nähe des Gazastreifens entführt. Er ist der erste männliche Soldat, der seitdem lebend aus der Geiselhaft der Hamas entlassen wurde.
Im Laufe der Woche könnte Alexander zu einem Treffen mit Trump nach Katar reisen. Dies berichteten mehrere israelische Medien unter Berufung auf Alexanders Familie. Dies gilt aber offenbar nur, sofern sein Gesundheitszustand dies erlaubt.
Israel: Verhandlungen mit Hamas werden unter Feuer fortgesetzt
Israel plant auch nach der Freilassung des jungen Mannes eine Verschärfung der Angriffe im Gazastreifen. "Die Verhandlungen werden unter Feuer weitergehen, während Vorbereitungen für eine Intensivierung der Kämpfe laufen", hieß es in einer Mitteilung Netanjahus. Alexanders Freilassung sei möglich geworden "durch die energische Politik, die wir mit Unterstützung von Präsident Trump angeführt haben, und dank des militärischen Drucks der israelischen Soldaten im Gazastreifen". Israel sei zu keinerlei Waffenruhe oder zur Entlassung von Häftlingen verpflichtet.
Angehörige anderer Geiseln ohne ausländische Staatsbürgerschaft äußerten ihren Ärger darüber, dass ihre Liebsten nicht freikommen, und warfen der Regierung Netanjahus Gleichgültigkeit vor. Schimon Or, dessen Neffe im Gazastreifen festgehalten wird, sagte "ynet": "Die Hamas hat gemerkt, dass US-Präsident Donald Trump genug hat von Netanjahus Entscheidungsschwäche, also haben sie ihm einen Knochen hingeworfen und Israel außen vor gelassen."
Der Verband der Geiselfamilien betonte, man dürfe niemanden im Gazastreifen zurücklassen. "Edans Rückkehr muss der Anfang einer umfassenden Vereinbarung sein, die alle Geiseln heimbringt."
Junger Soldat soll gefoltert worden sein
Alexander sei in der Geiselhaft auch gefoltert worden, meldeten israelische Medien unter Berufung auf Berichte zuvor freigelassener Geiseln. Demnach wurde er mehr als 500 Tage in einem Tunnel festgehalten und auch eine Zeit lang angekettet. Der junge Soldat soll erheblich an Gewicht verloren haben. Die islamistische Hamas veröffentlichte im November 2024 ein Video des jungen Soldaten, das ihn hemmungslos weinend zeigt.
Alexanders Eltern waren kurz nach seiner Geburt in die USA ausgewandert. Ihr ältester Sohn kam später alleine nach Israel, um dort in der Armee zu dienen.
Noch 58 Verschleppte im Gazastreifen
Israelischen Angaben zufolge werden nun noch 20 lebende Geiseln festgehalten, bei drei weiteren Verschleppten sei der Status unklar. Dazu kommen die Leichen von 35 Entführten. Alexander war Medienberichten zufolge die letzte lebende Geisel mit US-Staatsbürgerschaft, die noch im Gazastreifen festgehalten wurde. Unter den Toten sind noch mehrere Personen mit US-amerikanischer Staatsbürgerschaft.
Die Hamas und andere islamistische Terroristen töteten bei ihrem Überfall auf Israel am 7. Oktober 2023 rund 1.200 Menschen und verschleppten mehr als 250 als Geiseln in den Gazastreifen. Das Massaker war Auslöser des Gaza-Kriegs. Dabei wurden nach Angaben der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde bislang mehr als 52.800 Palästinenser getötet.