Ärzteprotest in Frankfurt „Wir sind verärgert“

Mehrere Tausend Ärzte protestieren am Donnerstag in Frankfurt für bessere Arbeitsbedingungen. Mit dabei ist auch eine Delegation aus Coburg.

 
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4000 Ärztinnen und Ärzte haben laut dem Marburger Bund am Donnerstag in Frankfurt für bessere Arbeitsbedingungen demonstriert. Die Polizei zählte knapp 2000 – Martin Lücke, der selbst in der weiß-orangen Menge stand, spricht tags darauf sogar von etwa 4500 Menschen. Lücke, 59, Facharzt für Anästhesie und Oberarzt am Klinikum in Coburg, war mit einer 20-köpfigen Delegation in einem Bus aus der Vestestadt zu der zentralen Kundgebung in der Bankenmetropole angereist, die von Warnstreiks an kommunalen Kliniken in ganz Deutschland begleitet wurde.

„Das sind knapp zehn Prozent der Ärzte am Klinikum“, überschlägt Lücke, Mitglied der dortigen Streikleitung, „für einen Erstaufschlag ist das eine gute Zahl.“ Die Gewerkschaft fordert unter anderem eine Erhöhung der Gehälter um 5,5 Prozent, klare Grenzen für Bereitschaftsdienste, eine Limitierung der Rufbereitschaft, einen gesicherten Anspruch auf freie Wochenenden sowie mehr Planungssicherheit bei den Diensten.

„Der Unmut im Haus ist groß“

„Es war windig und bitterkalt, aber die Stimmung war richtig gut“, so Lücke. Der nachmittägliche Protest auf dem Römerberg, dem Rathausplatz in Frankfurt, dauerte knapp eineinhalb Stunden. „Alle, die da waren, waren happy, weil deutlich wurde, dass alle die gleichen Probleme haben.“ Für den 59-Jährigen sind es dabei insbesondere die Arbeitsbedingungen, an denen sich etwas ändern muss.

„Wir sind verärgert“, sagt der Oberarzt, sollte sich die Arbeitgeberseite nicht bewegen, würden sie das nächste Mal einen Reisebus aus Coburg vollbekommen. „Der Unmut im Haus ist groß.“ Lücke wertet die Aktion zudem als Signal für den kommenden Mittwoch – dann wird im Krankenhaus an der Ketschendorfer Straße der Betriebsrat neu gewählt.

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